Test - Summer Challenge Athletics Tournament : Aua, meine Finger!
- X360
Leichtathletik auf den Konsolen ist von jeher ein schwieriges Thema. Die meisten Spiele scheitern an einer Umsetzung, die auch langfristig motiviert. Diesen Schnitt konnte auch die Flut an Wii-Sportspielen kaum heben. Wird Summer Challenge der Überraschungssieger?
Voller Elan schwingen wir uns vor die Konsole. Der Controller liegt leicht in der Hand und wir freuen uns auf die erste Disziplin. Die Wahl fällt schwer, da ganze 20 Sportarten in Summer Challenge enthalten sind. Wir entscheiden uns deshalb für den Karrieremodus, um vom unbekannten Jungstar zum gefeierten Allround-Profi aufzusteigen. Die Ernüchterung trifft uns bereits nach den ersten Proberunden.
Muskelschmerz
Wir entscheiden uns zunächst für den 100-Meter-Lauf. Nach dem Startschuss rütteln wir wie wild am rechten Analog-Stick und freuen uns, dass er nach Überqueren der Ziellinie noch am Controller dran ist. Die ersten Ergebnisse sind passabel und wir schöpfen zunächst Hoffnung. Sollte unsere Leichtathletikkarriere doch eine Chance haben?
Weiter geht es mit Hammerwerfen. Mit wilden Rührbewegungen malträtieren wir erneut den rechten Analog-Stick, bestimmen mit dem linken kurz vor Abwurf den Winkel und lassen den Hammer mit der LT-Taste fliegen. Aua. Das ging daneben. Nach mehreren Versuchen müssen wir uns eingestehen: Die KI ist deutlich besser. Es reicht vorerst nur für die Bronzemedaille. Doch es wird schon bald sehr viel schlimmer werden.
In der Karriere müsst ihr verschiedene Übungs- und Wettbewerbsrunden mindestens als Dritter abschließen, um weitere Wettbewerbe freizuschalten. Die jeweiligen Disziplinen sind dabei vorgegeben. Mit den erspielten Punkten verbessert ihr eure vier Attribute, die sich auf Kopf, Arme, Beine und Körper beziehen. Diese wiederum erhöhen eure Basisleistung in den Wettbewerben. Leider hapert es an der Umsetzung: Die Attribute wirken sich kaum spürbar aus oder die KI ist in manchen Disziplinen so gut, dass ihr extrem viele Punkte für gewisse Attribute bräuchtet.
Starlaufen der Dopingsportler
Die genannten Steuerungskonzepte wiederholen sich so oder ähnlich bei den meisten Sportarten. Beim Schwimmen nutzt ihr die Rührmethode, beim Laufen rüttelt ihr meist am Analog-Stick und beim Fechten kommt es auf schnelle Reaktionen beim Knöpfchendrücken an. Turm- und Trampolinspringen fordern von euch ebenfalls flinke Finger beim Eingeben von Tasten- sowie Richtungskombinationen.
Die verschiedenen Konzepte sind von der Idee her gut, bringen euch aber vor allem Fingerschmerzen. Durch die teils extrem guten Leistungen der KI-Gegner werdet ihr auf perfekte Einlagen getrimmt. Das wird dann oft hektisch und führt zu schmerzhaften Controller-Eingaben. Die Motivation sinkt weiter, weil die KI stellenweise so gut ist, dass selbst eure besten Leistungen nicht ausreichen. Sogar ein perfekter Winkel oder eine permanent volle Kraftleiste reicht manchmal nicht aus, um die KI-Athleten zu schlagen.
Mehrspielerkurzweil
Immerhin kommt etwas (Schaden-)Freude auf, wenn ihr bis zu drei Kumpels zum Wettbewerb einladet. Dabei könnt ihr euch die 20 Disziplinen in individuellen Wettbewerben beliebig zusammenstellen. Ob ihr solo oder gegen Freunde an den Start geht, bleibt euch überlassen. Dank der unfair schweren KI werdet ihr wohl die meiste Zeit mit Freunden vor diesem Spiel verbringen - wenn überhaupt.
Die 20 Disziplinen umfassen: 100 m Sprint, 200 m Sprint, 400 m Sprint, 110 m Hürden, 1500 m Mittelstrecke, Speerwurf, Kugelstoßen, Diskuswurf, Hammerwurf, Hochsprung, Stabhochsprung, Weitsprung, Dreisprung, 100 m Freistil, 100 m Schmetterling, Turmspringen 10 m, Bogenschießen, Trampolinturnen und Florettfechten.
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