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News - Linus Tech Tips : Reaktion auf die massive Kritik von Gamers Nexus

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    Beef gehört in der aktuellen YouTube- und Influencer-Szene zur Tagesordnung. Meistens geht es dabei um persönliche Beleidigungen oder anderweitigen Nonsens. Im aktuellen Fall von Linus Tech Tips und Gamers Nexus gestaltet sich die Situation aber etwas anders und die Anschuldigungen sind durchaus nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

    Update:

    Mittlerweile wurde auf dem LTT-YouTube-Kanal ein Video hochgeladen, in dem diverse Personen aus der Linus Media Group zu Wort kommen und über die Zukunft sprechen. So führt Yvonne Ho, Chief Financial Officer des Unternehmens und Ehefrau von Linus Sebastian, aus, dass ab sofort die Content-Produktion gestoppt werden. Das bedeutet, dass erstmals seit dem Bestehen des Kanals keine täglichen Uploads stattfinden. Man müsse intern darüber reden, wie man in Zukunft vorgehen werde.

    Auch Gary Key, Head of Labs, sprache über die weitere Vorgehensweise des Test-Labors. Man werde intern über die Vorgänge reden und alle vergangenen Videos überprüfen, an denen Labs beteiligt war. Sollten Fehler bemerkt werden, werde man den entsprechenden Upload ausbessern oder komplett austauschen.

    Der bekannte Host und Head of Writing, James Strieb, gab ebenfalls einige Fehler in den internen Abläufen zu. Beispielsweise bezieht er sich auf fehlerhafte Tabellen in Videos, obwohl die Labs-Ergebnisse korrekt waren. Es gab beispielsweise mehr als einen Fall, bei dem eine neue und korrekte Grafik erstellt wurde, es aber nicht ins finale Video schaffte. Er will aber betonen, dass man nicht alle Videokonzepte umstellen werde. Mit einem neuen System, das in Kürze starten soll, wolle man außerdem sicherstellen, dass nur noch korrekte Informationen in den Videos landen.

    Selbstverständlich kamen auch die beiden Hosts der WAN-Podcast-Show, der Chief Technology Officer Luke Lafreniere und Linus Sebastian, Chief Vision Officer, zu Wort. Sie schlagen in dieselbe Kerbe wie ihre Vorredner. Man müsste klarer kommunizieren und Fehler offen zugeben und nicht versteckt in der Kommentarspalte. Auch auf technischer Seite wolle man alles etwas runder gestalten, damit andere Teams weniger Stolpersteine im Weg liegen.

    Linus Sebastian selbst gibt zudem offen zu, in der Vergangenheit mindestens rechtliche gesehen den Hut für die Fehler aufgehabt zu haben. Auch denke er selten viel nach und sei zu emotional, was auch zu dem übereilten Statement im Forum geführt habe, nachdem Gamers Nexus das erste Video veröffentlicht hatte.

    In weiteren Punkten melden sich weitere Personen und geloben allesamt Besserung. Jedes Video soll in Gänze überprüft werden, um der Community die gewohnte Qualität zu liefern und Fakten korrekt wiederzugeben. Terren Tong, der neue Chief Executive Officer, betont, dass man die eigene Glaubwürdigkeit verbessern wolle und entsprechend auch interne Leitlinien verfassen und veröffentlichen wolle. Weiter wolle man bei der Auswahl der Sponsoren genauer aufpassen und expliziter darauf hinweisen, ohne sich dabei beeinflussen zu lassen.

    Was bisher geschah:

    Solltet ihr euch für Hardware interessieren und viel auf YouTube unterwegs sein, dann dürftet ihr zumindest mal über die Namen Linus Tech Tips und Gamers Nexus gestolpert sein. Während erstere einen eher lockeren Ansatz bei ihrem Content verfolgen, setzen letztere auf eine ernsthaftere Vorgehensweise mit umfangreichen Prozessen. In der Vergangenheiten arbeiteten die beiden Content-Schmieden bereits zusammen, das dürfte sich jetzt allerdings erledigt haben.

    >> Die zehn bizarrsten Bosse: Kannste dir nicht vorstellen! <<

    Denn bei einem Video, in dem die Linus Media Group das hauseigene Test-Lab vorstellte, wurde folgende Aussage getroffen: "Der Unterschied zwischen uns und jemanden wie Gamers Nexus oder Hardware Unboxed ist, dass wir neue Komponenten jedes Mal aufs Neue testen." Diese Spitze gegen die Konkurrenz brachte wohl ein Fass zum Überlaufen.

    Die Anschuldigungen von Gamers Nexus

    Gamers Nexus, beziehungsweise dessen Chefredakteur Stephen Burke, reagierte mit einem 45 Minuten langen Video. In diesem wird kein gutes Haar an der kanadischen Konkurrenz gelassen. Die Vorwürfe lauten von unsauberen Testvorgängen und gelegentlich auch fehlender Expertise. Beispielsweise zeigen Burke und sein Team diverse Benchmark-Ergebnisse, die nicht der Wahrheit entsprechen können. Das hätte spätestens im Videoschnitt auffallen müssen.

    Ebenfalls veräußert Gamers Nexus Bedenken, dass LTT die Produkte von Partnern merklich besser dastehen lasse als sie eigentlich sein. Aufgezeigt wird das am konkreten Beispiel einer GeForce RTX 4070 von ASUS. Bei deren Unboxing sei das Wording mindestens problematisch. Außerdem reichen Kommentare seitens LTT mit Fehlerbehebungen nicht aus, ebenso wenig wie in der Post-Produktion eingefügte Hinweise. Einen großen Teil der Thematik sehe Burke in dem Umstand, dass die LMG schlicht zu viele Videos produziere, was ein hausgemachtes Problem sein.

    Zudem seien die Testprozesse bisweilen absichtlich falsch abgelaufen. Beispielsweise wird ein Wasserkühl-Block der relativ jungen Manufaktur Billet Labs genannt. Konzipiert wurde dieser explizit für die Geforce RTX 3090 Ti. Im Testvideo betrieben sie den Block aber mit einer Geforce RTX 4090. Entsprechend schlecht fielen die Kühlwerte aus. In einem nachfolgenden Podcast zeigte sich der Host Linus Sebastian, damals noch CEO der Linus Media Group, mehr als uneinsichtig.

    Laut ihm hätte nichts, das "die Gesetzte der Physik einhält", etwas am Fazit geändert. Einen Nachtest lehnte er ebenfalls ab, da er nicht bereit sei, "100, 200, 300 oder 500 Dollar an Arbeitszeit" zu investieren. Für ein Produkt, das seiner Meinung nach niemand kaufen sollte. Burke kritisiert diese Aussage harsch, da durch den fehlerhaften Test das Lebenswerk eines jungen Start-Ups in wenigen Minuten zerstört hätte werden können. Besonders fies an der Geschichte: Billet Labs wollte das Testmuster zurück, ein Einzelstück. LMG sagte die Rücksendung zu, verkaufte den Block dann aber einfach.

    Die Antwort von Linus Sebastian

    In einem Eintrag im LMG-Forum meldete sich Linus Sebastian zu Wort und reagierte auf das Video. Zunächst wollte er klarstellen, dass der Kühlblock von Billet Labs zu wohltätigen Zwecken versteigert wurde und die Linus Media Group nicht davon finanziell profitierte. Das mag stimmen, dennoch könnte diese nicht abgesprochene Entscheidung der Firma massiv schaden. Denn möglicherweise bekommt ein Konkurrent so seine Finger an den Prototypen.

    Weiter führt er aus, dass die eigenen Prozesse sich massiv verbessert haben. Dennoch bittet er um Verständnis. Denn das Unternehmen wachse in den letzten Jahren beständig, was dazu führt, dass Vorgänge angepasst und optimiert werden müssen.

    Weiter kritisiert Sebastian die Vorgehensweise von Gamers Nexus und vor allem Stephen Burke. Dieser hätte Kontaktdaten von Linus und entsprechend nach dringend nötigem Kontext fragen können. Die gewählte Vorgehensweise sei laut ihm keine saubere journalistische Praxis. Den Kühlblock von Billet Labs wolle man aber trotzdem erneut testen und die Entwickler finanziell kompensieren. Allerdings verdeutlicht er auch, dass er keine Verbesserung beim Ergebnis erwartet.

    Darauf reagierte Burke erneut, allerdings in deutlich kürzerer Weise. Es sei laut ihm nicht nötig, in einem solchen Fall um Kontext zu bitten, da die Sachlage ziemlich klar sei. Laut ihm reflektiere die Stellungnahme von Linus die Schuld ohnehin nur auf andere Parteien wie Billet Labs, Gamers Nexus und andere. Einsicht sei laut ihm nicht zu sehen.

    Mittlerweile meldete sich mit Madison auch eine ehemalige Mitarbeiterin von LMG zu Wort. Sie geht zwar nicht auf die Probleme beim Testprozedere ein, führt aber aus, wie stressig die Arbeit in dem Unternehmen sei. In ihrer Eigenschaft als Social Media Managerin stand sie unter konstantem Druck und aufgrund der ständigen Überarbeitung entwickelten sich massive psychische Probleme bei ihr. Den kompletten Twitter-Thread binden wir euch unten ein, sprechen an dieser Stelle aber eine deutliche Trigger-Warnung aus.

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