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Test - Skylanders Battlecast : Wenn Spyro 'ne Runde Hearthstone spielt

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Das Genre der digitalen Sammelkartenspiele (Trading Card Games) wird derzeit von Hearthstone: Heroes of WarCraft dominiert. Mit Skylanders Battlecast erfolgt jetzt quasi ein Angriff aus den eigenen Reihen, denn auch für diesen Titel fungiert Activision Blizzard als Publisher. Kann sich der Neuling tatsächlich mit dem Platzhirsch messen?

Wie schon so oft in der Vergangenheit hat sich Blizzard Entertainment vor etwas mehr als zwei Jahren ein bereits bewährtes Spielprinzip geschnappt, es quasi glattgebügelt, aufgehübscht und mit einer möglichst niedrigen Einstiegshürde versehen – schwups, fertig war das digitale Sammelkartenspiel Hearthstone: Heroes of WarCraft. Es dominiert das relativ kleine Genre bis heute. Dennoch startet der Publisher Activision Blizzard jetzt mit Skylanders Battlecast einen Angriff auf den Thron.

Spyro & Co. im Kartenformat

Dass die Entwickler sich nicht nur am Rande von Hearthstone haben inspirieren lassen, merkt man Skylanders Battlecast vor allem in den ersten Spielminuten deutlich an. Das Menü, das Design der Karten, viele Grundmechaniken: All das erinnert teilweise sehr stark an das Blizzard-Kartenspiel. Klar, das Spielprinzip gibt auch nicht unbedingt viel mehr her, doch ein leicht fader Beigeschmack bleibt schon zurück.

Der Ablauf einer Partie ist schnell erklärt: Es stehen sich Helden und Bösewichte wie Spyro, Stealth Elf, Spitfire & Co. gegenüber. Sie versuchen, durch möglichst geschicktes Ausspielen von Karten die Lebenspunkte des Gegners auf null zu bringen. Jede Karte benötigt eine gewisse Menge an Energiekristallen, die vor jeder Runde um eine zufällig bestimmte Anzahl ergänzt wird. Die Kämpfe sind in hübschen 3-D-Landschaften inszeniert anstatt auf einem öden Spielbrett.

Skylanders Battlecast bietet erfreulicherweise genügend frische Ideen, um nicht vollends als billiger Hearthstone-Klon abgestempelt zu werden. Das fängt bereits damit an, dass ihr Karten nicht nur virtuell, sondern auch als echte Karten im Einzelhandel kaufen könnt. Mithilfe des Smartphones oder Tablets scannt ihr sie ein, sodass sie umgehend in eurer virtuellen Sammlung laden.

Besonders hübsch: Dank Augmented-Reality-Effekten scheinen die Figuren, Relikte et cetera in der Realität vor euch zu schweben. Im Gegensatz zu Hearthstone ist es möglich, die Karten mit Freunden zu tauschen. Allerdings funktioniert das nur, wenn sie noch nicht eingescannt wurden, ansonsten sind sie nämlich an euren Account gebunden.

Im Team sind sie stärker

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von Skylanders Battlecast ist der Team-Kampf. Während sich in Hearthstone nur zwei Helden gegenüberstehen, ziehen im Spyro-Kartenspiel zwei Teams mit jeweils bis zu drei Charakteren in den Kampf. Auf Knopfdruck könnt ihr die Helden wechseln, um beispielsweise spezielle Karten zu spielen oder angeschlagene Charaktere aus der Schusslinie zu bringen. Zudem gibt es Angriffe, die auch die Figuren auf dieser „Reservebank“ treffen.

Das klingt im ersten Moment nach sehr viel taktischem Tiefgang, zumal es neben simplen Angriffen auch noch Relikte mit Verstärkungszaubern sowie Ausrüstungsgegenstände für die Helden gibt. Doch leider entpuppt sich das Spielgeschehen von Skylanders Battlecast recht schnell als deutlich weniger komplex als das von Hearthstone oder anderen Kartenspielen dieser Art. Es gibt zwar durchaus einige Kniffe, doch insgesamt sind die Partien relativ einfach gestrickt und richten sich wohl eher an ein jüngeres Zielpublikum.

Schlimm ist das nicht, denn Skylanders Battlecast macht dennoch Spaß. Das liegt unter anderem an den Multiplayer-Duellen und der umfangreichen Kampagne, die euch durch mehreren Welten mit mehr als 60 Missionen führt. Hinzu kommen tägliche Quests mit diversen Belohnungen. Für das erspielte In-Game-Gold könnt ihr zusätzliche Karten-Packs kaufen, alternativ auch für echtes Geld. Die Preise reichen von 4,99 Euro für ein Booster-Pack mit 8 Karten bis hin zu 9,99 Euro für ein Battle-Pack mit 22 Karten. Das ist schon recht heftig, wenn man bedenkt, dass man bei Hearthstone für gerade mal 1,99 Euro 5 Karten erhält.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Hearthstone-Klon mit kleinen Schwächen

Als eingefleischter Hearthstone-Fan war ich schon etwas skeptisch, ob uns mit Skylanders Battlecast nicht ein billiger Klon ins Haus steht. Tatsächlich erinnert recht viel an den Platzhirsch aus dem Hause Blizzard Entertainment. Dennoch hat das Spiel genügend eigene Ideen zu bieten, um für sich stehen zu können. Okay, es mangelt dem Spielgeschehen (derzeit noch) an Komplexität, sodass die Kämpfe auf Dauer etwas eintönig werden. Trotzdem macht es Spaß, sich mit Spyro & Co. um die Wette zu prügeln, neue Karten zu sammeln und sich durch die Kampagne zu kämpfen. Allerdings dürften die Kartenpackungen gerne etwas billiger sein.

Überblick

Pro

  • leichter Einstieg
  • 3-D-Kämpfe
  • Karten sowohl digital als auch „in echt“ zu kaufen
  • Multiplayer-Duelle
  • umfangreiche Kampagne
  • zum Start 300 Karten verfügbar

Contra

  • weniger komplex als die Konkurrenz
  • fühlt sich oftmals sehr nach Hearthstone an
  • relativ hohe Preise für Kartenpackungen
  • taktischer Anspruch derzeit noch recht gering

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