Test - SteelSeries Nimbus : iOS-Controller vom Feinsten
- Mob
Mit Controllern für Apple-Geräte ist das immer so eine Sache. Manche sind unhandlich, manche nicht. Manche funktionieren halbwegs, manche nicht. SteelSeries hat sich nun dazu entschieden, ein vollwertiges Gamepad auf den Markt zu bringen, was gerade in Verbindung mit der Markteinführung von Apple TV eine sinnvolle Idee ist. Wir haben den knapp 60 Euro teuren, von Apple lizenzierten Controller einem Test unterzogen.
Rein optisch orientiert sich der Nimbus an gängigen Gamepads und wirkt wie eine Mischung aus Xbox- und PS4-Controller – die Ergonomie ist sehr ähnlich. Der Controller liegt mit seinen 242 Gramm gut in der Hand und wird auch bei längeren Zockereien nicht zu schwer. Gefüttert wird er mit einem leider fest verbauten Lithium-Akku, der voll aufgeladen etwa 35 bis 40 Stunden Spielzeit schafft. Zum Aufladen benötigt ihr lediglich ein Lightning-Kabel, das nicht beiliegt, aber ohnehin jeder Besitzer eines neueren Apple-Gerätes daheim hat.
Die Bestückung des Controllers entspricht ebenfalls der von normalen Gamepads: Zwei große Trigger sowie zwei Schultertasten sind ebenso vorhanden wie ein gut bedienbares und hinreichend leichtgängiges Steuerkreuz. Weiterhin dabei: vier Aktionstasten, eine Menütaste (praktisch gerade bei Verwendung mit Apple TV), ein An-/Aus-Schalter sowie eine Bluetooth-Taste. Die beiden Analog-Sticks sind auf gleicher Höhe angebracht, ähnlich wie beim DualShock-Controller der PlayStation, und funktionieren prima. Die Steuerelemente sind druckempfindlich, eignen sich also auch für feinere Manöver wie beispielsweise Gas und Bremse bei Rennspielen.
Die Installation ist denkbar einfach: Bluetooth anwerfen und schon wird das Gamepad erkannt. Am Apple TV ist es sofort einsatzbereit, wenn ihr es in den Einstellungen verbunden habt, und kann alternativ zur Fernbedienung genutzt werden, auch außerhalb von Spielen. Das ist ein dicker Pluspunkt. Auf iPad oder iPhone muss zuerst eine kostenlose Companion-App installiert werden, die bei unserem Testgerät gleich mal ein Firmware-Update aufs Gamepad installiert hat. In der App findet ihr übrigens auch eine Spieleübersicht nach Genres, die direkt auf den App Store verlinkt.
Grundsätzlich kann der Controller für alle neueren Apple-Geräte eingesetzt werden: iPhone 5 und 6, so ziemlich alle iPads, Apple TV und iPods der fünften und sechsten Generation. Auch am Mac ist der Controller verwendbar. Die Verwendung an iPhone oder iPod ergibt allerdings wenig Sinn, hierfür fehlt eine passende Gerätehalterung am Controller. Wer damit zocken will, ist mit einem anderen Controller wie dem Mad Catz C. T. R. L. i besser bedient.
Im Einsatz an Apple TV oder iPad entpuppt sich der Nimbus als echte Bereicherung. Was zuvor noch umständlich per Touch-Steuerung oder mit der Apple-TV-Fernbedienung gesteuert werden musste, fühlt sich mit dem Nimbus wie ein vollwertiges Konsolenspiel an. Egal ob Rennspiele, Actiontitel oder Jump 'n' Runs wie Raymans Adventure – die Spielbarkeit profitiert ungemein vom Controller, zumal keine spürbare Latenz zu entdecken ist und auch die Bluetooth-Reichweite völlig in Ordnung geht. Lediglich beim Verbinden kann es sein, dass ihr ein bisschen näher ans Gerät gehen müsst.
Da der Controller die Apple-Lizenz erhalten hat, kann man davon ausgehen, dass insbesondere Spiele-Apps auf Apple TV künftig den Controller in hohem Maße unterstützen werden. Bereits jetzt entdeckt man im App-Store Hinweise, ob ein Spiel Controller-kompatibel ist oder nicht. Dass der Nimbus keine Rumble-Funktion hat, lässt sich indes verschmerzen, da Spiele-Apps diese Funktion ohnehin nicht bieten.
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