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Test - Sony INZONE H9 Wireless Gaming Headset : Gut, aber nicht perfekt

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Sonys neu entdecktes Herz fürs PC-Gaming beschränkt sich nicht nur auf neue Monitore. Gleich drei neue Headsets sollen das Ohr der Gamer erfreuen, angefangen von einem Kabel-Headset für 99 Euro bis hin zu einem High-End Wireless-Modell für 299 Euro. Letztes hat uns Sony freundlicherweise für einen Test zur Verfügung gestellt. Wer Perfektion erwartet, wird allerdings ein wenig enttäuscht, denn hier und da schwächelt das Headset-Flaggschiff INZONE H9 dann doch ein wenig.

Ein großes Lob vorweg: Die Verpackung des 300 Euro teuren INZONE H9 kommt nahezu vollständig ohne Kunststoff oder Schaumstoff aus. Das ist leider noch eine ziemliche Seltenheit und muss daher erwähnt werden.

Das dennoch sicher verpackte Headset ähnelt auf dem ersten Blick einer Kreuzung auf dem Pulse 3D Headset der Playstation 5 und dem bekannten Sony-Kopfhörer WH-1000XM5. Ohrpolster, Kopfpolster und Aufhängung sind in Schwarz gehalten, der Rest erstrahlt in Sony-Weiß und passt visuell gut zu einer PS5-Konsole. Die Haptik des Headsets lässt nach unserem Geschmack allerdings ein wenig zu wünschen übrig und fühlt sich nicht unbedingt nach einem 300 Euro High-End Gaming-Headset an. Was aber nichts daran ändert, dass die Verarbeitung insgesamt recht solide wirkt.

Das rund 330 Gramm schwere Headset bietet geräumige, ovale Ohrmuscheln, die mit einem weichen Kunstlederbezug versehen sind. Der allerdings gefällt uns auch eher so semigut. Zum einen ist er relativ empfindlich und zeigt schnell auch Fett- und Schweißflecken, auch die Langlebigkeit des dünnen Kunstleders macht uns ein wenig Sorgen. Speziell auch in Bezug darauf, dass es im Grunde keine Belüftung gibt und der Schweiß bei aktuellen Temperaturen in Strömen fließt. Der Tragekomfort insgesamt ist aber dennoch nicht übel, nicht zuletzt dank der drehbaren Ohrmuscheln, die sich gut anpassen.

Überladen kann man die Bedienelemente erfreulicherweise nicht nennen. Links findet ihr einen Lautstärkeregler, den Type-C-Anschluss fürs 1,5 m lange Ladekabel sowie einen Schalter für die Active Noise Cancellation. Rechts gibt es einen Umschalter für Game und Chat-Sound, der euch eine separate Lautstärkeregelung ermöglicht. Dann noch die Power-Taste und eine Multifunktionstaste für den BlueTooth-Betrieb und das war es dann auch schon.

Der Anschluss erfolgt via 2,4-Ghz-Wireless über einen USB-Dongle, der am PC oder einer Playstation betrieben werden kann. Hinzu kommt BlueTooth 5.0, das auch parallel zum normalen Wireless-Betrieb eingesetzt werden kann. Kabelbetrieb ist hingegen nicht möglich, das USB-Kabel dient tatsächlich nur zum Aufladen, ein optionaler Klinkenanschluss ist nicht vorhanden. Dank einer Akkulaufzeit von bis zu 32 Stunden (kommt annähernd hin) nebst Schnellladefunktion (60 Minuten Laufzeit nach 10 Minuten laden) sollte das aber ohnehin keine Probleme bereiten, zumal ihr das INZONE H9 parallel zum Wireless-Betrieb per Kabel aufladen könnt.

Mit an Bord ist ein Klappbügelmikrofon mit einer Flip-to-mute-Stummschaltung mit spürbarem Schaltpunkt. Leider entpuppt sich das Mikrofon als großer Schwachpunkt des Headsets. Die Sprachübertragung ist zwar weitgehend klar, aber dafür ziemlich leise und es fehlt ihr ein wenig an Fülle. Zudem werden relativ viele Nebengeräusche mitgenommen – da haben wir schon deutlich bessere Mikrofone erlebt. Eine typische Falle, in die schon viele Hersteller hinein getappt sind. Bei einem 300-Euro-Headset muss man einfach mehr erwarten.

Gut ist hingegen die Active Noise Cancellation, die per Knopfdruck oder über die Software zugeschaltet werden kann. Sony verwendet nach eigenen Angaben dieselbe duale Geräuschsensortechnologie wie die Noise Cancelling-Kopfhörer der 1000X Serie. Aktiviert, macht sie tatsächlich einen guten Job beim Herausfiltern von Umgebungsgeräuschen, egal in welchem Frequenzbereich. Wer noch etwas mitbekommen will von der Umwelt, kann einen Ambient-Modus aktivieren. Ganz praktisch, wenn man aufs Klingeln des Pizzalieferanten wartet.

Im Headset werkeln 40-mm-Treiber aus eigener Herstellung, die einen Frequenzbereich von 5 bis 20.000 Hz abdecken. Auf dem PC wird 360° Spatial Sound per Software unterstützt – an der Konsole entsprechend nicht. Tempest 3D Audio von der Playstation 5 wird aber ebenfalls supportet. Für zusätzlichen Wumms in den Tiefen sorgen einige Kanäle am Gehäuse, die ein wenig wie Bassreflexöffnungen agieren.

Das macht sich bemerkbar, das INZONE H9 punktet vor allem beim Gaming mit einem sehr satten Sound schon in den Standardeinstellungen. Die Bässe sind wuchtig, aber nicht übertrieben – filigrane Klänge gehen nicht unter. Auch bei Musik oder Filmen macht das Headset eine gute Figur. Spatial Sound und Tempest 3D verschaffen euch zudem eine sehr gute Richtungswahrnehmung, was vor allem bei Shootern aller Art ein gewaltiger Vorteil ist. Aus dem Headset lässt sich aber noch mehr herausholen, zumindest auf dem PC.

Dank Sony INZONE Hub, einer kostenlosen Software für den PC, könnt ihr reichlich Einstellungen vornehmen. Bass Boost, Musik/Video und Standard sind als Presets vorhanden, eigene Presets können eingerichtet werden dank eines 10-Band-Equalizers. Ihr könnt zudem Game-Chat-Balance, Rauschunterdrückeung und das Mikrofon konfigurieren, sowie 360° Spatial aktivieren. Hierfür gibt es zusätzlich die Möglichkeit, dank einer App Fotos von euren Ohren aufzunehmen, um daraus individuelle Soundprofile für den Surround-Sound zu generieren (solltet ihr auch unbedingt machen).

Zu beachten ist, dass die Einstellungen, die ihr in der PC-Software tätigt, beim Anschluss an einer Playstation 5 nicht zum Tragen kommen. Noch ein kleiner Tipp: Bei den Windows Sound Settings taucht das H9 zwei Mal auf, als „Inzone H9 – Chat“ und als „Inzone H9 – Game“. Letzteres ist das, was ihr haben wollt, denn beim Chat-Kanal bekommt ihr zwar Sound, aber die Software-Einstellungen greifen dort nicht.

Insgesamt waren wir beim Zocken sehr zufrieden mit dem Klang des Headsets, gerade, wenn es etwas brachialer zur Sache geht wie in Destiny 2 oder Outriders. Die Richtungswahrnehmung im Spatial-Modus ist dabei wirklich schick. Musik und Filme waren okay. Auch längere Sitzungen waren dank hohem Tragekomfort gut zu stemmen, einzig die Hitzeentwicklung unter den völlig abgeschlossenen Ohrpolstern machte uns ein wenig zu schaffen.

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