Test - Roccat Vulcan 120 AIMO : Style trifft auf Performance
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Ein leicht ungläubiger Blick war schon da, als wir die Ankündigung der neuen Vulcan-Tastaturen von Roccat sahen. Gegen die Dominanz von Cherry und Kailh mit eigens designten Switches anzutreten, das zeugt von ganz schön dicken Eiern. Das Ergebnis ist mittlerweile in drei Varianten erhältlich. Die Vulcan 80 für 129,99 Euro mit einfarbig blauer Beleuchtung, die Vulcan 100 für 149,99 Euro mit RGB-Einzeltastenbeleuchtung und die Luxusvariante Vulcan 120 für 159,99 mit abnehmbarer Handballenablage. Letztere haben wir uns für unseren Test vorgeknöpft.
Das Herzstück und bestimmende Element aller drei Modelle sind die neuen Titan Switch Tactile, die anstelle der üblichen mechanischen Schalter verbaut wurden. Roccat hat diese Schalter in Zusammenarbeit mit dem Hersteller TTC entwickelt mit speziellem Blick auf schnelle Performance, aber auch schicke Optik.
Bleiben wir gleich bei den Switches. Im Grunde handelt es sich auch „nur“ um mechanische Schalter nicht unähnlich denen, die wir von anderen Herstellern kennen. Insbesondere die braunen Switches von Cherry oder Kailh kommen dem Tippgefühl der Titan-Switches recht nah. Aber es gibt einige Unterschiede. Der Auslöseweg beträgt lediglich 1,8 mm, der gesamte Tastenhub beträgt 3,6 mm. Eine integrierte Debounce-Mechanik soll dafür sorgen, dass das Anschlagsignal sauberer und schneller abgenommen wird als bei herkömmlichen Schaltern. Schwer zu testen, aber beim Spielen hatten wir in der Tat ein sehr flinkes und präzises Tippgefühl und auch das Schreiben ging sehr flink von der Hand.
Für die Optik bieten die Switches ebenfalls Besonderheiten, allen voran die transparenten Gehäuse, die in Zusammenhang mit der AIMO-Beleuchtung und den extrem flachen Tastenkappen, die fast an eine Chiclet-Tastatur erinnern, einen ganz besonderen Look erzeugen. Während bei den meisten Tastaturen lediglich die Beschriftung der Kappen zu sehen ist, leuchtet die Vulcan wie ein Weihnachtsbaum durch die transparenten Gehäuse.
Okay, das muss man vielleicht mögen, aber wer nicht so auf Maximalbeleuchtung steht, kann sich immer noch die Vulcan 80 mit einfarbig blauer Beleuchtung holen und selbige runterdrehen. Bedingt durch die Anordnung der LEDs wirkt die Ausleuchtung der Beschriftung allerdings nicht ganz homogen.
Die Performance beim Zocken und das tolle Tippgefühl sind jedenfalls überaus überzeugend und schiebt die Vulcan direkt in die Ränge unserer Lieblingstastaturen. Dank der flachen Tastenkappen ist die gesamte Tastatur mit 32 mm Höhe angenehm flach, dazu noch die Handballenablage, die mittels Magnetbefestigung für unseren Geschmack einen Tick zu locker angehängt wird, und schon fühlen sich die Griffel pudelwohl auf dem Tastenbrett. Schön auch, dass beim Tippen nichts klappert oder hallt. Lediglich die Leertaste könnte noch einen Tick straffer reagieren, aber das ist auch eine Frage der persönlichen Vorliebe.
Verarbeitung und Ausstattung können sich neben der stylischen Optik ebenso sehen lassen. Vor allem die anodisierte Aluplatte, auf der die Tasten „schwebend“ montiert sind, ist ein Hingucker. Roccat spendiert uns zudem drei dedizierte Multimediatasten sowie einen richtig guten Lautstärkedrehregler. Weniger schön ist, dass es sich bei diesen Tasten um billig wirkende Gummiteile handelt, während bei der Vulcan 80 „richtige“ Tasten verbaut sind. Einen USB-Passthrough oder Audioanschlüsse suchen wir allerdings vergeblich. Die Konfiguration kann mittels Roccat-Swarm-Software einfach vorgenommen werden. Durch Umschalten in den Game-Modus lassen sich überdies sechs Tasten für Makros definieren.
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