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Test - Sound BlasterX H6 : Tragekomfort vom Feinsten

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Mit Sound BlasterX H5 und H7 hatte Creative bereits einige Headsets am Start, die mit moderatem Preis und hohem Tragekomfort bei gutem Klang punkten konnten. Das H6 soll nun diese Tradition fortsetzen und vor allem PC-Spieler mit virtuellem Surround Sound verwöhnen. Für 79,90 Euro ist der Brüllbügel zu haben – den konnten wir uns für unseren Test natürlich nicht entgehen lassen.

Das Sound BlasterX H6 sieht auf den ersten Blick gar nicht so sehr nach Gaming aus dank dezenten Designs, mattschwarzer Farbgebung und eher schlanker Gestalt. Aber es wirkt hochwertig für die Preisklasse, nicht zuletzt aufgrund des robusten, aber flexiblen Metallbügels und der Textilbezüge für Kopf- und Ohrpolster. Die Ohrpolsterbezüge sind übrigens austauschbar, schließlich will man sich nicht vorstellen, wie das Meshmaterial nach etlichen Monaten der Verwendung aussehen mag.

Das H6 gehört nicht gerade zu den schwersten Headsets und ist unglaublich bequem. Das liegt vor allem an den sehr weichen, aber trotzdem sicher sitzenden Ohrpolstern und den leicht beweglich angebrachten Ohrmuscheln. Selbst nach etlichen Stunden erzeugt das Headset keinen unangenehmen Druck und auch Brillenträger dürften in Anbetracht des Tragekomforts in Freudentaumel ausbrechen.

Die Bedienelemente und Anschlüsse befinden sich ausnahmslos an der linken Ohrmuschel. Dort könnt ihr die Lautstärke regeln, wenn auch nur im USB-Betrieb, das Mikrofon an- und ausschalten sowie das Ambient Monitoring zuschalten. Selbiges sorgt durch integrierte Mikrofone dafür, dass ihr Umgebungsgeräusche in der realen Welt wahrnehmen könnt. Praktisch, falls ihr auf den Paketboten wartet, im Grunde aber unnötig, da das Meshmaterial der Ohrpolster ohnehin nicht sonderlich stark schalldämmend wirkt.

An der Vorderseite der Ohrmuschel befindet sich zudem eine Taste zum Wechseln der Equalizerprofile. Wir hätten es etwas sinnvoller gefunden, die Position der Mikrofon- und der Preset-Taste zu tauschen, sodass sich die Mikrofontaste vorn befindet. Aber das ist kein Beinbruch.

Das Headset kann per USB an den PC oder die PS4 angeschlossen werden, wobei an der PS4 nur Stereobetrieb möglich ist, da dort die entsprechende Software für den Virtual Surround Sound nicht vorhanden ist. Optional lässt sich das Headset auch per 3,5-mm-Klinkenkabel verbinden, falls ihr es an anderen Konsolen oder mobilen Geräten nutzen wollt. Dann aber ohne EQ-Modi und die Lautstärkeregelung funktionierte bei unserem Test auch nicht.

Das Sound BlasterX H6 ist also primär für PC-Spieler gedacht, die sich an virtuellem 7.1-Sound ergötzen wollen. Dazu ist allerdings die Installation der kostenlosen BlasterX Acoustic Engine in Form der Sound-Blaster-Connect-Software zwingend erforderlich. Die Software verfügt über eine Unmenge an Einstellungsmöglichkeiten: vom Surround Sound über etliche Presets, teils für bestimmte Spiele optimiert, sowie Farbeinstellungen für den dezenten LED-Ring bis zu verschiedenen Klangverbesserungen – und ein Equalizer ist ebenfalls dabei. Die Bedienung ist relativ simpel, aber auch notwendig, denn die ab Werk vorhandenen Presets konnten uns nicht recht überzeugen.

Dabei hat das H6 klanglich viel Potenzial. Die 50-mm-Treiber, die im üblichen Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hz arbeiten, bieten schon im Analogbetrieb kräftigen Gaming-Sound, bei dem vor allem die Breite und der gute Detailreichtum überzeugen. Doch die Presets klingen fast durch die Bank ein wenig merkwürdig und haben einen leicht blechernen Unterton. Das lässt sich aber durch Tuning der Equalizer-Einstellungen ausbügeln, kostet allerdings ein wenig Arbeit.

Nicht falsch verstehen, das H6 klingt beileibe nicht schlecht, aber mit den vorhandenen Presets arbeitet es zum Teil weit unter seinen Möglichkeiten. So klingt Musik etwas hohl und blechern, in Spielen geht es zuweilen ein bisschen dumpf zu. Das ist schade, denn die Speaker können deutlich mehr, was man mit etwas Feinschliff an den Einstellungen schnell feststellen kann.

Mit ein wenig Optimierung lässt das H6 aber kräftig die Muskeln spielen und kann in nahezu allen Belangen überzeugen. Mit entsprechendem Feintuning klingen auch Filme und Musik sehr ordentlich und lassen die knapp 80 Euro nicht als Fehlinvestition dastehen. Wir hoffen inständig, dass Creative sich die Werkseinstellungen der Software endlich zur Brust nimmt, denn dieser Aspekt war schon bei früheren Headsets mitunter auffällig.

Natürlich verfügt das H6 auch über ein Mikrofon, das sich vollmundig ClearComms-Mikrofon nennt. Es ist abnehmbar und hat einen gut positionierbaren Arm mit Drahtgeflecht. Ein Poppschutz für das Mikrofon ist leider dem Rotstift zum Opfer gefallen. Das Mikrofon gehört nicht zur Spitzenklasse, erfüllt aber seinen Zweck ohne störende Nebenwirkungen und bringt eine klare Sprachübertragung an die Spielpartner.

Greift zu, wenn...

… ihr ein extrem komfortables Headset sucht, das vor allem am PC glänzen kann, sofern ihr gewillt seid, ein wenig an den Presets herumzuschrauben.

Spart es euch, wenn...

… euch perfekte Soundqualität out of the box am wichtigsten ist.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Gutes Headset mit verbesserungswürdiger Software

An sich ist das Sound BlasterX H6 ein richtig gutes Headset mit viel Potenzial und hat für seinen Preis viel zu bieten. Der Tragekomfort ist extrem hoch und der Sound kann überzeugen, wenn man bereit ist, etwas Arbeit in die Presets zu stecken. Die in der BlasterX Acoustic Engine vorhandenen Einstellungen sind zwar vielfältig, lassen aber mitunter etwas zu wünschen übrig.

Bastelt man selbst ein wenig an den Einstellungen und dem Equalizer herum, geht endlich die Sonne auf und das H6 punktet nicht nur mit gutem Klang, sondern auch mit einem breiten Surround-Klangbild. Das geht allerdings nur im USB-Betrieb am PC. Im reinen Analogbetrieb via Klinkenanschluss bietet das H6 aber immerhin soliden Gaming-Sound, an dem es wenig auszusetzen gibt.

Daher empfiehlt sich das Headset vor allem für PC-Spieler, welche die Mühe nicht scheuen, an den Klangeinstellungen herumzubasteln, und Wert auf hohen Tragekomfort auch bei langen Sitzungen legen. Hoffentlich optimiert Creative die Werkseinstellungen der an sich guten und umfangreichen Software, denn die waren auch früher eher ein Schwachpunkt als eine Stärke.

Überblick

Pro

  • extrem hoher Tragekomfort
  • gute Verarbeitung
  • Speaker mit viel Potenzial
  • guter Gaming-Sound im Analogbetrieb
  • viele Einstellmöglichkeiten nebst Equalizer
  • gutes Stereo- und 7.1-Klangbild
  • brauchbares Mikrofon
  • einfache Bedienung

Contra

  • Presets deutlich verbesserungswürdig
  • Ambient Monitoring eher überflüssig
  • keine Lautstärkeregelung im Analogbetrieb
  • kein Poppschutz

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