Test - Die Hüter des Lichts : Morgen killt der Weihnachtsmann
- PS3
- X360
Pünktlich zur Weihnachtszeit bringt DreamWorks den Animationsfilm "Die Hüter des Lichts" in die Kinos. Darin kämpfen der Weihnachtsmann, der Osterhase, die Zahnfee, Jack Frost und der Sandmann gegen den bösen Geist Pitch. Für die Spielumsetzung konnte man Publisher Namco Bandai gewinnen, der sich mit Spielen wie Enslaved oder Dark Souls einen Namen gemacht hat. Ist dies Voraussetzung genug, um eine typische Lizenzgurke zu vermeiden?
Leider schmälert schon das Intro die Hoffnung auf eine richtig gute Spielumsetzung. Statt Szenen aus dem Film zu verwenden, was sich bei einem Animationsfilm förmlich anbietet, wird die Geschichte nur in einer grob gezeichneten Comic-Sequenz erzählt, die weder mit dem Stil des Films noch mit dem der Kinderbücher etwas gemein hat. Ein ärgerlicher Umstand, der die Vorfreude auf das Spiel sofort schmälert. Erzählt wird die Geschichte vom Schwarzen Mann, der wütend darüber ist, dass keiner mehr an ihn glaubt. Um dies zu ändern, überschwemmt er die Welt mit Albträumen in Form dunkler Schattenwesen. Die fünf Hüter des Lichts müssen nun gemeinsam die Welt vom Bösen befreien.
Dazu könnt ihr jederzeit in die reale Welt, zum Nordpol, ins Feenland, in einen riesigen Hasenbau oder zum Schiff des Sandmanns reisen. Vor Ort folgt schon die nächste Enttäuschung: Grafisch und technisch ist Die Hüter des Lichts leider nicht zeitgemäß. Die Texturen wirken matschig, die Figuren sind wenig detailliert. Unsichtbare Barrieren machen euch das Leben schwer. Verdecken beispielsweise Bäume das Spielgeschehen, werden diese nicht durchsichtig. Teilweise ist die Umgebungsgrafik auch zu dunkel, was bei pechschwarzen Gegnern äußerst unvorteilhaft ist.
Wo der Hase lang läuft
Spielerisch ist Die Hüter des Lichts nicht besonders originell. Mit eurer Heldengruppe stapft ihr in isometrischer Perspektive durch die Umgebung und verprügelt per Tastendruck reihenweise Monster. Um den Endgegner des jeweiligen Reiches freizuschalten, müsst ihr eine bestimmte Anzahl an Missionen abschließen. Diese unterteilen sich lediglich in drei Kategorien: das Reinigen eines Areals von Gegnern, das Befreien von Gefangenen und das Beschützen von Charakteren gegen eine Welle von Widersachern. Besonders bei Letzterem ist die Kombination aus dunkler Umgebung und schwarzen Monstern ziemlich ärgerlich. Weil ihr die gesamte Spielzeit nur von Mission zu Mission hetzt und die Kämpfe wenig Taktik benötigen, nutzt sich das Spielprinzip schnell ab. Zum Glück ist der Schwierigkeitsgrad nicht sehr hoch, sodass zur leichten Langeweile wenigstens kein Frust hinzukommt.
Einen Hauch von Abwechslung bringen die fünf verschiedenen Spielfiguren, zwischen denen ihr jederzeit wechseln könnt. Diese besitzen jeweils eine Nah- oder eine Fernkampfwaffe. Der Sandmann schwingt eine Peitsche, während die Zahnfee mit magischen Geschossen um sich wirft. Jede Figur lässt sich zudem individuell aufrüsten. Durch besiegte Gegner erhaltet ihr Kristalle, von denen ihr euch Fähigkeiten, wie effektivere Kombos oder Regeneration, kaufen könnt. Bei Levelaufstieg erhaltet ihr Fertigkeitspunkte, die ihr in stärkere Schläge, mehr Lebenspunkte oder bessere Abwehr investiert.
Zu guter Letzt schaltet ihr bis zu drei Spezialfertigkeiten pro Figur frei, die beispielsweise den Osterhasen explodierende Schokoeier und Jack Frost einen Blizzard beschwören lassen. Bis auf die Spezialattacken merkt ihr allerdings nicht viel von euren verbesserten Fähigkeiten, die Freude über einen Levelaufstieg hält sich deshalb in Grenzen. Ferner könnt ihr keine Ausrüstung oder verbesserte Waffen finden, was bei dieser Art von Spiel eigentlich das Salz in der Suppe ist. Umso erfreulicher, dass ihr Die Hüter des Lichts mit bis zu drei Mitspielern gleichzeitig an einer Konsole spielen könnt. Zusammen kommt trotz sich wiederholenden Spielablaufs richtig Spaß auf.
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