Special - Promis klagen gegen Studios : Wir sehen uns vor Gericht
Die Klage von Lindsay Lohan gegen Rockstar beziehungsweise Take-Two ist nicht der einzige Fall, bei dem Stars die Mitglieder der Videospielindustrie verklagen. Nachdem nun auch an GTA V beteiligte Sprecher gegen die Schauspielerin feuern, wird der Rechtsstreit zwischen beiden Parteien schmutzig. Grund genug, zurückzublicken, welche Prominente ihre Rechte durch Videospiele ebenfalls verletzt sehen. Insbesondere zwei Studios scheinen die Stars auf dem Kieker zu haben.
Lindsay Lohan gegen Rockstar/Take-Two
Manche werfen der in Verruf gekommenen Schauspielerin Lindsay Lohan vor, sie heische mit der Klage gegen Rockstar und Take-Two nur um Aufmerksamkeit. Lohan bezichtigt den GTA-V-Entwickler, sich beim Aussehen des Charakters Lacey Jonas an ihr orientiert zu haben. Schon seit 2014 fühlt sich die Darstellerin kopiert. Rockstar hatte versucht, das Verfahren zu vereiteln – ein Schritt, der von einem Richter des New York Supreme Court zunichtegemacht wurde. Einer Klage steht nun nichts mehr im Weg. Ein Beweisbild, das Lohan in einer ähnlichen Pose wie den fiktiven Charakter zeigt, scheint als Beweis zu genügen.
Inzwischen wird von beiden Seiten gefeuert: Der Synchronsprecher des GTA-V-Hauptcharakters Michael, Ned Luke, ließ sich zu einer hämischen Bemerkung via Twitter gegen die abgedriftete Schauspielerin hinreißen: "Es geht zu weit, aber VIELLEICHT gibt es hier Ähnlichkeiten. #LindsayIsNuts", postete er zusammen mit dem Bild einer Kuh. Wie der Prozess im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ausgehen wird, steht noch in den Sternen.
Michael „Shagg“ Washington gegen Rockstar
Auch das Cypress-Hill-Mitglied Michael Washington sah seine Persönlichkeitsrechte durch einen Grand-Theft-Auto-Titel verletzt. Auch wenn die Klage abgewiesen wurde, scheint sie über mehr Basis zu verfügen, als es im Fall von Lindsay Lohan scheint. Auf satte 250 Millionen Dollar wollte der Rapper das Studio verklagen.
Der Grund: Er erkannte sich im Hauptcharakter Carl „CJ“ Johnson aus GTA: San Andreas wieder. Rockstar befragte Washington während des Entwicklungsprozesses zu dessen Jugend in Los Angeles und versprach angeblich, sich wieder zu melden, wenn mehr als die Informationen des Gesprächs für das Spiel verwendet werden sollten. Da dies offenbar versäumt wurde, verklagte Shagg das Unternehmen neben der Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte auch noch wegen angeblichen Betrugs. Das Entwicklerstudio dürfte erleichtert gewesen sein, nochmal mit einem blauen Auge davongekommen zu sein.
Diktator Noriega gegen Activision
Ein besonders bizarrer Fall. 2014 wollte der ehemalige Diktator Panamas Activision vor Gericht zerren, da seine Person in keinem besonders ruhmreichen Licht und mit unverändertem Namen in Call of Duty: Black Ops 2 verwendet wurde. Der sich seit 1992 in Gefangenschaft befindliche General Manuel Antonio Noriega Moreno scheiterte allerdings vor dem Richter. Die Begründung des Gerichts ist interessant: Es entschied, dass die Persönlichkeitsrechte eines verurteilten Mörders geringer zu werten seien als Activisions Recht auf Rede- und Meinungsfreiheit. Damit wurde allerdings nicht entkräftet, dass der fiktive Manuel Noriega auf dem realen Diktator basiert.
The Romantics gegen Activision
Um Musikrechte geht es im kommenden Fall. 2008 wollte die in den 80er Jahren bekannte Band The Romantics Activision verklagen. Angeblich wurde das in Guitar Hero Encore: Rocks the 80's verwendete Cover des Titels „What I Like About You“ so wenig verändert, dass Verwechslungsgefahr mit dem von der Band aufgenommenen Original bestand. Der Plagiatsvorwurf wurde vor Gericht abgewiesen, da Activision die Lizenzrechte für die Coverversion vorweisen konnte. Das dürfte „The Romantics“ gar nicht geschmeckt haben.
Karen Gravano gegen Rockstar
Karan Gravano wird in Deutschland wohl kaum jemand kennen. In den Vereinigten Staaten erlangte sie durch ihre Teilnahme an der Reality-Show „Mob Wives“ einen gewissen Bekanntheitsgrad. Nun möchte die junge Frau, die pikanterweise die Tochter des Cosa-Nostra-Mitglieds Salvatore „Sammy“ Gravano ist, 40 Millionen Dollar von Rockstar. Wie schon Lindsay Lohan ist sie der Meinung, ihre Person wurde ohne Erlaubnis in Grand Theft Auto V eingebaut. In wem sie sich wiedererkennt? Antonia Bottino, die Tochter des Gambetti-Bandenoberhaupts Sammy Bottino. Zugegeben, die Namensähnlichkeiten zeigen ziemlich deutlich, von wem sich Rockstar hier inspirieren ließ. Aktuell gibt es noch keine weiteren Details zu dem Fall.
Gwen Stefani gegen Activision
Gwen Stefani ist vieles: Sängerin, Designerin, Schauspielerin, Mutter und auch Klägerin. Der 46-Jährigen und ihren Bandmitgliedern war es 2009 ein Dorn im Auge, dass die Avatare der Gruppe No Doubt, in der sie als Begleitsängerin auftritt, in Band Hero auch für Lieder anderer Interpreten auftreten können. Ein Richter sollte über die Angelegenheit entscheiden. Drei Jahre dauerte der Prozess und wurde ausnahmsweise zugunsten der Band beziehungsweise Gwen Stefanis entschieden.
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