Preview - Rock Band 4 : Comeback einer Rock-Legende
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Wenn Entwickler Harmonix und Publisher Madcatz zu einer ausgiebigen Rock-Sitzung einladen, dann lassen wir uns natürlich nicht zweimal bitten. Die Rock-Band-Reihe ist bekannt für ihre Mischung aus realen Instrumenten nachempfundenen Controllern, mitreißendem Sound und Geschicklichkeitsspiel, bei dem man die richtigen Noten zur richtigen Zeit treffen muss. Nach einer Ruhepause von knapp fünf Jahren soll Rock Band 4 Musikliebhabern endlich wieder das Herz aufgehen lassen. Ob Gitarre, Bass, Schlagzeug oder Mikrofon: Wir haben die Qualitäten des Rock-Giganten genauer unter die Lupe genommen.
Ein Rockstar sein und den Traum leben – zumindest in virtueller Form hat Entwickler Harmonix dieses Konzept perfektioniert. Auch der neueste Streich des Studios weicht nicht von dem Erfolgsrezept ab und rückt das gemeinsame Musizieren und den Spaß mit Freunden in den Vordergrund. Man bleibt den alten Qualitäten treu und versucht nicht, das Rad neu zu erfinden. Das bestätigt sich vor allem durch ein Feature, das besonders für Veteranen interessant ist: Um Rock Band 4 spielen zu können, sind nicht zwangsläufig neue Instrumente nötig. Denn obwohl der Titel für die neue Konsolengeneration erscheint, ist die Peripherie des Vorgängers noch immer kompatibel.
Rock Band 3 stockte zu seiner Zeit das Arsenal an Instrumenten ein wenig auf und stellte das Keyboard vor, von dem allerdings nicht jeder begeistert war. Das Entwickler-Team nahm sich der Fan-Wünsche an und verabschiedete sich mit Teil 4 kurzerhand wieder von dem Gerät, um sich auf ursprüngliche Stärken zu konzentrieren. Die altbewährte Formel aus Gitarre, Bass, Schlagzeug und Mikrofon soll dafür jedoch zumindest um kleinere Details verbessert werden. Publisher und Hardwarehersteller Madcatz betont, dass diesbezüglich vor allem in Sachen Langlebigkeit aufgerüstet wird. Bei unserer Anspielsitzung standen leider noch nicht die finalen Instrumente, sondern lediglich Testgeräte zur Verfügung.
Mit dem Sprung auf die PlayStation 4 und die Xbox One verfolgt man übrigens neben besserer Leistung ein weiteres Ziel: Rock Band 4 soll der einzige Serienableger für die gesamte Konsolengeneration sein und als eine Art Plattform fungieren. Die Idee hinter diesem Konzept besteht darin, statt vieler Vollpreistitel lieber zusätzliche Inhalte in Form von DLCs zur Verfügung zu stellen. So ist es dem Team möglich, in regelmäßigen Abständen spezifisch auf die Wünsche der Fans einzugehen und neue Songs zu liefern. Apropos Songs: Wer bereits in vorherigen Rock-Band-Teilen Geld für Musik ausgegeben hat, darf Freudensprünge machen, denn fast alle bereits gekauften Tracks lassen sich übernehmen.
Die nächste Stufe des Rockstar-Daseins
Altbewährte Qualitäten schön und gut, aber was gibt es für Neuerungen? Zwar wurden keine Details zu etwaigen Modi der Singleplayer-Kampagne verraten, jedoch wurde das Multiplayer-Spielererlebnis an einigen Ecken auf Hochglanz poliert. So fühlt sich Rock Band 4 dank einiger Änderungen realistischer an denn je. Beispielsweise bekommen erfahrene Sänger erstmals die Möglichkeit, das eigene Können jenseits perfekt getroffener Töne unter Beweis zu stellen. Mit dem sogenannten Free-Vocals-Feature bekommt man auch für eigene Interpretationen und Stimmexperimente Punkte, sofern man den Text richtig singt und sich innerhalb der Melodie bewegt. Dadurch können sogar Extrapunkte abgestaubt werden.
Des Weiteren gehören die Zeiten, in denen man sich endlos lang durch diverse Menüs hangeln musste, der Vergangenheit an. Wo ihr euch zuvor nach einem gespielten Lied mit euren Band-Kollegen um den nächsten Titel prügeln musstet, bietet jetzt der Show-Modus einen wesentlich dynamischeren Übergang. Ihr bekommt gewisse Unterkategorien vorgeschlagen, darunter zum Beispiel „Songs der Neunziger“ oder „Songs mit weiblicher Sängerin“, und jedes Band-Mitglied stimmt für seinen Favoriten ab. Der Siegertitel wird dann automatisch im Anschluss gespielt. Sogar euer Publikum kann Musikwünsche äußern oder nach einer Zugabe schreien – dabei bleibt es euch überlassen, ob ihr auf eure Fans hört.
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