Preview - Rise of the Tomb Raider : Die Reifeprüfung der Lara Croft
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Anstatt auf einer mysteriösen Insel zu stranden, macht Lara Croft in Rise of the Tomb Raider Sibirien unsicher. Sie sucht nach einer geheimnisvollen Stadt im eisigen Gebirge. Doch eine skrupellose Geheimorganisation macht ihr das Leben schwer. Crystal Dynamics möchte das zweite Kapitel in der Saga der neuen Lara aufschlagen. Auf der E3 gewährte man Vertretern der Presse den ersten ausführlichen Einblick in ihr neues Abenteuer.
Die Präsentation beginnt ungefähr da, wo auf der Pressekonferenz von Microsoft Schluss war. Nach einer waghalsigen Kletterpartie wurde Lara von einer Lawine mitgerissen. Sie kann sich befreien und ringt nach Luft. Sie ist erschöpft und zittert am ganzen Körper. Diese Lara Croft, die wir in Rise of the Tomb Raider zu sehen bekommen, hat nicht viel mit der superheldenartigen Archäologin gemeinsam, die vor vielen, vielen Jahren die PlayStation unsicher machte.
Damit Lara nicht erfriert, muss zunächst ein Lagerfeuer gemacht werden. Base Camps spielen auch im neuen Teil eine wichtige Rolle. Sie sind die Knotenpunkte der großen Welt, die zwar nicht komplett offen ist, aber zahlreiche Möglichkeiten zum Erkunden bieten, was sich dank der zu findenden Relic-Boxen durchaus bezahlt machen kann. Doch zurück zum Lagerfeuer: Zunächst muss das passende Material gefunden werden. Das dauert nicht lang, geht sogar fast zu rasch. Zwei Äste aufsammeln, die praktischerweise direkt in der Nähe des potenziellen Lagers liegen, und Lara wärmt sich am Feuer. Schon der Erstling drückte in den Anfangsminuten in unpassenden Situationen aufs Tempo. Hoffentlich macht Crystal Dynamics nicht noch mal den gleichen Fehler.
Do it yourself
Um in so einer lebensfeindlichen Umgebung zu überleben, muss Lara erfinderisch sein. Der Lawinenritt hat sie einen Großteil ihrer Ausrüstung gekostet. Deswegen bastelt sich Lara im Basiscamp provisorisch einen Bogen, um sich verteidigen und Tiere jagen zu können. Die Herstellung und Verbesserung der eigenen Ausrüstung ist auch in Rise of the Tomb Raider wieder essenzieller Bestandteil des Gameplays. Allerdings benötigt ihr dieses Mal die entsprechenden Materialien.
Laras Nacht ist kurz, sie wird von einem Funkspruch geweckt. Trinity-Soldaten sind ganz in der Nähe. Jetzt wird es ernst. Lara versteckt sich auf einem Baum. Außer Sichtweite springt sie auf den ersten Feind und schlägt ihn umgehend bewusstlos. Wenn Lara will, kann sie aus ihren Gegnern Kleinholz machen. Sie schleicht weiter, hangelt sich auf Bäumen von Ast zu Ast und initiiert ein Ablenkungsmanöver. Während ein weiterer Soldat den Bereich erkundet, wo Lara ihren Pfeil hingeschossen hat, wird ein anderer umgekloppt. Der lässt sein Funkgerät fallen, was Lara ebenfalls als Ablenkung nutzt. Sie findet einen Benzinkanister, bastelt daraus einen großen Molotow-Cocktail und macht mit den letzten Feinden kurzen Prozess.
Deutlich kniffliger entpuppt sich die Konfrontation mit einem Bären. Lara nimmt die Beine in die Hand und flieht. Das geht nicht lange gut, nur mit Mühe kann sie sich das Biest vom Leib halten. Diese geskriptete Szene ist zwar nicht sonderlich anspruchsvoll, dafür aber spannend inszeniert. Ein späteres Wiedersehen geht für den Bären nicht gut aus. Dank des Einsatzes diverser (Gift-)Pfeile ist das Raubtier bald keine Gefahr mehr. Bevor jetzt irgendjemand eine Träne verdrückt: Mit dem Fell des Bären kann Lara sicherlich noch das ein oder andere anfangen. Dieses Material gehört zu den rareren Objekten in der Welt von Rise of the Tomb Raider.
Reiz der Erkundung
Schon im ersten Teil waren die Grabstätten der Höhepunkt des Spiels. Für die Fortsetzung versprechen die Entwickler mehr davon. Einige sind in die Handlung eingebunden und müssen besucht werden, andere sind rein optional. Aber alle sollen euren Grips beanspruchen. Rätseleinlagen, die umfassend die Umgebung miteinbeziehen, stehen hier auf der Tagesordnung. Es gibt sogar einen kleinen Vorgeschmack. Angesiedelt vor dem Trip nach Sibirien, wandert ihr durch eine Canyon-Landschaft, die atemberaubend schön ist.
Ihr findet eine Höhle und entdeckt einen Felsen, in den etwas eingraviert ist. Die altertümliche Sprache kann Lara nicht entziffern, zumindest nicht sofort. Ihr könnt jedoch die Sprachkenntnisse der jungen Archäologin ausbauen, indem ihr weitere Schriften findet. Dadurch entschlüsselt ihr die Gravur in der Höhle. Wenig später findet ihr einen Tempel, der in der Felswand errichtet wurde. In diesem Moment versprüht das Spiel echtes "Indiana-Jones"-Flair. Ihr zwängt euch mit Lara durch eine Felsspalte. Überall tauchen aus den Ritzen Skorpione auf. Das ist nicht nur für die junge Dame unangenehm.
Sie erreicht einen Gang mit hohen Mauern. Der Ausgang ist auf einem Vorsprung, der ohne Weiteres nicht zu erreichen ist. Erst nachdem ihr eine Mauer eingerissen habt und damit Wasser freisetzt und ihr gekonnt eine Holzpalette von einem Seil schießt, die ihr aufgrund des hohen Wasserstands als Plattform nutzt, kommt ihr weiter. Für einen kurzen Moment wird es noch mal brenzlig: Lara tritt in eine Falle, die ihr Bein fesselt. Den entgegenkommenden Pfahl voller Spitzen kann sie mit ihren Pistolen zerstören, doch dann steigt erneut das Wasser. Nur durch Hämmern auf die Controller-Knöpfe können wir sie befreien und in Sicherheit bringen. Dann ist die Präsentation leider schon vorbei.
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