Test - Resident Evil 6 : Da gruselt's den PC
- PC
Gut ein halbes Jahr nachdem Resident Evil 6 für die Konsolen in den Handel kam, erscheint nun die PC-Version. Zum recht günstigen Preis von unter 30 Euro bekommt ihr neben dem Hauptspiel auch alle bisher erschienenen DLCs. Wenn ihr jedoch einen Horrorschocker erster Güte erwartet, dann habt ihr Recht, allerdings wird euch das Blut eher aus anderen Gründen in den Adern gefrieren.
Capcom hat es in den vergangenen Monaten leider nicht geschafft, Resident Evil 6 an die Möglichkeiten des PCs anzupassen. Zwar dürft ihr in den Optionen diverse Einstellungen vornehmen und an der Grafik schrauben, bringen wird euch dies jedoch nichts. Animationen sehen teilweise abgehackt aus und viele der Texturen wirken, als wären sie gerade der optischen Hölle entsprungen. Die Texturen sind stellenweise auf höchster Auflösung dermaßen verwaschen, dass ihr hier wirklich einen Grund bekommt, euch zu gruseln. Doch nicht nur die Texturen an sich sehen teils sehr unschön aus, die Zwischensequenzen passen sich diesem Umstand an.
Verwurschtelte Steuerung
Ein weiteres Manko bemerkt ihr ebenfalls gleich zu Beginn des Spiels. Die Steuerung wurde sehr halbherzig an PC-Verhältnisse angepasst. So könnt ihr zwar mit der Maus zielen, müsst jedoch oft zwischen vielen Tasten hin- und herspringen. Gerade dann, wenn eines der vielen Quick-Time-Events startet, tauchen sehr ungünstige Tastenkombinationen auf. Übersehen könnt ihr die geforderte Eingabe auf dem Monitor dafür nicht, denn sie ploppt extrem groß auf und verdeckt dadurch das eigentliche Spielgeschehen.
Dafür ist die Bildrate fast immer stabil und bricht nur ein, wenn sehr viele Zombies auf einmal auftauchen und etwas explodiert. Spätestens dann, wenn ihr ins Inventar geht, um dort einen Gegenstand auszuwählen, vergeht euch die Lust, mit Tastatur und Maus zu spielen. Zwar könnt ihr den Gegenstand komfortabel mit der Maus anklicken, aktivieren müsst ihr ihn dann aber mittels Tastatur. Alternativ könnt ihr Resident Evil 6 jedoch unter anderem mit dem Xbox-Controller spielen, was wesentlich mehr Spaß macht.
Koop-Vielfalt
Hinsichtlich der Handlung hat sich in der PC-Version nichts getan. Daher entnehmt diesen Aspekt bitte unserem Test der Konsolenversionen. Auch auf dem PC spielt ihr wahlweise alleine oder im Koop-Modus mit einem zweiten Spieler und geteiltem Bildschirm. Entscheidet ihr euch dafür, solo durchs Spiel zu ziehen, wird euch ein KI-Kamerad an die Seite gestellt. Dieser entpuppt sich oft als hilfreich, ab und zu scheint er jedoch sein virtuelles Hirn komplett auszuschalten. Dann kann es euch passieren, dass ihr vor den Augen eures Gehilfen von einem Zombie verspeist werdet und er dabei einfach zuschaut. Oder er zückt ohne Not die mächtigste Waffe, um auf einen einzelnen Gegner zu feuern. Dafür wählt er in einem Bosskampf nur einen Revolver aus, wenn ihr Pech habt .
Was auf dem PC sehr gut klappt, ist das Finden eines Spielpartners beziehungsweise eines offenen Spiels. In einer übersichtlichen Lobby dürft ihr auswählen, ob ihr einfach eines der vorhandenen Spiele betreten möchtet oder lieber selbst eines erstellt. Survival-Horror findet ihr in Resident Evil 6 nicht mehr viel. Der Titel ist, wie schon auf den Konsolen, sehr actionlastig und gleicht eher einem Shooter. Oft reicht es, wenn ihr euch durch die Spielabschnitte ballert und die Bossgegner stellen keine wirkliche Bedrohung dar. Um bei diesen ein wenig gefordert zu werden, stellt den Schwierigkeitsgrad am besten recht hoch ein.
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