Preview - Street Fighter V : Der neue Platzhirsch
- PS4
Capcom scheint verstanden zu haben, wie man Fans auf eine Fortsetzung warten lässt. In unregelmäßigen Abständen nutzt das Entwickler-Team rund um Yoshinori Ono die Möglichkeit, auf größeren Veranstaltungen wie der gamescom oder der EVO neue Figuren für Street Fighter V anzukündigen, selbst wenn es sich bei den Kämpfern um altbekannte Klopper wie zuletzt Dhalsim handelt. Wir konnten in der aktuellen Fassung alle bereits angekündigten Charaktere testen und es scheint sich einiges zu ändern – sogar bei altbekannten Kämpfern.
Die Beta von Street Fighter V hat bereits gezeigt, dass Capcom sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen will. Zwar übernimmt man einen großen Teil der Spieldynamik aus Street Fighter IV, die Möglichkeiten der einzelnen Kämpfer werden aber zu großen Teilen neu ausgelegt. Während Ryu sich weiterhin überwiegend klassisch spielt, erhält Ken endlich einen eigenen Kampfstil, der zwar weiterhin an seine Wurzeln erinnert, jedoch bei Weitem mehr einzigartige Elemente enthält.
Starke Newcomer
Mit Necalli, Rashid und Laura wurden bereits drei neue Figuren angekündigt, die ihre Premiere in Street Fighter V feiern. Alle drei machten auf den ersten Blick einen sehr starken Eindruck. Necalli weiß vor allem durch seine Kraft und seine verschiedenen Würfe zu überzeugen. Zwar sind seine Combos bei den ersten Kämpfen sehr schwer zu verbinden, mit ein wenig Übung kann der Gegner aber fröhlich durch die Stage geworfen und vermöbelt werden. Necalli bietet sehr viel Potenzial, auf Profi-Ebene für frischen Wind zu sorgen.
Kämpferin Laura fühlt sich sehr anders an. Ihr Fokus liegt auf elektrisch geladenen Tritten. Schläge sind bei ihr meist nur Mittel zum Zweck. Ihre Jiu-Jitsu-Attacken erinnern entfernt an eine Mischung aus Nina und Eddy aus der Konkurrenzreihe Tekken. Eine sehr interessante Neuerung, die es schaffen könnte, mit alten Street-Fighter-Traditionen zu brechen. Mit Windbändiger Rashid erhält das Line-up einen sehr schnellen Kämpfer, der teilweise an den Spanier Vega erinnert. Für Einsteiger könnte Rashid nicht die beste Wahl sein. Freunde von sehr langen Combos werden mit ihm aber sicherlich ihren Spaß haben.
So viel zu entdecken
Da nahezu jeder Kämpfer neue Fähigkeiten spendiert bekommt, wurde bereits beim Anspielen unsere Neugier geweckt, auch die altbekannten Kämpfer auszuprobieren. Dhalsim hat beispielsweise weiterhin seine langen Gliedmaßen. Seine Feuerbälle spuckt er dieses Mal jedoch in hohem Bogen statt auf einer horizontalen Linie. Zangief ist immer noch der Experte für verschiedene Griffe und Würfe. Sein Critical Art (ähnlich den ehemaligen Ultra-Moves aus Street Fighter IV) wurde komplett erneuert.
In unserer Anspielsitzung hatte es den Anschein, dass durch die vielen kleinen Änderungen auch Veteranen eine Einspielzeit brauchen werden, bis sie auf demselben Niveau wie in den vorherigen Teilen ankommen. Selbstverständlich reicht es aus, die Vorgänger gut zu kennen, um ordentlich austeilen zu können. Auf hohem Spielniveau könnte Street Fighter V vor allem in der Anfangszeit für viele Überraschungen sorgen.
Die Liebe zum Detail
Die neuen Stages hinterließen einen sehr soliden Eindruck. Während Zangief in einem Wrestling-Ring kämpft, der von russischen Tanzbären und Fans mit AK-47-Gewehren in der Hand umrandet wird, findet man in Dhalsims Stage die bekannten Elefanten aus Street Fighter II wieder. Jede Kampfumgebung ist lebendig, nimmt sich aber nicht ernst. Diese Mischung hat bereits in Street Fighter IV sehr gut funktioniert.
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