Test - Spellforce 2: Demons of the Past : Besser spät als nie!
- PC
Vorgeschichte? Anstatt die Ereignisse aus dem Jahr 2006 aufzufrischen, wirft die eigenständig lauffähige Erweiterung Spellforce 2: Demons of the Past euch lieber mitten ins Geschehen und sagt: “So, das ist die Welt von Eo. Jetzt spiele!” Im Intro sieht man einen Mann mit Schwert auf eine brennende Stadt blicken. Er erzählt von Dämonen und dem Weltuntergang. Im nächsten Augenblick geht es auch schon los. Doch trotz großer Verwirrung macht der Fantasy-Mix aus Rollen- und Strategiespiel auch Einsteigern schnell Spaß.
Einige Hintergrundinformationen wären zwar nett gewesen, die Vorgeschichte zu Spellforce 2: Demons of the Past ist jedoch nicht sonderlich wichtig. Held gut, Dämon böse - auf in den Kampf! Aber so viel sei verraten: Die Hauptfigur ist ein Shaikan. Die Shaikan, eine der Rassen in der Fantasy-Welt von Eo, führen Krieg gegen den mächtigen Zazhut und seine Armee von Untoten. Zazhut will die gesamte Welt zerstören. Mit diesem dritten und letzten Add-on von Spellforce 2: Shadow Wars wollen die Entwickler die Handlung aller Teile zu einem würdigen Abschluss bringen und damit den Weg für Spellforce 3 ebnen.
Wie ein Puzzle
Ein Tutorial in Form von sechs Filmchen soll euch den Einstieg erleichtern. Diese tauchen nicht automatisch auf, sondern warten versteckt im Hauptmenü. Die Erklärungen decken nicht sämtliche Bereiche ab, man muss einige Puzzle-Teile selbst zusammenfügen, zum Beispiel was die Heilung betrifft. Im Grunde läuft das Spiel so ab: Held und Gefährten bekommen durch Kämpfe und Aufträge Erfahrungspunkte, die zur Verbesserung von Fähigkeiten eingesetzt werden. Ausrüsten lassen sich sowohl die Hauptfigur als auch die Begleiter. Daneben muss man Basen bauen und Ressourcen sammeln, um Truppen produzieren zu können. Mit den ausgebildeten Einheiten geht es dann ins Gemetzel.
Etwas knifflig
Die bereits gelernten Fertigkeiten des Helden lassen sich in eine Leiste ziehen, die am unteren Bildschirmrand erscheint. Allerdings braucht man ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl, um die Aktionen im Kampf effektiv einsetzen zu können. Will man zum Beispiel ein böses Skelett betäuben, klickt man erst auf die Fähigkeit und versucht dann irgendwie mit der Maus den Untoten zu erwischen. Zwar kann man von der Vogelperspektive in die Third-Person-Sicht wechseln und so näher ans Geschehen heranzoomen, aber das Prozedere bleibt trotzdem knifflig, vor allem wenn sich die Streithähne hinter Bäumen und Steinen kloppen. Auch wenn in so einem Fall die Einheiten farbig dargestellt werden (grün für gut, rot für böse), wäre es komfortabler, die Karte einfach drehen zu können.
Spiel schon aus?
Okay, die Geschichte verwirrt, aber beim plötzlich eintretenden Spielende bleibt einem glatt die Spucke weg. Zudem stürzte mitten in einer Zwischensequenz der PC ab - zum Glück werden die Spielstände zügig geladen. Ferner verhalten sich einige Gegner komisch und schauen lieber dem Gras beim Wachsen zu, anstatt ihr Schwert zu schwingen. Ein weiterer Fehler äußerte sich darin, dass wir die Truppen nicht weiter aufstocken konnten, obwohl genug Nahrungslager vorhanden waren. Nach drei Niederlagen hat das Spiel aber anscheinend einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen, denn das Limit hat sich prompt von 80 auf 185 Einheiten erhöht.
Hier die schönen Seiten
“Wir sind uns bewusst, dass Demons of the Past grafisch nicht dem allerneusten Stand entspricht.” Das sagt der Publisher Nordic Games, doch so schlimm ist es nicht! Man bemerkt natürlich trotz des neuen Schattenalgorithmus, Normal Mappings und besserer Lichtberechnungen, dass die Optik veraltet ausfällt und der eine oder andere Gegner etwas schwer zu sehen ist, aber Risiko für Augenkrebs? Keinesfalls. Auch mit der simplen Grafik macht das Zocken Spaß, was sehr an der praktischen Bedienung liegt. Zum Beispiel zeigt das Haupthaus der Basis an, welche Gebäudearten man schon errichtet hat und wie viele, sodass man nicht ungewollt eine Baracke zu viel baut und Ressourcen verschwendet. Mit der Möglichkeit, Einheiten zu Gruppen zusammenzufassen, lassen sich die Truppen durch eine schöne Übersicht am oberen Bildschirm wunderbar steuern.
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