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Test - Sound BlasterX Katana : Donnerbalken für den Schreibtisch

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Creative hört nicht auf, sich Produkte einfallen zu lassen, um Gamer mit kräftigem Sound zu beschallen. Nach diversen Headsets und einem 2.1-System hat der Hersteller nun eine Gaming-Soundbar auf den Markt gebracht, die vor allem dafür gedacht ist, Spielern vor dem Monitor ein richtiges Pfund auf die Ohren zu geben. Dank der kompakten Soundbar und dem kräftigen Subwoofer besteht keine Notwendigkeit mehr, stapelweise kleine Boxen auf dem Schreibtisch zu platzieren.

299,99 Euro kostet das Sound BlasterX Katana, nicht gerade ein Schnäppchen im Vergleich zu den üblichen 2.1-Systemen, die sich der Normalzocker neben seinen Monitor stellt. Entsprechend sollte das gute Stück natürlich einiges zu bieten haben, um den Preis zu rechtfertigen.

Beim Katana handelt es sich um eine Mehrkanal-Soundbar, bestehend aus der Klangleiste nebst einem Subwoofer, so wie man es von den großen Soundbars für TV-Geräte kennt. Dank der kompakten Abmessungen von 60 x 600 x 79 mm passt die Soundbar selbst problemlos unter jeden Monitor und ist somit schon mal eine elegante Lösung für diejenigen, die nicht über viel Platz auf ihrem Zockertisch verfügen. Der Subwoofer nimmt mit 333 x 130 x 299 mm ebenfalls nicht allzu viel Platz ein und passt gut unter den Tisch oder notfalls auch auf selbigen. Dank zwei mitgelieferter Wandhalter könnt ihr die Soundbar auch problemlos unter einen an der Wand befestigten Monitor klemmen.

Die Verarbeitung wirkt dem Preis entsprechend ziemlich makellos und hochwertig, dank Alublende ist auch die Soundbar selbst durchaus ein Hingucker. An der Oberseite befinden sich fünf Tasten zur Bedienung (Power, Lauter/Leiser, Source, SBX-Preset), hinzu kommt eine gut lesbare LED-Anzeige an der Front. Alternativ kann das Katana mit der beiliegenden Fernbedienung gesteuert werden. Wer möchte, darf als optischen Hingucker das Aurora-Reactive-Beleuchtungssystem mit 49 programmierbaren LED-Leuchten zuschalten. Eher ein optisches Gimmick, das gerade am Tag viel von seiner Wirkung verliert.

Die satte Leistung der Gesamtausgabe von 75 RMS/150 W wird aus insgesamt fünf Treibern in den Raum gepustet. Der Subwoofer verfügt über einen 5,25-Zoll-Long-Throw-Treiber. In der Soundbar schlummern zwei nach oben gerichtete 2,5-Zoll-Mittelbasstreiber sowie zwei nach vorn gerichtete 1,3-Zoll-High-Excursion-Hochtöner. Die Anordnung soll eine organische Klangverteilung speziell im Hinblick auf die Surround-Möglichkeiten offerieren und das gelingt gut.

Es mangelt nicht an Anschlussmöglichkeiten. Via USB könnt ihr euren heimischen PC anschließen und mit virtuellem 7.1-Sound betreiben. Ein optischer Eingang mit digitalem 5.1-Decoding ermöglicht zudem den Anschluss von PS4 oder Xbox One. Schade nur, dass Creative sich die fünf Euro für ein entsprechendes Kabel gespart hat und nicht auch noch DTS unterstützt wird. Der USB-Port ist kompatibel mit in FAT16/ FAT32/exFAT formatierten USB-Sticks mit bis zu 128 GB und unterstützt dabei MP3 und WMA bis 320 kb/s und FLAC bis 1,3 Mb/s.

Auch ein normaler AUX-Eingang für 3,5 mm Klinke ist vorhanden und schlussendlich könnte ihr auch Handy, Tablet oder andere Geräte via BlueTooth 4.2 als Klangquelle benutzen. Einzig die Möglichkeit, eine Quelle via HDMI durchzuschleifen, fehlt im Paket. Das ist bei der Vielfältigkeit aber durchaus zu verschmerzen. Selbst ein Kopfhörerausgang ist vorhanden, sodass ihr die integrierte Soundkarte des Katana auch für ein Headset nutzen könnt, um so besseren Klang zu erhalten als über euren On-Board-Sound.

Das Innenleben der Soundbar sorgt mit Mehrkern-Audio-DSP und 24-Bit-DAC in Kombination mit der saftigen Ausgangsleistung für ordentlich Dampf in der Hütte. Mit im Boot ist ein zertifizierter Dolby-Digital-Decoder zur Umwandlung der analogen Tonsignale (Stereo oder 5.1) von einer optischen Quelle in digitale 5.1-Konfigurationen bei bis zu 24 Bit/96 kHz, zudem fungiert das Katana auch als Soundkarte, die bei USB-Anschluss virtuellen 7.1-Sound erzeugt. Am PC kann zudem die BlasterX Acoustic Engine genutzt werden, um den Klang weiter zu modifizieren. Auswirkungen hat vor allem, dass das Katana nicht nur mit einem Amp arbeitet, sondern gleich drei in seinem Herzen trägt – jeweils einen für Höhen, Mitten und den Subwoofer.

Die kleine Soundbar und der unscheinbare Subwoofer hauen daher einen brachialen und enorm druckvollen Klang heraus. Dabei überzeugt die Preset-Auswahl. Klingt das Katana in neutraler Einstellung eher unspektakulär, so geht bei den Presets „Gaming“ und „Cinema“ die Sonne auf. Die „Concert“-Einstellung hingegen gefiel uns nicht ganz so gut. Der zusätzliche Halleffekt führt bei hohen Lautstärken bisweilen zu etwas merkwürdigen Nebeneffekten. Die „Night“-Einstellung wiederum reduziert den Bass, damit eure Nachbarn nicht allzu sehr an die Wände klopfen.

Der Klang, speziell in den „Gaming“- und „Cinema“-Einstellungen, ist eine Wucht, zumal sich die Bassstärke per Fernbedienung mehrstufig regeln lässt. Die Bässe knurren fröhlich vor sich hin und lassen das Zwerchfell vibrieren, die Mitten haben enormen Punch und die Höhen bleiben auch bei maximalen Lautstärken erfreulich klar und transparent. Verzerrungen, Matsch oder unschönes Gerumpel sucht man vergebens. Das funktioniert nicht nur bei Spielen hervorragend, auch bei Filmen und Musik hinterlässt das Katana einen prima Eindruck. Mit USB-Stick oder Smartphone könnt ihr problemlos mal eine Hausparty beschallen, ohne dass sich ein Gast aufgrund des Klanges heimlich und leise übergibt.

Die Surround-Optionen überzeugen ebenfalls und ermöglichen eine überraschend gute Ortung von Geräuschquellen in Spielen. Allerdings muss klar sein, dass das Katana auf den Betrieb unterm Monitor und den entsprechenden Abstand des Nutzers optimiert ist. Sitzt man weiter weg, beispielsweise in Fernsehentfernung, geht der räumliche Aspekt aufgrund der kurzen Soundbar doch recht schnell verloren. Entsprechend kann das Katana natürlich kein vollwertiges 7.1-System am TV-Gerät ersetzen. In normaler Entfernung vorm Monitor ist das Klangbild aber eine Wucht und pustet einem locker die Haare nach hinten.

Greift zu, wenn...

… ihr eine formschöne, platzsparende Soundlösung für den Schreibtisch sucht, die euch ein richtiges Pfund um die Ohren ballert.

Spart es euch, wenn...

… euch der Preis abschreckt, ihr eine Lösung mit HDMI-Passthrough bevorzugt oder ihr die Soundbar an der großen Glotze betreiben wollt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Sehr gute Alternative zu normalen Boxensystemen

Auch wenn das Sound BlasterX Katana preislich kein Schnäppchen ist, so habe ich mich doch in den Donnerbalken verliebt. Gerade wer an einem Schreibtisch mit Monitor zockt, wird an dem Katana seine helle Freude haben, denn der wuchtige, klare und sehr ausgewogene Sound verschafft einem problemlos eine Fönfrisur, wenn man ihn richtig aufdreht. Das Klanggewitter bei Titeln wie Battlefield 1 lässt einen nicht länger über piefige 2.1-Lösungen nachdenken und reicht locker aus, um auch größere Zimmer mit Spielen, Musik oder Videos zu beschallen und Nachbarn in den Wahnsinn zu treiben.

Hinzu kommt, dass der Balken problemlos unter jeden Monitor passt und reichlich Anschlussmöglichkeiten vorhanden sind. Es muss allerdings klar sein, dass das Katana aufgrund seiner Abmessungen nur unter diesen Bedingungen seine volle Kraft entfaltet, denn für den Betrieb am großen Fernseher sind die Dimensionen nicht gedacht – zu schnell geht die Surround-Wirkung beim Zocken bei größerem Abstand zur Soundbar verloren. Wer hingegen richtig fetten Sound für seinen Zockertisch sucht, findet mit dem Katana eine richtig gute Alternative zu teuren Boxensystemen.

Überblick

Pro

  • erfreulich kompakt, passt unter jeden Monitor
  • viele Eingangsoptionen
  • fungiert bei USB-Anschluss als Virtual-7.1-Soundkarte
  • praktische Fernbedienung
  • gute EQ-Presets
  • starke Lautstärkeleistung
  • klarer, enorm kraftvoller Klang
  • auch bei maximalen Lautstärken keine unschönen Verzerrungen
  • Bass per Knopfdruck regelbar
  • gute lesbare Anzeige
  • weitere Modifikationen und Einstellungen am PC via Software möglich

Contra

  • kein HDMI-Anschluss
  • kein optisches Kabel im Lieferumfang
  • Beleuchtung mehr oder minder überflüssig (ok, Geschmackssache)

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