Test - Sonic Generations : Geheimtipp ohne Geschwindigkeitslimit
- 3DS
20 Jahre Sonic müssen ordentlich gefeiert werden! Mit Sonic Generations für Xbox 360, PlayStation 3 und PC hat SEGA das bereits getan und ein farbenfrohes, rasantes und unterhaltsames Sonic-Spiel in Reinkultur zelebriert, das an goldene Zeiten anknüpfen konnte. Doch neben den HD-Versionen gibt es auch noch eine kleine, aber feine Fassung für Nintendos dreidimensionalen Handheld 3DS.
Was ihr in einem Videospiel mit dem Namen „Sonic“ im Titel machen müsst, sollte klar sein: Ihr düst mit dem hellblauen Flitze-Igel entweder von links nach rechts oder von vorne nach hinten durch bunte, zumeist sehr detailliert gestaltete Levels, schmettert Feinde mittels Homing-Attacke nieder, sammelt Ringe bis zum Abwinken, absolviert ein paar knackige Sprungpassagen und erreicht irgendwann das goldene Ziel. Während ihr in Sonic Generations für die HD-Plattformen X360, PS3 und PC sowohl in 2-D als auch in 3-D unterwegs seid, bleibt die 3DS-Fassung aber eher klassisch und zweidimensional.
Klassisches in modern
Die Handlung ist die gleiche wie bei den großen Brüdern. Diese wird auf dem 3DS allerdings über Dialogzeilen und Standbilder erzählt – ohne Sprachausgabe und ohne Dramatik. Durch ein mysteriöses Zeitloch werden der alte und der neue Sonic in eine „Leere“ gerissen und müssen dort durch bekannte Umgebungen ihrer jungen Vergangenheit reisen. Die Geschichte konnte schon in HD nicht begeistern und schafft das auch auf dem 3DS nicht. Die Handlung ist nicht spannend, aber auch nicht wichtig für das Spiel.
Wichtig ist die Spielmechanik, die einen sehr guten Eindruck hinterlässt.
Das Spiel findet komplett zweidimensional statt – es gibt also keine 3-D-Passagen wie in den modernen Sonic-Spielen. Es wäre zwar schön gewesen, mit Sonic auch durch offene Areale und Räume zu rasen, weil diese bereits in der HD-Version begeistern konnten, allerdings ist auch der Verzicht darauf in Ordnung, da das Level-Design von Anfang bis Ende überzeugen kann. Viele Schauplätze kennt man aus den Originalspielen Sonic the Hedgehog, Sonic & Knuckles und so weiter. Es gibt aber auch einige Abschnitte, die komplett neu sind. Insgesamt sind neun Umgebungen zu je zwei Akten enthalten, wobei sich beide Akte spielerisch relativ ähnlich sind. Die Unterschiede sind eher grafischer Natur, da die modernen Passagen mehr räumliche Tiefe bieten.
Zeitreise durch die Sonic-Historie, Nummer 2
Der wohl größte Unterschied zwischen der 3DS-Version von Sonic Generations und den HD-Fassungen ist – neben dem erstaunlich differenten Spielgefühl -, dass die Umgebungen andere sind. Während ihr auf der Xbox 360 beispielsweise durch die himmlische Festung Sky Sanctuary oder durch Seaside Hill sowie Crisis City düst, verschlägt es euch auf dem 3DS nach Mushroom Hill oder den Tropical Resort aus Sonic Colours, auch Casino Night ist mit dabei. Nostalgie wird also in allen Versionen geboten. Auch für Besitzer einer der HD-Fassungen gibt es eine Menge Anreize, sich die 3DS-Version zuzulegen.
Während der Titel rein spielerisch also fast alles richtig macht, von den enttäuschenden Bosskämpfen mal abgesehen, findet man die Kritikpunkte eher an anderen Stellen. Vor allem die viel zu kurze Spieldauer ist ein ganz großer Negativpunkt, der das Spiel unnötigerweise stark herunterzieht. Maximal drei Stunden wird der erfahrene Sonic-Spieler für den ersten Durchlauf in der Kampagne brauchen. Natürlich ist der Wiederspielwert Sonic-typisch relativ hoch und es warten noch über 100 zusätzliche Missionen, trotzdem ist es schade, dass man nicht noch mehr Levels in die Kampagne eingebaut hat. Bereits reine Remakes von bekannten Levels aus vorherigen Sonic-Spielen hätten völlig gereicht.
Eine technische Überraschung
Erstaunlich gut gelungen ist das Technikgerüst, das Sonic Generations auf dem Nintendo 3DS stützt. Die Grafik läuft wunderbar flüssig und durchweg ohne Ruckler über den Bildschirm. Aber erst im 3-D-Modus spielt der Titel seine visuellen Stärken aus: Es sieht fantastisch aus, wenn sich die Levels in verschiedene Ebenen in näherer und weiterer Entfernung aufteilen und man die große räumliche Tiefe richtig spüren kann. Hier ist dem Sonic-Team definitiv ein optischer Leckerbissen gelungen. In 2-D sieht das Spiel immer noch gut aus, aber erst in stereoskopischem 3-D kann es begeistern.
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