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Test - Sengoku Basara : Mehr als nur ein Dynasty-Warriors-Klon?

  • PS3
  • Wii
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Was fällt euch bei "klassisch japanisches Hack 'n' Slay" sofort ein? Mit Sicherheit Dynasty Warriors. Vielleicht auch noch Samurai Warriors. Und dazu bald Sengoku Basara? Geht es nach dem Willen von Capcom, soll sich die japanische Anime-Serie als Videospiel auch auf dem westlichen Markt fest etablieren. Den Anfang machte man zwar schon 2005, hierzulande hieß der Titel aber nicht Sengoku Basara, sondern Devil Kings. Nachdem man den Nachfolger für PS2 und Wii dann erst mal gar nicht in unsere Gefilde brachte, soll es der dritte Teil Sengoku Basara: Samurai Heroes für PS3 und Wii nun richten. Ob der Schnetzler die etablierte Konkurrenz das Fürchten lehren kann? Wir sagen's euch.

Auch wenn die Serie hierzulande keine große Popularität genießt, ist das in Japan durchaus anders: Auf das erste Videospiel folgten nicht nur eine TV-Serie, sondern auch eine Karaoke-Bar und ein Vergnügungspark. Aber der fernöstliche Markt strauchelt und immer mehr Entwickler orientieren sich gen Westen. Auch Capcom versucht das und holte sich mit Hiroyuki Kobayashi den Producer von Devil May Cry ins Boot, dem hüben wie drüben großer Erfolg vergönnt war.

Ein bisschen Krieg muss sein

Das wird bei Sengoku Basara: Samurai Heroes allerdings wohl nicht klappen. Aber der Reihe nach: Wie in der Konkurrenz geht's weit zurück in der japanischen Geschichte bis zur namensgebenden Sengoku-Ära, die zwischen dem 15. und dem 17. Jahrhundert angesiedelt ist. Diese von Schlachten geprägte Zeit eignet sich natürlich hervorragend für einen Action-Titel. Ihr wählt einen von neun Charakteren aus, die sich nicht nur in Aussehen und Bewaffnung unterscheiden, sondern auch jeweils mit anderen Zwischensequenzen und Missionen starten. Letztere wählt ihr über eine Karte aus, die an das Brettspiel Risiko erinnert, und stürzt euch ins Getümmel.

Ab hier beginnt die repetitive Schnetzelei. Horden von strunzdummen Gegnern, die ihr aus dem Weg räumen müsst, brechen über euch herein. Da sie sich selten wehren, sind sie auch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad kaum ein Hindernis. Selbst die Spezialgegner sind nach ein paar Hieben oder Schüssen außer Gefecht gesetzt. Nach und nach erobert ihr einzelne Levelabschnitte, ehe ihr am Ende auf den Endboss des Levels trefft. Und der ist teils so unverhältnismäßig knackig, dass ihr nicht selten selbst das Zeitliche segnet. Aber statt diesen einen Kampf einfach noch mal neu anzugehen, startet das Level einfach ganz von vorne. Bei dem ohnehin schon nicht besonders abwechslungsreichen Spielprinzip ist diese Design-Entscheidung absolut tödlich für jeglichen Spielspaß.

Sengoku Basara: Samurai Heroes - Staaart! Die ersten 10 Minuten
So sehen die ersten 10 Minuten aus dem Hack & Slay aus.

Haste mal 'nen Zenny?

Geteiltes Leid ist bekanntermaßen halbes Leid, sodass ihr das Spiel auch zusammen mit einem Freund durchspielen könnt. Dadurch erscheinen noch mehr Soldaten auf der Bildfläche, die ihr mit gewohnt abgefahrenen Kombos und Moves gemeinsam zerlegt. Die meiste Zeit leiert ihr aber nur einen einzigen Knopf aus und erst mit höherstufigen Charakteren kommen neue Spezialattacken hinzu. Daneben habt ihr mittels Spielwährung Zenny auch die Möglichkeit, eure Waffen aufzurüsten oder Accessoires zu erstellen, die beispielsweise mehr Lebenspunkte bringen.

Optisch geht die Wii-Version zwar gerade noch in Ordnung, die PS3-Version ist offenbar aber nur etwas mehr als ein liebloser Port. Weniger Kantenflimmern und schärfere Texturen, alles andere ist genauso karg und detailarm wie in der Wii-Version. Obendrein grüßen euch noch Clipping-Fehler und aus dem Nichts auftauchende Gegner. Wenigstens die Sprachausgabe geht in Ordnung, steht allerdings nur in englischer Sprache zur Verfügung. Deutsch gibt's über die (mitunter amüsant merkwürdigen) Untertitel. Während der Missionen dudelt seichte Techno-Musik im Hintergrund.

Fazit

Yves Günther - Portraitvon Yves Günther
Noch bei der Preview-Version hatten wir gehofft, dass die Ecken und Kanten von Sengoku Basara: Samurai Heroes glattgeschliffen werden können. Die Chance hat Capcom leider verpasst. Weder technisch noch spielerisch ist der Schnetzler auf der Höhe der Zeit und ein Paradebeispiel für den schwächelnden Markt japanischer Spiele. Dabei ist die Idee, den Lauf der fernöstlichen Geschichte mal ein bisschen verändern zu können, durchaus interessant. Am Ende bleibt von den verheißungsvollen Versprechungen aber nicht viel übrig. Jeglicher Spielspaß wird durch technische Unzulänglichkeiten oder das Speichersystem im Keim erstickt. Die Samurai-Helden sind letztlich also in erster Linie nur ein Tipp für eingefleischte Fans von Dynasty Warriors, Samurai Heroes oder auch Ninety-Nine Nights.

Überblick

Pro

  • Geschichte aus mehreren Blickwinkeln
  • unterschiedliche Missionsorte
  • tolle Zwischensequenzen
  • solide englische Sprachausgabe

Contra

  • dröges Level-Design mit zu linearen Levels
  • unfaire beziehungsweise nicht vorhandene Speicherpunkte
  • wirkt technisch unfertig
  • Endgegner im Verhältnis zu stark

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