Test - Resident Evil 4 HD : Gruselmeisterwerk in HD
- PS3
- X360
Vor sechs Jahren veröffentlichte Capcom mit dem vierten Teil der Resident-Evil-Reihe nicht nur ein Gruselmeisterwerk, das Spieler weltweit das Fürchten lehrte, sondern gab dem Horror-Genre einen völlig neuen Impuls. Nun gibt es auf dem Xbox-Live-Marktplatz sowie dem PlayStation Network eine Neuauflage in HD. Kann das Spiel heute noch begeistern?
Auch in der Neufassung schlüpft ihr in die Rolle von Leon S. Kennedy, der im Auftrag der US-Regierung die entführte Tochter des Präsidenten sucht. Dazu verschlägt es ihn in die hinterste Ecke von Europa. Schnell merkt der Expolizist, dass mit den Dorfbewohnern aus Pueblo etwas nicht stimmt, und die eigentlich simple Befreiungsmission entpuppt sich als erbitterter Kampf gegen eine dunkle und geheimnisvolle Sekte namens Los Illuminados. Die will durch den Einsatz von Parasiten die Menschheit kontrollieren. Und als wäre das alles nicht schon genug, kommt es zum Aufeinandertreffen mit Ada Wong, der er schon einmal im zweiten Teil begegnete. Damals flüchtete er mit Claire Redfield aus Raccoon City und hielt die Dame in Rot eigentlich für tot ...
Ihr bewegt den Blondschopf Leon aus der Third-Person-Ansicht und nehmt mit unterschiedlichsten Schießeisen die aggressiven, von Parasiten infizierten Menschen aufs Korn. Informationen zu Missionen und Aufgaben bekommt ihr stets per Funk von eurer Kollegin Ingrid Hunnigan. Beim Händler könnt ihr diverse Waren kaufen oder verkaufen, die sich in verschiedenen Kategorien aufbessern lassen. Endgegner, eine Vielzahl von Rätseleinlagen und Quick-Time-Events lockern das actionlastige Spielprinzip auf. Eine ordentliche Portion Horror darf natürlich in keinem Resident Evil fehlen, und die kommt auch im vierten Teil nicht zu kurz.
Neue Optik, alte Lasten
Visuell wurde Resident Evil 4 HD ein wenig aufgepäppelt, das merkt man besonders an den Figuren. Im Gegensatz zum GameCube-Original kommt es einem so vor, als würde man als Kurzsichtiger das erste Mal eine Brille tragen, was der deutlich höheren Auflösung zu verdanken ist. Alles wirkt wunderbar klar und scharf. Das gilt jedoch nicht für einige Texturen an Gegenständen und Häuserwänden, die nun in ihrer Hässlichkeit gnadenlos enttarnt werden. Unterm Strich sieht der Titel besser aus als jemals zuvor, kann aber natürlich nicht mit aktuellen Produktionen mithalten.
Wer mag, darf auf der PlayStation 3 Trophäen sammeln und mit der Xbox 360 Erfolge jagen. Ansonsten wurde Leons schaurig-schönes Abenteuer in seiner ursprünglichen Form belassen. Das bedeutet auch, dass die Steuerung einige Komfortfunktionen vermissen lässt, die den Spielfluss deutlich angenehmer gestalten würden. Es ist – auch wenn Resident Evil 5 teilweise ebenfalls daran festhält – einfach nicht mehr zeitgemäß, zum Nachladen erst in den Zielmodus schalten zu müssen. Außerdem läuft Leon immer noch recht träge durch die Gegend, kann aber ohne Probleme von einem Kirchturm springen, ohne sich zu verletzen. Damals war das Zielen mit dem Laserpointer und der daraus resultierenden Bewegungsunfähigkeit revolutionär, heute wirkt das allerdings schlichtweg altbacken.
Außerdem ist es sehr schade, dass in der HD-Version immer noch der Mercenaries-Modus und die Assignment-Ada-Missionen fehlen, die ursprünglich der USK-Schere zum Opfer fielen. Stattdessen habt ihr die Möglichkeit, im Bonusinhalt Seperate Ways einige Momente der Handlung aus der Sicht von Ada Wong nachzuspielen. Besitzer der PS2- oder der Wii-Version kennen den kleinen Ausflug bereits.
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