Test - Roccat ISKU+ Force FX : Membrantastatur mit analogem Extra
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Bei Gamern haben mechanische Tastaturen aufgrund ihrer langen Lebensdauer und Präzision nebst haptischem Feedback einen Stein im Brett, trotz des allgemein recht hohen Preises. Membran- oder Rubberdome-Tastaturen hingegen haben generell den Vorteil, deutlich leiser zu sein und zudem weniger zu kosten. Die Roccat ISKU+ Force FX ist da allerdings eine Ausnahme, denn mit 109,90 Euro bewegt sie sich im Preisgefilde der mechanischen Konkurrenz. Einige interessante Extras sollen den Unterschied vergessen lassen.
Eins ist die Roccat ISKU+ Force FX sicher nicht: platzsparend. Der 109,99 Euro teure Brummer nimmt schon einiges an Raum auf dem Schreibtisch ein. Das liegt zum einen an dem üppigen Gehäuse mit seiner festen, aber überaus bequemen Handballenablage. Zum anderen wurde der Tastatur reichlich Platz für Zusatztasten spendiert. So tummeln sich an der linken Seite fünf Makrotasten, die uns einen Tick zu dicht am normalen Tastenfeld sitzen und vor allem in der Eingewöhnungsphase gern mal aus Versehen gezündet werden.
Des Weiteren gibt es im oberen Bereich eine Reihe dedizierter Multimediatasten nebst Browser- und Explorer-Taste sowie zwei weiteren Tasten für Makroaufzeichnung und Beleuchtung. Unterhalb der Leertasten befinden sich noch drei zusätzliche Daumentasten, wie wir es von anderen Roccat-Tastaturen kennen. Insgesamt kommt die ISKU+ damit auf 36 Makrotasten, die via Roccat-Swarm-Software individuell mit bis zu fünf Profilen belegt werden können. Nett übrigens, dass uns das gewählte Profil links oben anhand von LEDs angezeigt wird.
Das Gehäuse besteht zwar komplett aus Kunststoff, macht insgesamt aber einen soliden Eindruck. Die Oberfläche wurde zudem ein wenig optimiert, sodass Fingerabdrücke nicht so schnell den optischen Eindruck trüben. Die Rutschfestigkeit des Keyboards ist dank großzügiger Gummis auch mit ausgeklappten Füßen völlig in Ordnung. Der Anschluss erfolgt über ein 1,80 Meter langes USB-Kabel, das leider nicht mit Textil ummantelt ist. Extras wie USB- oder Audio-Passthrough gibt es nicht, sodass die ISKU+ mit einem USB-Stecker auskommt.
Bei der ISKU+ handelt es sich um eine Membrantastatur (Rubberdome), entsprechend kommen die Tasten flach daher und sie sind sehr leise im Vergleich zur mechanischen Konkurrenz. Der Druckpunkt der Tasten ist als erfreulich zu bezeichnen und gut spürbar. Somit ist sowohl flinkes Zocken als auch schnelles Tippen gut möglich. Der recht geringe Anschlagdruck sorgt allerdings dafür, dass man bei ungenauem Tippen schnell mal eine Nachbartaste auslöst. 1.000 Hz Polling und Anti-Ghosting gehören zum Leistungsumfang.
Wie inzwischen üblich, kommt auch die ISKU+ nicht ohne Beleuchtung aus. Auch hier dient die Swarm-Software zur Einstellung, wobei verschiedene Effekte und Farben zur Verfügung stehen. Ein Hingucker ist die Beleuchtung allerdings nicht. Für den Tageslichtbetrieb ist die Leuchtkraft zu schwach, zudem ist die Beleuchtung der Tasten sehr ungleichmäßig. Vor allem bei Tasten wie der Zahlenreihe mit doppelter Beschriftung macht sich das negativ bemerkbar, die oberen Symbole sind nur knapp zur Hälfte beleuchtet. Schön ist immerhin, dass die QWEASD-Tasten auch nach vorn beleuchtet sind.
Mit diesen Tasten hat es ohnehin so einiges auf sich. Dank Force-FX-Funktion reagieren die QWEASD-Tasten nämlich auf Wunsch analog, also druckempfindlich. Dadurch, dass ihr dosiert agieren könnt, ergibt sich ein interessantes Extra bei einigen Spielegenres, beispielsweise falls ihr Rennspiele mit einer Tastatur spielt.
Zudem können die sechs Tasten bis zu drei Belegungen haben, die je nach Druck ausgelöst werden. Aufgrund des mangelnden Feedbacks dieser drei Stufen gab uns das beim Zocken aber deutlich weniger Mehrwert als die Druckempfindlichkeit. Abgesehen davon können via Easy-Shift-Funktion alle anderen Tasten zweifach belegt werden. Hinsichtlich möglicher Makros und Zweitfunktionen ist die ISKU+ also ein echtes Monster.
Die Roccat-eigene Swarm-Software erlaubt eine ganze Menge an Einstellmöglichkeiten. Soundeffekte beim Tippen, LED-Feedback und Beleuchtung, Zeichenwiederholung, Tastenbelegung und natürlich Makros sowie Force FX können mehr oder minder problemlos eingestellt werden. Das bedarf allerdings ein wenig der Einarbeitung, denn die Dokumentation der Software ist eher spärlich.
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