Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Rogue Trooper: Quartz Zone Massacre : Sci-Fi-Action in Rambo-Manier

  • Wii
Von  |  | Kommentieren

Papa Schlumpf, Schlaubi Schlumpf und jetzt Rambo Schlumpf? Spätestens beim Spaziergang durch die Landschaft wird uns klar, dass wir uns in Rogue Trooper: Quartz Zone Massacre trotz der blauen Hautfarbe unseres Helden bestimmt nicht in der Nähe von Schlumpfhausen befinden - und dass Gargamel eigentlich immer ein ziemlich liebenswerter Nachbar gewesen ist. Denn auf dem Planeten Nu Earth wollen euch zahlreiche gegnerische Soldaten an den Kragen, die weit mehr als nur einen gefährlichen Kochtopf oder scharfe Katzenkrallen zu bieten haben. Ob Nunchuck und Wiimote für solch fiese Gegner die passenden Waffen sind, haben wir unter Einsatz unseres blauen Skalps für euch getestet.

Action aus dem Reagenzglas

In Rogue Trooper: Quartz Zone Massacre verkörpert ihr einen Klon-Söldner und dürft in Rambo-Manier einen ganzen Planeten voller Gegner platt machen. Allerdings seid ihr dabei nicht alleine unterwegs, sondern werdet von drei Kameraden begleitet, die euch wortwörtlich nicht von der Pelle rücken (können). Denn Gunnar, Bagman und Helm (Achtung: Die Namen sind weise gewählt!) werden zu Beginn der Story erst einmal filmreif von den Norts niedergemäht, nur um danach in Form von Biochips eure Ausrüstung zu verstärken. Jetzt ratet mal, wessen Biochip in eure Kanone, den Rucksack und die Kopfbedeckung implementiert wird?

Die witzige und actionreiche Story orientiert sich dabei an einem bei uns eher unbekannten Comic und sorgt im Spiel für einige Lacher und Action am Fließband. In welchem Shooter bejubelt euer Gewehr schon gute Treffer oder streitet eure Kopfbedeckung mit dem Rucksack, während ihr euch der blauen Schlumpfenhaut erwehrt? Denn netterweise verstärken eure verstorbenen Kameraden nicht nur eure Ausrüstung, sondern geben zudem ihren meist humorvollen Senf zu vielen eurer Handlungen!

Die Wii wird erwachsen?

Neben dem witzigen Spieldesign überzeugt aber auch der adrenalingeladene Spielablauf mit klassischer Baller-Action. Dabei fehlt sicherlich das letzte Quäntchen Innovationskraft, aber das ist bei einem Recycling-Titel wohl auch zu viel verlangt. Die großen Pluspunkte sind eine Vielzahl an verwendbaren Waffen, eine große spielerische Freiheit und ein innovatives Upgrade-System. Denn statt Medipacks, Waffen und Munition einfach aufzusammeln, werden diese von Bagman aus Altmetall hergestellt. Ein umweltfreundliches und sehr spaßiges Konzept, das aber in der Praxis nur einen minimalen Unterschied zu „normalen" Shootern ausmacht - außer natürlich, dass ihr wie die Flaschensammler über jeden Haufen am Straßenrand herfallt, um das Material für die nächste Wumme zusammenzubekommen.

Zudem dürft ihr den Norts im Stil von Stealth-Shootern auf den Leib rücken und von hinten das Rückgrat brechen. Als Belohnung winken dafür zusätzliches Altmetall und potentiell weniger Einschlagslöcher in der purpurblauen Haut. Fans von Titeln wie Metal Gear Solid oder Splinter Cell kommen so zumindest teilweise auf Ihre Kosten, auch wenn dieses Feature hier natürlich nur einen Nebenaspekt darstellt. Das liegt schon alleine daran, dass der sehr moderate Schwierigkeitsgrad kein taktisches Vorgehen erzwingt, was aber bei der Käuferschicht der Wii wohl eher als Pluspunkt zu verstehen ist.

Solide Handwerkskunst statt spritzigen Feuerwerks

Bei der technischen Umsetzung kann der eigentlich drei Jahre alte Titel natürlich keine Bäume ausreißen, aber das ist vielleicht sogar ganz gut so. Denn die solide Unterhaltung von damals wurde zwar kaum verändert, aber auch fast fehlerfrei auf die Wii portiert. An manchen Stellen hat der Titel sogar noch etwas Feinschliff erhalten. So zaubert das Spiel mit kleinen Verbesserungen bei den Grafikdetails und einer hörenswerten Sound-Kulisse überraschend viel Stimmung auf euren Fernseher und sorgt für ein paar Spielstunden voller Action.

Dabei fällt das Alter des Action-Comics nur an wenigen Stellen auf. So kann es gerade bei vielen Gegnern oder im Mehrspielermodus gelegentlich zu Rucklern kommen, die aber höchstens im Duell mit mehreren Spielern stören. Beim Multiplayer-Modus handelt es sich übrigens wie beim Original um ein (Zitat PC-Test) „multi-mickriges" Split-Screen-Geballer ohne Online-Modus, das wir hier einmal gutmütig unter den Tisch fallen lassen.

Dafür ist die Umsetzung der Steuerung durchaus als gelungen zu bezeichnen, was auf der Wii alles andere als selbstverständlich ist. Dank zahlreicher individueller Einstellungsmöglichkeiten könnt ihr euch mit Nunchuck und Wii-Fernbedienung problemlos durch die Gegner metzeln oder schnell die Waffe wechseln. Die Kameraführung ist dabei zwar manchmal etwas sensibel und gewöhnungsbedürftig, aber nach kurzer Spielzeit habt ihr euch auch daran gewöhnt.

Fazit

von Dominik Hirsch
Schuster, bleib bei deinen Leisten“ trifft es wohl am Besten: Rogue Trooper – Quartz Zone Massacre ist ein typischer Vertreter der Kategorie „aus alt mach neu“, aber durch die technischen Möglichkeiten der Wii fällt das kaum auf. Zudem sorgen die witzige Comic-Story und eine gut umgesetzte Steuerung für viel Ballerspaß. Das gilt aber vor allem für Casual Gamer, weil der mäßige Schwierigkeitsgrad erfahrene Spieler deutlich unterfordert - eigentlich das perfekte Gameplay für alle Casual-Söldner!

Überblick

Pro

  • witzige Spielatmosphäre
  • viele verschiedene Waffen
  • Waffen und Medipacks herstellbar
  • gut gelöste Steuerung
  • interessante und witzige Story
  • alternative Spielweisen

Contra

  • für Profis zu schwache KI
  • schwacher Multiplayer-Modus
  • hin und wieder kleine grafische Schwächen

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel