Test - South Park: Der Stab der Wahrheit : Von Abtreibungen und Analsonden
- PC
Das Rollenspiel South Park: Der Stab der Wahrheit handelt von einem kleinen Städtchen in der Nähe der kanadischen Grenze. Die Einwohner gingen eifrig ihrem Tagwerk nach und hatten keinerlei Vorstellung davon, was ihnen bald widerfahren würde. Bis auf einmal ein neues Kind in der Nachbarschaft auftauchte. Ein kleines, verzogenes Balg, durch dessen Anwesenheit der Sumpf aus Fäkalhumor, Verbrechen, Sex und Gewalt noch tiefer geworden ist.
Als Spieler übernehmt ihr die Rolle des Neuankömmlings. Während viele Menschen etwas Zeit benötigen, um sich zu akklimatisieren, hat euer Alter Ego damit keinerlei Probleme. Seine aufgeschlossene Art sorgt dafür, dass ihr in der Nachbarschaft schnell erste Freundschaften schließt. Gleichzeitig müsst ihr jedoch feststellen, dass in South Park alles ein wenig anders ist. Die Nachbarskinder verkleiden sich als Magier, Ritter und Elfen. Anscheinend haben sie Gefallen daran gefunden, ihre Rollenspielfantasien in der Realität auszuleben. Dreh- und Angelpunkt dieser eigenwilligen Aufführung ist der Stab der Wahrheit. Ein scheinbar simpler Zweig, der dem Träger jedoch die Macht über das Universum verleiht.
Kurze Zeit später seid ihr selbst Teil dieses kleinen Zirkus und müsst euch entscheiden, welche Rolle ihr übernehmt. Ihr habt die Wahl zwischen Krieger, Schurke, Magier oder Jude. Jede Klasse bringt unterschiedliche Fähigkeiten mit, die ihr in den klassisch rundenbasierten Kämpfe einsetzt. Als Mensch stellt ihr euch den feindlichen Elfen entgegen, die den Stab der Wahrheit für sich beanspruchen. Glücklicherweise steht euch im Kampf stets ein Begleiter zur Seite, der euch mit individuellen Talenten unterstützt. Paladin Butters legt euch in brenzligen Situationen die Hände auf, um euch zu heilen, während Prinzessin Kenny ihre zierlichen Brüste zeigt, um den Angriff eurer Widersacher zu abzuschwächen.
Kampf zwischen Mensch und Elf
Der Wettstreit zwischen Menschen und Elfen führt euch durch ganz South Park. Oft stoßt ihr auf die skurrilen Bewohner der Stadt, die euch um ihre Hilfe bitten. Mit der Zeit werdet ihr jedoch feststellen, dass sich die Mühe oft nicht lohnt. Ihr findet ohnehin gute Ausrüstung und all die Kämpfe, die ihr bestreiten werdet, fordern euch nur äußerst wenig ab. Einzig die aus den Nebenaufgaben resultierenden lustigen Situationen sorgen dafür, dass eure Mühe nicht umsonst war.
All die humorvollen Ereignisse und aberwitzigen Szenen, die euch während eurer Reise bevorstehen, sind Grund genug, um am Ball zu bleiben. Mag sein, dass viele Aufträge im Grunde nur daraus bestehen, etwas von A nach B zu bringen, doch schlussendlich werdet ihr viel zu lachen haben. Die vielen Obszönitäten und Anspielungen auf den Videospielkosmos und seine Funktionsweisen sind ein Quell der Freude. Ihr fühlt euch, als wäret ihr inmitten einer Fernsehepisode. Alles wurde genauso so eingefangen, wie man es sich als Fan erhofft hat. South Park: Der Stab der Wahrheit sieht nicht nur aus wie "South Park", sondern hört sich auch so an wie "South Park".
Doch vielleicht liegt hier auch das Problem des Spiels. Der Titel richtet sich vornehmlich an Fans der Vorlage und traut sich nicht, genügend spielerische Tiefe zu bieten. Viele Optionen wurden vereinfacht, um Fans eine reibungslose Spielerfahrung zu bieten. Obsidian Entertainment hat davor zurückgescheut, euch auch einmal vor eine größere Herausforderung zu stellen. All die Kampfaktionen, die ihr durch gut getimtes Drücken der Aktionstaste verstärkt, sind angesichts der Einfachheit des Titels gar nicht nötig. Das Standardrepertoire an Angriffen reicht, damit ihr eure Abenteuerreise unbeschadet übersteht.
Simpel gestrickt
Dafür freut ihr euch darüber, dass die Oberwelt trotz ihrer Limitiertheit einiges zum Entdecken bereithält. Dank Fernkampfwaffe und magischer Fürze gelangt ihr nicht nur an versteckte Gegenstände, sondern geht auch vielen Kämpfen aus dem Weg. Durch das Entzünden fauliger Abgase bringt ihr Dinge zum Explodieren und schaltet eure Feinde aus. Das macht das Abenteuer kurzweiliger und abwechslungsreicher.
Zwar ist die Reise nach circa. 15 bis 18 Stunden schon vorüber, doch mehr Spielzeit hätte der Suche nach dem Stab der Wahrheit eher geschadet als geholfen. Mit zunehmender Spieldauer merkt man, dass das Aufwerten der Ausrüstung nur wenig befriedigend ist. Warum solltet ihr viel Zeit darin investieren eure Waffen und Rüstung zu perfektionieren, wenn Kämpfe auch so kaum ein Problem darstellen? Die wenigen Gegner verhalten sich stets gleich und verlangen keine taktischen Überlegungen.
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