Test - Sennheiser GSP 300 : 99-Euro-Attacke im Headset-Krieg
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Gaming-Peripherie hat sich mittlerweile bei vielen Herstellern als neues Standbein in einem insgesamt rückläufigen PC-Markt etabliert. Auch Sennheiser macht da keine Ausnahme und wirft mit schöner Regelmäßigkeit neue Gaming-Headsets auf den Markt. Dazu gehört das Sennheiser GSP 300, das für einen moderaten Preis knapp unter 100 Euro vor allem diejenigen ansprechen will, die ein gutes Allround-Headset für PC, Konsole und mobile Geräte suchen. Ein hart umkämpftes Segment. Wie schlägt sich der hellblaue Brüllbügel des Audiospezialisten?
Beim Sennheiser GSP 300 handelt es sich um ein analoges Stereo-Headset, das ihr mit einem vierpoligen 3,5-mm-Klinkenstecker in den Controller eurer Konsole oder mobilen Geräte stöpselt oder mittels Y-Weiche auf zwei dreipolige Klinkenstecker mit Mikrofoneingang und Audioausgang eures PCs oder Notebooks betreibt. Das zwei Meter lange Kabel dürfte die meisten Ansprüche befriedigen, hat allerdings den Nachteil, dass es für die Nutzung am Controller eigentlich zu lang ist.
Praktischer wäre es wohl gewesen, das Kabel auf einen Meter zu kürzen und dafür dem kurzen Adapter einen Meter Kabel zu spendieren. Hinzu kommt, dass das Anschlusskabel recht dünn ist und lediglich über eine Kunststoffummantelung verfügt, was den Nachteil mit sich bringt, dass die Strippe sich sehr gern und ausgiebig verheddert. Diese Konstellation kann bei der Nutzung am Controller sehr lästig werden. Das sind zwar nur Kleinigkeiten, aber vielleicht für Sennheiser Anstöße zur Optimierung im Gaming-Bereich.
An der Bequemlichkeit des Headsets hingegen gibt es nichts zu meckern. Basis ist ein beinahe kreisförmiger, ausgesprochen flexibler und verstellbarer Kunststoffkopfbügel, an dem zwei ohrumschließende Ohrmuscheln befestigt sind. Trotz Kunststoff wirkt die Verarbeitung robust und hochwertig, nicht zuletzt aufgrund der blauen, textilbezogenen Kopfpolster und der weichen, mit Kunstleder versehenen Ohrpolster.
Dank geringen Gewichts, bequemen Memory Foams und der Flexibilität des Kopfbügels drückt und wackelt nichts. Selbst Brillenträger dürften bei längeren Sitzungen keine Probleme bekommen. Wer allerdings einen besonders großen Kopf hat, kommt bei der Verstellbarkeit schnell an die Grenzen. Zudem sind die Kunstlederohrpolster bei Wärme ein wenig arg schweißtreibend.
An der linken Ohrmuschel befindet sich ein Klappmikrofon, das ihr durch Hochklappen deaktiviert. Der Mikrofonarm ist allerdings für unseren Geschmack ein wenig zu starr, was mitunter zur Folge hat, dass das Mikrofon etwas zu weit vom Mund entfernt und daher sehr leise ist. An der Übertragungsqualität an sich gibt es hingegen nichts zu meckern. Die Stimme klingt klar und deutlich, Nebengeräusche werden gut ausgefiltert. Als einziges Bedienelement gibt es einen großen Drehregler für die Lautstärke an der rechten Ohrmuschel.
Die Treiber arbeiten mit einer Impedanz von 19 Ohm und einem starken Frequenzbereich von 15 bis 26.000 Hz – üblich sind bei Gaming-Headsets 20 bis 20.000 Hz. Entsprechend ist der Klang des GSP 300 recht kräftig und ausgewogen mit leichter Tendenz zu stärkeren Bässen und kleineren Schwächen bei der Brillanz der Höhen. Gaming-Sound halt, aber in guter Form, sodass man mit dem GSP 300 auch mal Musik oder Filme genießen kann.
Der Sound beim Zocken jedenfalls ist druckvoll, klar und ziemlich ausgewogen. Auch kleinere Nebengeräusche gehen nicht unter und ihre Quellen können gut räumlich wahrgenommen werden. Oder anders gesagt: Wenn in The Division in einer Gasse jemand hustet, könnt ihr die Person ohne Probleme anhand des Geräusches finden. Auffällig ist ansonsten, dass das GSP 300 bei niedrigeren Lautstärken etwas unspektakulär wirkt und sein Klangbild erst dann voll entfaltet, wenn man es ein wenig lauter macht. Aber auch das stört wenig, unsereins nutzt ja ein Headset für die volle Dröhnung und nicht für Flüsterklänge.
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