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Kostenlose Games: Funktioniert die Strategie für die Spielehersteller?

Das Ziel von Spieleherstellern ist es, neue Kunden zu gewinnen und die bereits bestehenden noch stärker an sich zu binden. Um dieses Ziel zu erreichen, nutzen die Marketingabteilungen der Spielehersteller verschiedenen Methoden. Eine davon bezieht sich auf Spiele, die kostenlos gespielt werden können und lediglich optional mit In-Game-Käufen aufgebessert werden. In der iGaming-Branche hingegen finden sich einige Anbieter, die sich durch ähnliche Angebote von der Konkurrenz absetzen möchten, was bei solch intensivem Wettbewerb unerlässlich ist. So können Nutzer von Free Spins ohne Einzahlung profitieren, die das Spiel am Automaten näherbringen, ohne dass dabei ein Risiko seitens des Spielers eingegangen werden muss. Aber funktioniert das Konzept wirklich, um neue Spieler anzuziehen? Profitieren Spielanbieter davon, wenn sie ihr Angebot gratis zur Verfügung stellen?

Free2Play in der Gaming-Welt – wie kostenlos ist das eigentlich?

Der Zusatz F2P ist eigentlich nichts anderes als ein Lockangebot, um neue Spieler auf das eigene Angebot aufmerksam zu machen. Viele neue Games werden einmal gekauft und stehen dann dauerhaft auf der Wunschplattform zur Verfügung. „Free to Play“ Games setzen hingegen eine Registrierung voraus und ermöglichen dem Nutzer dann die Teilnahme am Spiel.

Grundsätzlich ist das Spiel auch wirklich gratis, es braucht kein echtes Geld, um Spaß zu haben. Aber welchen Nutzen haben Spielanbieter davon? Sie müssen einen Server bereitstellen, ein Team zur Programmierung finanzieren und sich auch noch mit dem Thema Erweiterungen auseinandersetzen? Niemand hat heute etwas zu verschenken und so profitieren natürlich auch Gaming-Hersteller von F2P-Games:

  • Werbeeinnahmen durch das Schalten von Werbung ermöglichen die Finanzierung

  • Kostenpflichtige Zusatzangebote im Spiel bringen zusätzliche Einnahmen

  • Das F2P-Angebot vergrößert die Community rasant

Nahezu alle F2P-Spiele werden durch Werbeeinblendungen finanziert. Wird ein kostenloses Game per App aufs Smartphone geladen, werden zwischendrin immer wieder Werbeeinblendungen angezeigt, die der Spieler meist nicht wegklicken kann. Der Werbekunde bezahlt dem Spielanbieter Geld dafür, dass seine Werbung einer potenziellen Zielgruppe angezeigt wird. Ein Konzept, das funktioniert!

Free-to-Play, aber trotzdem Payment-Möglichkeiten vorhanden

Nur weil ein Spiel Free-to-Play ist, bedeutet das nicht, dass der Anbieter keine kostenpflichtigen Optionen zur Verfügung stellen kann. Im Jahr 2021 wurde weltweit ein Umsatz mit F2P-Games in Höhe von 101,3 Mrd. US-Dollar erwirtschaftet. Das ist möglich, indem verschiedene Konzepte integriert werden.

Gängig ist ein Konzept, bei dem der Spieler die Möglichkeit hat, das gesamte Spiel gratis zu nutzen, optional aber kostenpflichtige Währungen zur Erleichterung des Spiels kaufen kann. Das Spiel ist somit in all seinen Grundfunktionen gratis, Geld wird aber für folgende Handlungen ausgegeben:

  • Deaktivierung der Werbeeinblendungen durch Bezahlung

  • kostenpflichtige Angebote, um den Spielverlauf zu optimieren

  • individuelle Avatare im Spiel

  • Lootboxen mit interessantem Inhalt

  • Ingame-Güter wie Fortbewegungsmittel, Waffen und Bekleidung

  • Guthaben in Form einer kostenpflichtigen Gaming-Währung

Free-to-Play bedeutet also nicht, dass der gesamte Spielablauf kostenfrei bleiben muss. Die eingeblendete Werbung ist eine Finanzierungsmaßnahme für das Spiel. Für Nutzer kann sie, je nach Penetranz, sehr schnell nervig werden.

Durch monatliche oder einmalige Zahlungen haben Spieler die Möglichkeit, einen „Premium-Spielaccount“ zu eröffnen. Eines der Benefits ist dann das Ausblenden der Werbung für störungsfreies Spielen.

Kosmetische Inhalte oder echtes Pay-to-win?

In vielen F2P-Spielen werden kosmetische Inhalte zum Kauf angeboten. Ein verständliches Beispiel ist der Shooter CS:GO, der mittlerweile als F2P-Spiel gilt. Spieler haben die Möglichkeit, Skins für ihre Waffen zu erwerben oder sie aus Lootboxen zu erhalten. Diese Skins können Werte in fünfstelliger Höhe (US-Dollar) erreichen, obwohl sie weder einen Spielvorteil bringen noch einen echten Gegenwert für den Nutzer. Solche kosmetischen Upgrades sind in vielen F2P-Spielen vorhanden und werden von Fans mit Begeisterung gekauft.

Auch die individuelle Ausgestaltung des Avatars ist meist der kosmetischen Ebene zuzuordnen. Eine Ausnahme ist allerdings, wenn bestimmte Waffentypen nur gegen Echtgeld gekauft werden können und diese einen spielerischen Vorteil mitbringen. In diesem Fall wird vom Konzept Pay-to-win gesprochen, was von Spielern oft abgelehnt wird. Dieses Konzept sieht vor, dass ein Spieler bessere Chancen auf den Sieg hat, wenn er bereit ist Echtgeld zu bezahlen.

Andere Pay-to-win-Games bringen vor allem zeitliche Vorteile. So kann der Spieler bei Aufbausimulatoren durch den Einsatz einer kostenpflichtigen Währung den sofortigen Bau von Gebäuden umsetzen. Andere Spieler sind dadurch nicht im Nachteil, sie können den gleichen Effekt erreichen, indem sie kostenlos, aber dafür länger spielen.

Warum sich F2P für beide Seiten lohnt

Free-to-Play lohnt sich nicht nur für den Spieleanbieter, der Kunden anlocken und seine Community erweitern möchte. Auch der Spieler selbst profitiert und in fast allen Fällen ist es tatsächlich möglich, dass kein Pay-to-win-Konzept dahintersteckt. Ein kostenloses Spiel kann also wirklich umsonst gespielt werden, denn der Echtgeldeinsatz ist nicht zwingend erforderlich.

Erstaunlicherweise machen die meisten Spieler aber doch von den Zahlungsmöglichkeiten Gebrauch, da sie den Vorteil darin erkennen. Auch das Fandasein spielt dabei eine wichtige Rolle. Wer leidenschaftlich gern CS:GO spielt oder bei Fortnite aktiv ist, hat irgendwann das Verlangen, diese Liebe zum Spiel auch zu zeigen. Kosmetische Upgrades sind ein Highlight und es ist erstaunlich, wie viele Gamer bereit sind, für eigentlich nutzlose Inhalte Geld auszugeben.

Viele Free-to-Play-Spiele fesseln den Nutzer über Monate, bringen ihn dazu, immer wieder echtes Geld zu investieren und dienen als Hobby. Sofern persönliche Budgetgrenzen dabei nicht überschritten werden und jeder nur das Geld ausgibt, was ihm wirklich zur Verfügung steht, ist kein Problem darin zu erkennen.