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Test - Summer Athletics 2009 : Sommersport-Update

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Freut euch, eine neues Sportspiel-Update steht im Laden: Diesmal kommt Summer Athletics zu Ehren, modernisiert als 2009-Revision. Eine Revolution des Genres wird es kaum sein, denn abseits zweier neuer Disziplinen und einem Mini-Coop Modus steht wenig Neues auf dem Feature-Blatt.

Es war einmal... vor einem Vierteljahrhundert

Liebe Kinder, heute erzählt euch der Onkel GamesWelt-Kritiker ein Märchen. Vor langer, langer Zeit gab es einen Computer namens Commodore 64. Dort war die Grafik in 2D und bestand aus nicht mehr als 16 Farben. Trotzdem gelobte ein amerikanisches Softwarehaus namens Epyx, das Genre der Sportspiel-Olympiaden zu revolutionieren. Als sie mit Summer Games den ultimativen Hit schufen, folgte ein Jahr später die Fortsetzung. Und nun kommt der fabelhafte Teil der Geschichte: Diese Fortsetzung war von Grund auf neu, technisch prächtig modernisiert und besaß nicht eine einzige, bereits bekannte Disziplin.

Update-Alarm

Solch Luxus ist heute kaum denkbar, doch der Eifer seitens 49 Games hält sich selbst in der modernen EA Sports-Ära in Grenzen. Zu den 26 Sportarten des Vorgängers kommen gerade mal zwei Varianten des Tontaubenschießens, die sich wie kaum ein anderes Summer Ahletics-Pärchen ähneln. Die Ausführung ist simpel: Ihr könnt nicht frei zielen, sondern nur entlang der Flugbahn, welche die Scheiben passieren . Gleichwohl ist Reaktionsschnelligkeit und ein gutes Augenmaß vonnöten, so entpuppt sich der Schwierigkeitsgrad der Schießerei als relativ hoch.

Der Rest ist altbekannt, sei es Sprinten, Springen, Schwimmen, Bogenschießen, Werfen, Radrennen oder Turmspringen. Positiv ist erneut die Vielfalt bei der Steuerung: Am stärksten variieren die einzelnen Wurf- sowie Sprungdisziplinen. Bei den Wettrennen wird zwischen kurzen und langen Strecken unterschieden, wobei erstere Muskelkraft und letztere eher taktisches Kräfteeinteilen verlangt. Die vier Schwimmdisziplinen fordern jeweils verschiedene Kreisbewegungen, die ihr per Joypad oder Wiimote plus Nunchuk ausführt. Selbst bei den beiden Bogenschießen-Wettkämpfen gibt es einen interessanten Kniff: In einem Fall feuert ihr den Pfeil automatisch ab, wenn ihr den Bogen voll gespannt habt. Im anderen Fall bestimmt ihr selber den Abschusspunkt und könnt „entspannter" zielen.

Summer Athletics 2009 - Summer Sports Trailer
Dieses Jahr findet die Leichtathletik WM in Berlin statt, und die Sportspiel Experten von 49Games liefern mit Summer Athletics 2009, dass passenden Spiel zum Event.

Die meisten Steuerungsarten sind leicht zugänglich, nur bei wenigen solltet ihr die Technik im Vorfeld trainieren. Seid ihr fit, könnt ihr wahlweise eine Meisterschaft odereine Karriere starten oder bei den Berliner Wettkämpfen mitmachen. Leider gleichen sich die Präsentationen dermaßen, dass ein Außenstehender kaum erkennt, welchen Modi der Spieler gewählt hat. Beim Wettkampf müsst ihr euch nach einem Terminkalender richten, während ihr bei der Karriere mit einem schwachen Charakter anfangt und diesen stückchenweise hoch trainiert.

Wie gehabt: Mehrspieler > Einzelspieler

Allein fesselt Summer Athletics 2009 nur kurz, eine Runde zu viert hingegen sorgt aufgrund der leichten Spielmechanik für mehr Spielspaß. Neben Hotseat und Splitscreen gibt es einen neuen koop-Modus für die 4x100m Staffel beim Sprint und beim Schwimmen. Dabei gibt einfach jeder Spieler nach seiner Runde das Pad beziehungsweise Wiimote plus Nunchuk an den nächsten im Team weiter. Die Idee hört sich vielleicht komisch an, simuliert jedoch speziell die Weitergabe des Stabes perfekt.

Mit etwas mehr Mühe bei der Präsentation hätte das Spiel richtig gut sein können. Wir verweisen noch mal auf den alten Commodore 64-Klassiker, dessen sagenhafte Fortsetzung im übrigen aktuell via Virtual Console für die Wii verfügbar ist: Die machte anno 1985 wegen der damals sensationellen Präsentation und den vielen Gags gleich doppelt so viel Spaß. 49 Games hingegen begnügt sich mit schlichten Menüs, hässlichen Polygonfiguren und einem 08/15-Stadionsprecher. Die Optik im Nachbarspiel RTL Winter Sports 2009 wirkt etwas ansprechender.

Pad ungleich Wiimote

Ein paar Worte zur Wii-Version: Diese ist der PC- sowie Xbox 360 -Version in manchen Disziplinen überlegen, beispielsweise beim Sprinten oder Bogenschießen. Das Wiimote-Gewackel fühlt sich dort einfach "echter" an als die Joypad-Version... wobei wir nebenbei PC-Besitzern von der Nutzung der Tastatur abraten möchten. Dafür nerven auf der Wii jene Mechaniken, in denen ihr die Wiimote ruckartig nach oben bewegen müsst. Manchmal funktioniert diese nicht, weil ihr zu heftig agiert. Dann wiederum funktioniert es unfreiwillig, weil plötzlich der kleinste Wackler registriert wird. Speziell beim Stabhochsprung sorgt dies für Frust. Last but not least können Besitzer eines Balance Boards ein paar Disziplinen mithilfe von Gewichtsverlagerungen ausprobieren. Der Effekt ist eher mäßig spannend und nur beim Hochsprung wirklich ansprechend.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Summer Ahletics besitzt genau wie RTL Winter Sports wirklich gute Ansätze. Gerade was die Steuerungsvielfalt anbelangt, sind die Mannen bei 49 Games gar nicht mehr weit von den Epyx-Legenden entfernt. Manchmal müsst ihr zuerst raffen, was die Designer überhaupt von euch wollen. Doch spätestens beim dritten Versuch ist alles klar, was für die Zugänglichkeit spricht. Andererseits habt ihr viele Wettkämpfe schnell ausgereizt. Die Motivation, sich mit den höheren Schwierigkeitsgraden sowie Meisterschaften oder Karrieren auseinander zu setzen, dürfte nur bei absoluten Sportspiel-Freaks vorhanden sein. Zu viert ist Summer Athletics 2009 brauchbar, zudem es kaum moderne Alternativen gibt. Besitzer des Vorgängers sparen sich jedoch das Geld, denn es steckt zu wenig Neues in diesem Update. Ein Wort an 49 Games: Arbeitet mal an der Präsentation und schaut euch dafür ruhig die alten Epyx-Dinger an. Die ganzen netten Gags waren nicht ohne Grund eines der Highlights

Überblick

Pro

  • viele Disziplinen
  • zahlreiche Steuerungsvarianten
  • größtenteils leicht zugänglich
  • Wii-Steuerung teilweise gelungen (Sprint, Bogenschießen)

Contra

  • schnell ausgereizt
  • kaum Veränderungen gegenüber dem Vorgänger
  • schwache bis zweckmäßige Präsentation
  • Wii-Steuerung teilweise misslungen (Stabhochsprung, Balance Board Nutzung)
  • Ladezeiten der Konsolenversionen an der Schmerzgrenze

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