Test - Spikeout: Battle Street : Spikeout: Battle Street
- Xbox
Mit ’Spikeout: Battle Street’ versucht Sega, klassische Arcade-Kampfaction mit zeitgemäßer 3D-Grafik zu kombinieren. Weshalb der Xbox-Titel trotz eines viel versprechenden Online-Mehrspielermodus gegenüber der Action-Konkurrenz einen schweren Stand hat, klären wir im Test.
Hau draufIn den Zeiten von 16Bit-Konsolen und 2D-Grafiken zählten die Arcade-Prügelspiele zu den beliebtesten Genres. Games-Veteranen dürften sich noch bestens an solche Klassiker wie ’Final Fight’ oder ’Streets of Rage’ erinnern. Nach dem Beginn der 3D-Ära versuchten Entwicklerteams nur noch selten, solche Action-Titel in zeitgemäßer Grafik zu realisieren, und die Ergebnisse wie ’Fighting Force’ sorgten regelmäßig für wenig Begeisterung. Nun unternimmt Sega einen neuen Anlauf und präsentiert mit ’Spikeout: Battle Street’ ein Kampfspiel, das zumindest ansatzweise an den Sega-Klassiker ’Streets of Rage’ erinnert. Wie es sich für solch einen Titel gehört, darf eine trashige Hintergrundgeschichte nicht fehlen. Vor zehn Jahren sorgte ein Bandenkrieg zwischen der Inferno-Gang und dem Team Spike für böses Blut. Nun kehrt der Inferno-Anführer Michael in die Gegend zurück und hat eine ganze Armee an Schlägertypen dabei. Zu allem Unglück ist der legendäre Held Spike verschwunden, sodass sich dessen Sohn Spike Jr. der Übermacht stellen muss – glücklicherweise kann er aber auch auf einige schlagkräftige Kumpels aus früheren Zeiten zählen.
Prügeleien am FließbandIm Hauptmenü habt ihr die Wahl, ob ihr im Story-Modus antretet oder im Straßenkampf-Part mit Mitspielern die Fäuste fliegen lasst. Tatsächlich ist der Mehrspieler-Part noch am überzeugendsten ausgefallen. Entweder im Splitscreen oder über Xbox Live können bis zu vier Spieler die Story-Levels gemeinsam angehen. Dabei stehen verschiedene Anpassungsmöglichkeiten zur Auswahl, allerdings müssen die Abschnitte erst mal alleine im Story-Modus freigeschaltet werden. Wie schon erwähnt handelt es sich bei ’Spikeout’ um ein waschechtes Action-Spiel im Stil der Arcade-Prügler, allerdings in 3D-Aufmachung. Ihr bewegt euch in einer ‘Third Person‘-Ansicht durch die Levels und prügelt euch mit ständig neu anrückenden Feindgruppen. Darüber hinaus kämpft ihr gegen Zwischenbosse und tretet gegen hartnäckige Bosse an. Euer Kampfrepertoire besteht aus einer durchaus ansehnlichen Menge an Attacken und Combo-Manövern, die ihr mittels Tastenkombinationen ausführt. Darüber hinaus setzt ihr Spezialattacken und aufgeladene Angriffe ein, könnt den Feinden ihre Waffen entreißen und so den Schergen mit Monstertruck-Reifen, Metallrohr, Flammenwerfer oder Baseballschläger zu Leibe rücken. Die Steuerung geht insgesamt in Ordnung, einzig das Aufheben von Gegenständen ist sehr unglücklich gelöst. Auch die Kameraperspektive kann öfters nicht überzeugen. Der Schwierigkeitsgrad von ’Spikeout’ ist sehr hoch ausgefallen. Dies liegt allerdings nicht an den Gegnern – die Feind-KI ist sehr schwach – sondern an der schieren Masse an fiesen Gesellen, die euch schnell mal einkreisen. Weiterhin dauern die Levels bis zum nächsten Savepoint sehr lang - ihr müsst also nach dem Verlust eurer Energie wieder weit zurück einen neuen Versuch wagen.
Xbox auf SparflammeWährend man der insgesamt ziemlich schwachen Prügelei zumindest spielerisch einen gewissen Oldschool-Charme nicht abstreiten kann, lässt sich über die technische Seite kaum etwas Positives aufführen. Die Grafik ist, mal abgesehen von der einen oder anderen scharfen Textur, weit unter dem Xbox-Standard, selbst auf Segas Dreamcast hätte die Grafik nicht für Verzückungen gesorgt. Detailarme Charaktere, mäßige Animationen und furchtbar langweilige Levels motivieren nicht gerade zum Schlagabtausch. Diese visuelle ’Pracht’ wird von einem Japano-Rock-Gedudel unterlegt und zerrt mit schwachen Soundeffekten, einer mittelmäßigen Surround-Unterstützung und einer fast schon lächerlich schlechten englischen Sprachausgabe an den Nerven.
Kommentarezum Artikel