Test - SteelSeries Rival 650 Wireless : Auf Augenhöhe mit Razer und Logitech?
- PC
Kabellose Mäuse waren bisher bei Gamern immer ein wenig verschrien, speziell aufgrund der Furcht vor Latenzen. Razer und Logitech haben mit ihren neuen Wireless-Technologien allerdings mittlerweile eindrucksvoll bewiesen, dass diese Furcht nur noch ein Aberglaube ist. Mit der Rival 650 will sich nun auch SteelSeries in der Königsklasse der Gaming-Mäuse beweisen, was euch bei Bedarf 129,99 Euro aus den Rippen leiert und uns einen ausführlichen Test.
Die SteelSeries Rival 650 Wireless basiert im Wesentlichen auf der früher veröffentlichten Rival 600 und umfasst daher abgesehen von der Kabellosigkeit die gleichen Features. Das Design der Maus ist ergonomisch gelungen, wenn auch nur für Rechtshänder. Die Maus liegt dank Soft-Touch-Oberfläche und gummierter Seiten geschmeidig, aber sicher in der Hand, auch bei längeren Sitzungen gibt es keine Krämpfe in den Händen. Die Tasten, insbesondere die drei Daumentasten, sind sinnvoll angeordnet und gut erreichbar.
Wer möchte, darf seiner Rival eine Gewichtsveränderung spendieren. Bis zu acht Vier-Gramm-Gewichte können unter den magnetisch befestigten Seitenteilen verstaut werden. Das ohnehin relativ hohe Gewicht von 121 Gramm (ohne Kabel) könnt ihr so auf bis zu 153 Gramm hochdrücken. An Ausstattung fehlt es also nicht, was die Maus selbst angeht. Allerdings hätten wir uns eine Tasche oder ein Etui gewünscht, um dort Kabel, Dongle, Maus und Gewichte aufbewahren zu können.
Der Anschluss erfolgt über einen USB-Dongle, der auch am Ladekabel befestigt werden kann, um es zu verlängern. Der Wechsel zwischen Betrieb mit oder ohne Kabel kann fließend erfolgen, falls der Akku mal den Geist aufgibt. Das sollte aber selten vorkommen, die Akkulaufzeit beträgt je nach Beleuchtung bis zu 24 Stunden. Zudem verfügt die Rival 650 über ein Fast-Charge-Feature. Ein Chip im Nager sorgt dafür, dass das Maximum an Energie aus dem USB-Port genuckelt werden kann, sodass der Akku durch lediglich 15 Minuten Aufladung wieder auf bis zu zehn Stunden gebracht werden kann. Diese Werte haben wir im Test tatsächlich zumindest annähernd erreicht. Schöne Sache.
Das Innenleben kennen wir ebenfalls von der Rival 600. Auch die 650er-Variante werkelt mit zwei Sensoren, beide in Zusammenarbeit mit Sensorhersteller Pixart entwickelt. Der TrueMove-Sensor mit 12.000 dpi leistet gewohnt gute Arbeit in der Horizontalen, während sich der zweite Sensor um die Lift-off-Distance kümmert. Sprich, sobald die Maus angehoben wird, wird die horizontale Bewegung gesperrt, sodass der Cursor beim Umsetzen der Maus nicht mehr verspringt. Das funktioniert in der Praxis hervorragend und ist ein echter Mehrwert für ambitionierte Zocker. Ebenso erfreulich ist die Wireless-Technologie, die ohne spürbare Latenzen oder sonstige Störungen ihren Job erfüllt. Die Rival 650 reiht sich diesbezüglich in der gleichen Liga wie Razer Mamba Wireless (2018) und die Logitech-Lightspeed-Mäuse ein.
Beim Zocken macht die Rival 650 also insgesamt eine gute Figur. Wir konnten nur eine Auffälligkeit feststellen: Während die linke Maustaste knackig mit einem gut spürbaren Druckpunkt arbeitet, erschien uns die rechte Maustaste weitaus weicher und etwas schwammig. Ob das so gewollt ist oder es nur ein Fehler unseres Musters war, lässt sich so leider nicht feststellen. Bei der nahezu baugleichen Rival 600 hatten wir diese Auffälligkeit jedenfalls nicht. Das verhindert zwar kein gepflegtes Zocken, ist aber sehr gewöhnungsbedürftig.
Beleuchtet ist die Rival 650 natürlich auch, und zwar in satten acht Zonen, verteilt auf Mausrad, Logo und zwei LED-Streifen. Das sieht, zusammen mit dem etwas kantigen Gehäuse, durchaus schick aus und lässt sich natürlich frei konfigurieren. Einstellungen wie Tastenbelegung, dpi oder Beleuchtung werden in der SteelSeries-Engine vorgenommen. Das geht wie üblich flink und ohne großes Tohuwabohu von der Hand. Dank des üblichen 32-bit-ARM-Prozessors können Einstellungen direkt auf dem Nager gebunkert werden.
Kommentarezum Artikel