Test - Saitek Pro X-56 Rhino H.O.T.A.S. : Der beste Stick für Space-Sims?
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Mit dem X-56 Rhino H.O.T.A.S. möchte Peripheriehersteller Saitek vor allem Fans von Weltraumsimulationen begeistern. Dazu hat man sich grundsätzlich am Layout des Vorgängers, dem X-55 Rhino, orientiert, vier weitere Achsen hinzugefügt und dem Stick sowie dem Throttle einen neuen Anstrich verpasst. Mit knapp 250 Euro schlägt das gute Stück zu Buche, er siedelt sich damit in einem ähnlichen Preisbereich wie sein Vorgänger an. Doch kann der H.O.T.A.S. für diesen Preis auch überzeugen?
Kennern des X-55 Rhino wird als Erstes auffallen, dass sich am grundsätzlichen Layout des H.O.T.A.S. fast nicht geändert hat. Euch werden mehr als genügend Knöpfe zur Verfügung gestellt, um bei den meisten Weltraumsimulationen und Flugsimulatoren fast alle wichtigen Funktionen belegen zu können, ohne auf eine Tastatur oder sonstige externe Peripherie zurückgreifen zu müssen. Ebenfalls vorhanden ist der in der Mitte teilbare Throttle, dem ihr zwei verschiedene Schubfunktionen zuweisen könnt.
Neu sind zwei etwas weiter abstehende Analog-Sticks. Einer befindet sich im gewohnten Daumenbereich des Throttles, der zweite ersetzt den Daumenknopf am großen Stick. Beide Sticks funktionieren als jeweils zwei separate analoge Achsen und lassen sich eindrücken, um einen Knopfdruck auszulösen. Die Idee ist zwar grundsätzlich nett gemeint, aber beide Sticks fühlen sich leider etwas zu leichtgängig an. Überdies fehlt ein Knopf am rechten Daumen und der Ministick lässt sich nur mit Mühe eindrücken. In Simulationen wie Elite: Dangerous geben euch die kleinen Sticks aber durchaus mehr Kontrolle über den Horizontal- beziehungsweise Vertikalschub.
Der Throttle selbst lässt sich nicht ganz so leicht bedienen. Ihr könnt zwar den Widerstand durch ein Einstellrad an der Seite anpassen, aber selbst bei der niedrigsten Einstellung bewegt sich der gesamte Schubregler sehr schwerfällig. Das wäre kein großes Problem, wenn sowohl Throttle als auch Stick nicht so leicht wären. Die Gumminoppen an der Unterseite helfen zwar ein klein wenig, wenn ihr allerdings verhindern möchtet, dass ihr den H.O.T.A.S. quer über den Schreibtisch schiebt, solltet ihr ihn definitiv festschrauben.
Der Widerstand des Sticks lässt sich glücklicherweise über vier mitgelieferte Federn ordentlich regulieren. Wer auf ein Minimum an Widerstand steht, kann die Feder auch entfernen, wobei der Stick im Test dann etwas zu leichtgängig wirkte. Im Mittelpunkt bleibt der Stick leider bei allen Federhärten wacklig. Wer für die Mittelstellung des Sticks in der mitgelieferten Software keine vergleichsweise großzügige Deadzone einstellt, wird sich im Spiel ganz schnell abdriften sehen.
Ansonsten gibt es an der Verarbeitung nicht viel auszusetzen. Natürlich ist die Menge an tatsächlichen Metallteilen auf ein Minimum reduziert, aber selbst für ein H.O.T.A.S., das zum größten Teil aus Plastik besteht, fühlt es sich gut an. Leider hat Saitek es versäumt, die Coolie-Hats für den Daumen am Stick ergonomischer zu gestalten. Dem linken Hütchen fehlen bessere Druckpunkte und der obere ist mit dem Daumen viel zu schwer zu erreichen, vor allem wenn man etwas kleinere Hände hat.
Abschließend wollen wir die beiliegende Software loben. Sie unterscheidet sich zwar kaum von der Software, die dem X-55 Rhino beilag, aber das muss sie auch nicht. Ihr könnt nicht nur für jede analoge Achse sowohl Deadzone als auch die Reaktionskurve separat festlegen, sondern seht das Ergebnis auch sinnvoll dargestellt im Programm. Außerdem lassen sich natürlich wie gewohnt Programme und Profile speichern, falls ihr den H.O.T.A.S. für mehrere Spiele verwenden möchtet. Auch Laien dürften sich da recht schnell zurechtfinden und den Stick nach ihren Wünschen anpassen können.
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