Test - Sapphire Nitro R9 380X : Preiswerte Full-HD-Karte
- PC
Neben den neuen Fury-Flaggschiffen erschienen 2015 noch weitere Karten der R9-Reihe. Eine davon ist die R9 380X, die uns in der Ausführung von Sapphire vorliegt. Die rund 250 Euro kostende Karte soll vor allem Spieler ansprechen, die ihre etwas älteren Systeme ins Full-HD-Zeitalter bringen wollen, ohne allzu tief in den Geldbeutel zu greifen. Aber auch bei neu zusammengestellten Rechnern kann sie eine interessante Option sein.
AMD-Karten von Sapphire glänzen zumeist durch gute Verarbeitung und gelungene Kühllösungen bei guter Ausstattung. Das ist auch bei der Sapphire Nitro R9 380X nicht anders. Die mit einer Abmessung von 4,1 x 23,7 x 12,6 cm bequem in jedes Gehäuse passende Karte wirkt schon auf den ersten Blick hochwertig, woran die schicke Backplate nicht unschuldig ist. Aber auch das Innenleben aus Lamellen und Kupferrohren macht einen guten Eindruck. Zwei große Lüfter führen die Hitze der GPU gut ab.
Gut bestückt
Ist die Karte eingebaut, wird sie über zwei 6-polige Stromanschlüsse mit Energie versorgt. Die maximale Leistungsaufnahme ist mit 225 Watt allerdings nicht ganz ohne, speziell im Vergleich zur direkten Konkurrenz GeForce GTX 960, die mit 120 Watt weitaus genügsamer arbeitet. An Ausgängen ist alles vorhanden, was das Herz begehrt: 1x DisplayPort, 1x HDMI sowie jeweils 1x DVI-I und DVI-D.
Die AMD Radeon R9 380X ist werksseitig bereits auf 1.040 MHz statt der üblichen 1.000 MHz übertaktet. Auch die 4 GB GDDR5-Speicher haben einen kleinen Boost bekommen und arbeiten mit 6.000 MHz. Das clevere und erfreulich leise Kühlsystem von Sapphire hat die Sache auch bei Vollast gut im Griff. Die GPU muss sich keine Sorgen machen, den Hitzetod zu sterben – bei unter 70 Grad ist noch einiges an Luft nach oben vorhanden.
Starker Auftritt bei 1080p
Im Betrieb zeigt sich die Karte angemessen leistungsstark bei 1080p-Auflösung. Nahezu jedes Spiel wird problemlos in hohen, teils auch maximalen Einstellungen gestemmt. Bei 1440p geht ihr allerdings sehr schnell die Puste aus, an hohe oder gar maximale Details ist höchstens noch bei älteren, weniger aufwendigen Titeln zu denken. Da kommen dann eher die GTX 970 oder die R9 390 ins Spiel, die deutlich mehr Leistung bieten.
Der direkten und nur minimal günstigeren Konkurrenz von NVIDIA, der GTX 960, wird über weite Strecken der Stinkefinger gezeigt. Die R9 380X bringt fast in allen Bereichen 5 bis 10 Prozent mehr Leistung, außer man hat eine der massiv übertakteten Varianten der GTX 960 verbaut. Das geht allerdings zulasten des Stromverbrauchs, denn die AMD-GPU schlürft deutlich mehr Energie aus dem Netzteil als die Konkurrenz – bis zu 70 Watt kann der Unterschied bei Volllast betragen.
Allerdings muss dazu angemerkt werden, dass einige ältere Karten wie die R9 280X oder die GeForce GTX 780 immer noch eine ähnliche Leistung bringen. Neuer ist also nicht zwingend auch stärker. Die R9 380X lohnt sich demnach vor allem beim Einbau in einen neuen Mittelklasserechner, nicht zuletzt dank der FreeSync-Unterstützung, oder beim Upgrade von deutlich älteren Grafikkartenmodellen wie beispielsweise der HD-6000-Reihe oder den 500er- und 600er-Karten von NVIDIA.
Durch die Bank also gut spielbare Werte für den Alltagsgebrauch, zumal mit etwas Drosselung beim Antialiasing oder anderen Effekten auch bei den aufwendigen Titeln an die 60 fps erreicht werden können. Framerate-Enthusiasten greifen ohnehin zu stärkeren Brummern für ihre Rechner.
Wir erhielten die Karte von AMD in Verbindung mit einer AMD-FX-8370-CPU auf einem ASUS-Sabertooth-990FX-Motherboard in Kombination mit einem FreeSync-Monitor von AMD und konnten daraus einen hervorragend für die Full-HD-Auflösung geeigneten Gaming-Rechner schnitzen, auf dem auch neuere Titel wie The Witcher 3 oder Star Wars: Battlefront problemlos liefen.
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