Preview - Rift : Ein MMO wie jedes andere?
- PC
Letzter Zwischenstopp für das Online-Rollenspiel Rift, bevor es endgültig in die heiße Phase geht. Nach mehreren Betaversionen präsentierte Lead-Designer Will Cook sein fertiges Projekt im Rahmen eines Presse-Events in Hamburg. Wie viel Potenzial steckt in dem MMORPG?
Typische MMO-Kost
Die erneute Anspielphase von Rift bestätigt das, was wir bereits vermuteten. Spielerisch fußt Rift auf dem alteingeschworenen MMO-Spielprinzip. In der Praxis müsst ihr also Wälder und Dungeons durchkämmen, fleißig Quests erledigen und bessere Ausrüstungsgegenstände ergattern. Erfahrungspunkte wandern ganz nebenbei natürlich auch auf euer Konto. Was man festhalten kann, ist, dass Rift das Rad nicht neu erfindet. Einzig und allein das vielversprechende Klassensystem, das durch seine Flexibilität punkten will, hebt sich von der Masse ab.
Jede der vier Basisklassen - Krieger, Magier, Schurke und Geistlicher - verfügt über acht Unterklassen, die man je nach Bedarf auswählt. So formt ihr aus eurem gut gepanzerten Tank-Krieger innerhalb weniger Mausklicks einen Paladin oder lasst einen eben noch mit guten Angriffswerten ausgestatteten Magier hauptsächlich Flüche auf Gegner wirken. Der Grund, warum dieses Klassenkonzept hilfreich ist, liegt laut Cook auf der Hand: Zum einen ist es nicht mehr nötig, teils stundenlang nach geeigneten Mitstreitern für eine spontane Raid-Gruppe zu suchen, auf der anderen Seite können defensive Charaktere ihre Gesinnung auf Angriff umstellen und alleine auf Questtour gehen.
Dass ihr einem Quasi-Abbild eures Alter Egos über den Weg lauft, ist in der Welt von Telara so gut wie ausgeschlossen. Zu Beginn der Präsentation wurde der umfangreiche Charakter-Editor präsentiert, der allerlei Konfigurationsmöglichkeiten bietet. Neben den üblichen Werten, wie Hautfarbe, Größe und Frisur, werden auch Kinngröße und Gesichtsform nach Bedarf eingestellt sowie Tattoos auf den Körper gepinselt. Der Charakter-Editor bietet insgesamt deutlich mehr optische Variationen als Konkurrenz-MMORPGs.
Ein Aspekt von Rift sind die Zonen-Events, die schon jetzt ziemlich interessant wirken. In unregelmäßigen Rhythmen öffnen sich Portalrisse am Himmel und entsenden eine Vielzahl an Monstern. In solch einem Fall ist Not am Mann und alle in der Umgebung befindlichen Rift-Spieler müssen sich gegen die drohende Übermacht verbünden. Die Massenschlachten werden laut Cook mehrstufig ausfallen und sich dynamisch an die Anzahl der Spieler anpassen. Es handelt sich dabei um offene Quests, bei denen Spieler jederzeit ein- und aussteigen können.
Auch die Inszenierung stimmt: Die fabelhafte Idylle schwenkt schlagartig in trügerische Stille um, Dunkelheit dominiert das Bild, am Himmel erstrecken sich Gewitterwolken und das Gras verwelkt. Die Akustik nimmt kurz darauf dramatische Formen an. Als Belohnung winken nicht nur Erfahrungspunkte, sondern auch besonders rare Items.
Updates über Updates
Cook machte während der Präsentation auch seinen Standpunkt in Bezug auf neue Inhalte deutlich. Ihn stören die zeitlich weit auseinanderliegenden Inhalts-Add-ons, die meist im Rythmus von sechs Monaten erscheinen. Eine solche Philosophie vertrete Trion Worlds nicht. Die Welt von Rift soll sich in kürzeren Abständen durch neue Inhaltsupdates weiterentwickeln. Wie diese Updates genau aussehen und wie groß sie ausfallen werden, hat der Lead-Designer aber noch verschwiegen.
Grafisch weiß Rift zu gefallen, wenngleich nicht die Opulenz der großen Genrekönige geboten wird. Der Grafikstil lässt sich am ehesten mit dem von Wahrhammer Online vergleichen, wobei einige Gebiete denen aus World of WarCraft ähnlich sind. Der Unterschied: Rift verzichtet auf die bonbonbunte Knuddeloptik der Blizzard-Konkurrenz und fußt auf einem erwachseneren Grafikstil.
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