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Preview - Steel Battalion: Heavy Armor : Hybridgeburt

  • X360
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Statt mit einem speziellen Controller, der über 40 verschiedene Tasten verfügt, spielt man die Fortsetzung zu Steel Battalion mit dem Beinamen Heavy Armor mit Kinect. Wer gedacht hat, die vertikalen Panzer hätten ausgedient, irrt sich. From Software, die Macher der Armored-Core-Serie, von Demon‘s Souls und Dark Souls, wird euch zum Schwitzen bringen.

Das Tutorial ist geschafft. War ja gar nicht so schwer. Zwar sind noch nicht alle Schalter, Knöpfe, Hebel und ihre Funktionen verinnerlicht, aber das wird schon noch. Wie sagt man so schön? Learning by doing. Also stürzen wir uns in die erste Mission. Bodentruppen absichern, die die Bunkerreihen an der Küste von New York zurückerobern wollen. Wie hart kann das schon werden? Also kurz noch mal aufstehen und aus der Luke des VTs (Vertical Tank) schauen. Ein bisschen frische Luft schnappen, bevor es in den zweiten amerikanischen Unabhängigkeitskrieg geht. Kaum die Brise am Strand verinnerlicht, fängt sich unser Schädel eine Kugel ein. Wir sind tot.

Gruß mit der Faust

Im Gegensatz zum Vorgänger verliert ihr zwar nicht mehr eure Spielstände, wenn ihr im kaputt geschossenen VT vergesst, den Selbstzerstörungsknopf zu drücken, den Schalter gibt es trotzdem noch. Und er ist Respekt einflößend. Schließlich seid ihr nicht mehr alleine unterwegs, sondern habt die Verantwortung für ein dreiköpfiges Team. Jeder hat eine bestimmte Aufgabe zu erledigen, hat seine ganz eigene Persönlichkeit und sorgt dafür, dass ihr eure Aufträge erfolgreich absolvieren könnt. Im Laufe der Kampagne, die übrigens nichts mit dem Vorgänger gemeinsam hat, werdet ihr immer wieder auf neue Kameraden treffen.

Seid nett zu ihnen, schließlich beeinflusst ihre Moral auch ihr Arbeitsverhalten. Lasst ihr den Diktator raushängen, sind sie nicht mehr richtig bei der Sache. Das kann dazu führen, dass sie zum Beispiel die Kanonen langsamer nachladen - im Eifer des Gefechts ein fataler Nachteil. Wenn sie euch also begrüßen und ihre Hand entgegenstrecken, dann erwidert diese Geste. Wenn sie allerdings aus dem Cockpit fliehen wollen, weil sie die Hosen voll haben, müsst ihr handeln: Haltet sie zurück, gebt ihnen ein paar Schläge mit der Faust und sie kommen zur Besinnung. Den Entwicklern rund um Producer Kenji Kataoka war es wichtig, nicht nur die Geschichte auf dem Schlachtfeld zu erzählen, sondern auch die eurer Einheit im Vertical Tank. Die Feldeinsätze sind jedenfalls schon im jetzigen Status atmosphärisch.

Steel Battalion: Heavy Armor - Gosha Teaser Trailer
Capcom kündigt zu Steel Battalion: Heavy Armour einen Live-Action-Trailer an, der in Polen gedreht wurde.

Kein Zuckerschlecken

Der virtuelle Ausflug nach New York ist beinhart. Euch wird nichts geschenkt, jeder Meter ist hart umkämpft. From Software bleibt seiner Linie treu: Steel Battalion: Heavy Armor wird einen gesalzenen Schwierigkeitsgrad haben. Das Coole ist: Erreicht ihr ein Missionsziel nicht, bedeutet das nicht unmittelbar das Aus. In der eingangs erwähnten Mission müsst ihr zum Beispiel für einen sicheren Rückzug sorgen, wenn es die Bodentruppen nicht schaffen, die Bunker zu erobern. Ob das auf die umfassende Kampagne Einfluss nehmen wird, muss die fertige Verkaufsversion zeigen. Es ist auf jeden Fall erfrischend, nicht beim kleinsten Fehltritt sofort mit einem "Game Over" bestraft zu werden.

Die anspielbaren Aufträge waren abwechslungsreich: So sollten wir in einer späteren Mission innerhalb von knapp sieben Minuten ein Dutzend Funktürme ausfindig machen und zerstören. Zwar haben wir dieses Ziel beim Anspielen nicht völlig geschafft, jedoch gab es einen alternativen Verlauf, weswegen diese Operation trotzdem ein Erfolg war. Ganz nett: Bestimmte Aufgaben können kooperativ erledigt werden. Bis zu vier Spieler dürfen sich über Xbox Live austoben. Erreicht ihr eine hohe Punktzahl, schaltet ihr neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände für euren VT frei, die ihr dann anbringen könnt. Mehr war aus Kenji Kataoka im Interview nicht rauszukriegen.

Steuerungshybrid

Mit den Armen führt ihr verschiedene Aktionen aus. Die auf dem Bildschirm angezeigten Hebel und Schalter lassen sich alle bedienen, ihr müsst sie nur greifen. Ihr startet den VT, indem ihr den entsprechenden rechten Hebel greift, zieht das Zielfernrohr zu euch oder werft einen Blick auf den Monitor mit den Außenkameras und der Karte. Dafür müsst ihr den kleinen Röhrenfernseher nur zu euch holen. Das funktioniert in den meisten Fällen ganz gut, gewöhnungsbedürftig ist es trotzdem. Die Kinect-Kamera projiziert nicht eure Bewegungen nach, sondern registriert sie als Aufforderungen, bestimmte Aktionen auszuführen.

Ganz ohne Controller geht es dann doch nicht. Um den Mech zu steuern, müsst ihr die Analog-Sticks benutzen. Außerdem braucht ihr die Schultertasten, um auf feindliche Ziele zu schießen. Kataoka meinte, dass die Spielmechaniken dieses Mal im Vordergrund standen, während es beim Vorgänger darum ginge, die Steuerung mit dem speziellen Controller zu meistern. Ein Kinderspiel ist die Bedienung allerdings nicht. Auch wenn es sich angeboten hätte, könnt ihr leider keine Sprachbefehle nutzen. Ein wenig schade, schließlich ist die Kommunikation zwischen euren Kameraden wichtig.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
"Diese Mech-Spiele sind doch Schnee von gestern!" Dieser Gedanke verfolgte mich, als ich das erste Mal von Steel Battalion: Heavy Armor hörte. Ich habe mich geirrt. From Softwares neuestes Werk scheint der erste Titel zu sein, bei dem auch hartgesottene Spieler die Kinect-Kamera ausgraben werden. Die ausgewachsene Simulation mag zwar im ersten Moment ein wenig einschüchtern. Nachdem man sich aber an die Steuerung gewöhnt hat, machen die Einsätze im zweiten Unabhängigkeitskrieg der USA echt Spaß. Ein wenig Feinschliff kann die Kinect-Steuerung dennoch vertragen, in seltenen Fällen aktivierte ich versehentlich Hebel, die eigentlich unberührt bleiben sollten. Trotzdem: Ich freue mich auf Steel Battalion: Heavy Armor. Die vertikalen Panzer versprechen einen unterhaltsamen Ausflug in die Welt der Bewegungssteuerung.

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