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Special - Indie-Game-Round-up : Von der Unterwelt bis nach Valhalla

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Zwar werden auch Indie-Spiele zusehends abhängig von den Großen im Geschäft, trotzdem sind die unabhängigen Spielschmieden immer noch die Geburtsstätte grandioser Titel. Wir beleuchten für euch drei aktuelle Perlen. Von Rollenspiel bis Psychoanalyse ist alles dabei, es geht von der Unterwelt bis nach Valhalla.

Undertale

Im Rollenspiel Undertale steuert ihr einen Menschen, der sich eine Unterwelt voller Monster verirrt. Das übergeordnete Ziel ist es freilich, den Weg aus dem bis oben hin mit skurrilen Figuren gefüllten Dungeon zu finden. Was an Undertale so besonders ist, dass die Wertungen bei Metacritic durch die Decke gehen? Vielleicht liegt es daran, dass Gegner nicht wie im herkömmlichen Sinne geschnetzelt, sondern gewaltfrei „besiegt“ werden können. Dabei helfen unkonventionelle Mittel wie ein Tanz mit Schleim, das Streicheln eines Hundes oder einem Ritter sein bestgehütetes Geheimnis anzuvertrauen.

Das RPG von tobyfox punktet mit seiner Kuriosität und dem charmanten Retrostil, der sich nicht davor scheut, echtzeitverwöhnte Zocker zu entwöhnen und von einem rundenbasierten „Kampf“-System Gebrauch zu machen. Undertale ist bereits für PC und Mac erhältlich und kostet gerade einmal 10 Euro. Ein Bundle mit Soundtrack wird ebenfalls angeboten.

The Beginner's Guide

Kann man The Beginner's Guide als Spiel bezeichnen? Eine schwierige Frage. Der ungewöhnliche Titel stellt auf narrative Weise unfertige Spiele des Entwicklers Coda vor. Sie werden psychoanalytisch auseinandergenommen, um sie dann in den Kontext unterschiedlicher Aspekte diverser Persönlichkeitsstörungen zu setzen. Der Erzähler, ein Freund von Coda, beginnt den ungewöhnlichen Trip damit, zu erklären, dass sein Freund gerne Videospiele programmiert, aber nie die Muße hat, sie zu Ende zu entwickeln, oder sie einfach archiviert. The Beginner's Guide führt durch ein solches Archiv und interpretiert Codas Level-Design als stumme Hilfeschreie.

Im Zentrum steht nicht das Spiel, sondern der Versuch der Erklärung, welche Art von Mensch hinter einem Videospiel steht. Die Macher hinter The Beginner's Guide haben jedenfalls schon mit The Stanley Parable ein ähnlich ungewöhnliches Spielerlebnis abgeliefert. Im späteren Verlauf projizieren sie die zuvor aus der Metaebene betrachteten Probleme auf den Spieler selbst. Der Trip durch die Psyche eines Entwicklers kostet auf Steam etwa 8 Euro.

Jotun

Nach dem Boss ist vor dem Boss, heißt es in Jotun. In diesem nordischen Action-Adventure mit handgezeichneten Grafiken schlüpft ihr in die Rolle der Wikingerin Thora, die ihren Mut im Kampf gegen die Götter unter Beweis stellen muss, um in Valhalla, die Ruhestätte tapferer Krieger, einzuziehen. All das nur, weil sie unter wenig rühmlichen Bedingungen das Zeitliche segnete. Wer normale Gegner sucht, ist hier fehl am Platz. Thora verschwendet keine Zeit auf Sterbliche.

Zwischen den blasphemischen Akten wandert ihr durch eine wunderschön minimalistisch gehaltene Welt und löst Rätsel, die euren Weg zum nächsten Punkt auf eurer göttlichen Todesliste zeichnen. Als Waffe steht neben einer Axt auch der mythische Hammer Mjölnir zur Verfügung.

Jotun ist seit dem 29. September für 15 Euro zu haben. Verantwortlich für den nordischen Titel ist das Studio Thunder Lotus Games

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