Test - Spider-Man: Total Mayhem : Spinnenphobie auf iPhone und iPod touch
- Mob
Spinnen, überall Spinnen! Wo man auch hinsieht, diese lästigen Viecher krabbeln derzeit über alle erdenklichen Plattformen. Nachdem der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft mit Spider-Man: Dimensions ein eigenes Abenteuer in vier verschiedenen Paralleluniversen vergönnt wurde, nistet sich Spider-Man jetzt auf dem iPhone und dem iPod touch ein.
Keine vier, nur eine Dimension
Wer im ersten Moment denkt, bei Spider-Man: Total Mayhem handele es sich um eine abgespeckte Fassung der großen Konsolenversion, hat sich gewaltig geschnitten. Mit dem vor Kurzem veröffentlichten Spinnenabenteuer hat die iPhone- beziehungsweise iPod-touch-Fassung rein gar nichts zu tun. Die Handlung ist stattdessen von den Ultimate-Spider-Man-Comics inspiriert: Roxxon-Wissenschaftler beabsichtigen, Venom zur ultimativen Kampfmaschine zu machen. Zu diesem Zweck wollen sie das OZ-Serum mit ihm kombinieren. Aufgrund eines Missgeschicks kommt es zur Explosion. Die Triskelion-Einrichtung wird zerstört und einige von Spider-Mans größten Feinden flüchten. Außerdem breitet sich die OZ-Venom-Synthese über die ganze Stadt aus und beginnt, Menschen zu infizieren.
Folglich fallen auch die vier verschiedenen Spinnenkostüme mitsamt ihrer dezent anderen Spielweise weg. Stattdessen besinnt sich Gameloft auf die gewohnten Spider-Man-Tugenden. In der Praxis sieht das wie folgt aus: Ihr rennt durch zwölf lineare Levels in New York, verdrescht Feinde mit euren Fäusten, fangt sie mit eurem Spinnennetz ein, schwingt euch über Häuserschluchten und klettert Fassaden empor. Der Spielablauf ist schlauchartig, aber sehr spaßig.
Spielspaß contra Ruckler
Zu keiner Zeit hat man das Gefühl, dass die Entwickler keine Ideen mehr hatten. Die Gefechte gegen die bösen Buben sind wirklich rasant inszeniert. Ihr fangt Gegner mit eurem Netz ein, verkloppt sie mit Komboattacken, werft sie in die Luft und springt akrobatisch durch die Gegend. Manchmal wollte Gameloft aber sichtlich zu viel aus der Hardware herausholen. Bei großem Gegneraufkommen geht die Framerate in die Knie, daraus resultiert eine reine Ruckelorgie.
Das pausenlose Dauergekloppe wird hin und wieder mit Hüpfeinlagen und Quick-Time-Sequenzen aufgelockert. Letztere sind deswegen erwähnenswert, da ihr beim Scheitern eines Reaktionstests nicht zwingend ins Gras beißt. Euch wird stattdessen nur etwas von eurer Lebensenergie abgezogen. Das Upgrade-System fällt sehr spartanisch, dafür aber unkompliziert aus. Durch das Verdreschen von Gegnern bekommt ihr Punkte auf euer Konto, die ihr auf die drei Attribute Kraft, Verteidigung und Spezialangriff verteilt.
Dass man über die gesamte Spielzeit von vier Stunden gut unterhalten wird, dazu tragen auch die Endbosskämpfe gegen die üblichen Verdächtigen bei: Sandman, Rhino, Electro, Venom, Doktor Octopus und der Grüne Kobold sind alle dabei. Im ersten Spielabschnitt etwa müsst ihr Rhino den Garaus machen. Das ist aber leichter gesagt als getan. Bloßes Eindreschen auf den Bösewicht bringt erst mal nichts, da der Fiesling vor euch flüchtet. Spider-Man muss sich also schnell seinen Weg durch Gegnerhorden bahnen und mit seinen Spinnenfäden über Häuserschluchten schwingen. Wer zu langsam ist, muss die Verfolgungsjagd erneut starten.
Um jederzeit die volle Kontrolle über Spidey zu haben, sind am rechten Bildschirmrand die Aktionsknöpfe (Angriff, Sprung und Netz) platziert, am linken Rand befindet sich das Steuerkreuz. Bis hierhin geht die Bedienung wunderbar von der Hand. Im Kampf ist es wichtig, gegnerischen Angriffen mit dem richtigen Timing auszuweichen. Blöd nur, dass das entsprechende Symbol von eurer Daumenkuppe verdeckt wird und ihr die Aktion deswegen nicht selten überseht. Leider gibt es einen weiteren Grund zur Kritik: gemeint ist die oftmals unglücklich platzierte Kamera. So passiert es schon mal, dass Feinde komplett vom Bildschirm verschwinden und ihr Probleme habt, ihre Position ausfindig zu machen.
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