Preview - Soul Calibur V : Viel Holz hinter der Hütte
- PS3
- X360
Street Fighter IV ist euch zu kompliziert? Tekken zu simpel? Dann wartet am besten noch bis zum nächsten Jahr, denn dann kommt eine andere große Prügelspielserie zurück. Soul Calibur V enthält alle wichtigen Merkmale der Serie, wie die typischen Klingenwaffen, vollbusige Frauen und einen Spielstil zwischen Button-Mashing und gewiefter Taktik. Ein paar Neuerungen kommen dennoch hinzu.
Als man uns den Acht-Knöpfe-Arcade-Stick in die Hand drückte, zählten wir bereits fleißig Charakter-Slots im Kämpferauswahlbildschirm. Nur elf waren belegt, doch aus der Anzahl der Gesamtslots lässt sich schließen, dass Soul Calibur V mit satten 30 Kämpfern auf den Markt kommen wird. Darunter werdet ihr sowohl altbekannte wie Mitsurugi, Siegfried oder Tira finden als auch neue wie Patroklos oder Pyrrha. Alle neuen Kämpfer, die wir in Aktion sahen, fügten sich sowohl optisch als auch vom Kampfstil her hervorragend ins Gefüge ein.
Was uns aber sofort auffiel, waren die ungewohnt zugeknöpften Frauen im Spiel. Die Entwickler mussten sich in der Vergangenheit viel Kritik wegen ihrer teils billig wirkenden Frauenfiguren anhören, deren Kostüme vor lauter weiblichen Attributen fast zu bersten schienen. Die Brustgröße bekannter Amazonen á la Lara Croft noch im Nachhinein zu verkleinern, kam aber nicht infrage. Stattdessen setzt man offenbar auf einen erwachseneren Kleidungsstil. Ob das der richtige Weg ist, sei dahingestellt. Wir rechnen aber ohnehin wieder mit mehreren Kostümen für alle Charaktere – und darunter findet sich sicherlich auch das eine oder andere knappe Kleidchen …
Die wilde Hilde
Leider war es zumindest in der uns gezeigten Version noch nicht möglich, auf beiden Seiten denselben Kämpfer zu wählen. Das wird aber hoffentlich bis zur Veröffentlichung im Jahr 2012 noch gefixt. Das Balancing der elf gespielten Figuren wirkte schon sehr ausgereift. Sowohl die flinken, aber schlagschwachen Charaktere als auch die langsameren, aber dafür mächtig zuhauenden Muskelprotze hatten immer eine reelle Chance zu gewinnen.
Dass sehr an der Spielbalance gearbeitet wird, merkt man auch an einer Figur wie der berüchtigten Hilde. Berüchtigt deshalb, weil sie einst so dermaßen überlegen war, dass sie auf offiziellen Soul-Calibur-Turnieren verboten wurde. Nun tritt Hilde zwar wieder an, stampft aber nicht mehr so einfach jeden Gegner ungespitzt in den Boden, wie es zuvor noch der Fall war. Dennoch fühlte sich das Spiel mit ihr sehr flüssig an, was generell für Soul Calibur V gilt. Die Bewegungen und Angriffe wirken auf ihre Weise sehr elegant und die schönen Animationen verstärken diesen Eindruck noch.
Jetzt wird’s kritisch!
Eure Kontrahenten könnt ihr in den wenigen bislang gezeigten Arenen per Ring-out aus dem Kampf befördern. Viel interessanter ist aber der sogenannte Critical Edge. Ein runder Balken neben eurer Gesundheitsanzeige füllt sich, je mehr Schaden ihr austeilt. Ist er voll, löst ihr mit zwei kurz aufeinanderfolgenden Viertelkreisbewegungen mit dem Digital- oder Analog-Stick und einem Klick auf den RT-Knopf einen Special Move aus. Ihr könnt aber auch noch warten und denselben Balken noch ein weiteres Mal vollständig auffüllen, wodurch sich die Reichweite des Spezialangriffs vergrößert.
Im Gegensatz zu Street Fighter IV und anderen Konkurrenzprodukten sind diese Superattacken weit weniger pompös inszeniert. Stattdessen setzt man auf einen flüssigen Kampfverlauf, der offenbar nicht von zu aufwendigen Special-Move-Szenen unterbrochen werden soll. Wirklich nötig hat Soul Calibur V solche Effekthascherei ohnehin nicht, sieht es doch bereits richtig hübsch aus mit der schönen Beleuchtung in den verschiedenen Arenen und den detailverliebt gestalteten Figuren.
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