Preview - Remember Me : Erinnerungswürdig?
- X360
Als Capcom und Dontnod Entertainment im Zuge der gamescom Remember Me vorstellten, war die Überraschung groß. Gegen Ende der aktuellen Konsolengeneration haben nur wenige damit gerechnet, dass noch einmal der Versuch unternommen wird, eine neue Marke aus der Taufe zu heben. Doch ein frischer Ansatz allein reicht noch nicht für ein gutes Spiel.
Remember Me zeichnet eine düstere Zukunftsvision von Paris. Ein riesiger Technologiekonzern kontrolliert und überwacht das gesamte Geschehen. Ihr übernehmt die Kontrolle über die Erinnerungsjägerin Nilin. Auch wenn Szenario und Geschichte sich von Konventionen entfernen, erinnert Remember Me spielerisch an andere große Titel aus der jüngeren Vergangenheit.
Neo Paradise?
Wir befinden uns in einer futuristischen Version der französischen Hauptstadt im Jahr 2084. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Während die Reichen und Privilegierten mitten im lichtüberfluteten Stadtzentrum von Paris leben, fristet der Rest der Gesellschaft ein elendes Dasein in den Außenbezirken. Und genau dort beginnen unsere ersten Gehversuche in der Vorschauversion von Remember Me. Gefangen in einem Sarg landet Protagonistin Nilin in einem der Elendsviertel.
Ihrer eigenen Erinnerung beraubt, hat sie keinerlei Wissen darüber, wer sie ist. Zeit, sich über die eigene Vergangenheit Gedanken zu machen, bleibt ihr aber nicht. Kurz nachdem sie sich aus dem beengten Gefängnis befreit hat, stürmt eine kleine Gruppe Aussätziger, genannt Leaper, heran. Der erste Kampf ist unausweichlich und offenbart Parallelen zu den letzten Batman-Spielen. Ein Ausrufezeichen warnt euch vor einem gegnerischen Angriff. Rechtzeitiges Ausweichen ist dabei die einzige Möglichkeit, Schaden zu vermeiden.
Kombobastler
Besonderheit des Kampfsystems: Ihr legt eure Komboangriffe selbst fest. Wollt ihr beispielsweise für die Standard-Kombo-Kette nur einen Knopf betätigen? Kein Problem. Durch gesammelte Erfahrung schaltet ihr weitere Angriffsarten frei. Geht eure Energie zur Neige, füllt ihr sie mittels spezieller Schläge und Tritte wieder auf. Die Musik des Spiels reagiert dabei dynamisch auf eure Aktionen während der Kämpfe. Weicht ihr erfolgreich aus und reiht Schlag an Schlag, verändert sich auch der Rhythmus.
Nachdem die Leaper in die Flucht geschlagen sind, gilt es, sich in Richtung Stadtzentrum zu begeben. Die Spielablauf stellt sich schnell als sehr linear heraus. Ab und zu kommt ihr zwar in etwas größere Areale, doch meist führt nur ein Weg ans Ziel. Um dieses zu erreichen, muss Nilin oft ihre Kletterfähigkeiten unter Beweis stellen. Eine orangefarbene Markierung gibt Auskunft darüber, wo sich Nilin festhalten kann. Die Orientierung fällt dadurch nicht sonderlich schwer. Problematischer sind da eher die geskripteten Szenen, etwa wenn ihr an einem Rohr einer Hausfassade entlangklettert und allerlei Gegenstände auf euch herabfallen. In solchen Momenten werden Erinnerungen an Uncharted wach.
Gedankenspiele
Höhepunkt der gezeigten Vorschauversion ist der sogenannte Memory-Remix: Nilin kann die Erinnerungen ihrer Mitmenschen manipulieren, indem sie sich mittels ihrer besonderen Fähigkeiten hineinhackt. Dadurch täuscht ihr Personen Geschehnisse vor, die niemals passiert sind. Während dieses Vorgang werdet ihr Zeuge einer Zwischensequenz. Nachdem diese einmal in voller Länge abgelaufen ist, könnt ihr diese beliebig oft vor- und zurückspulen.
Während der Sequenz verschwimmen gelegentlich einige Objekte. Das ist das Zeichen dafür, dass ihr mit dem jeweiligen Gegenstand interagieren könnt. Dazu pausiert ihr das Geschehen.
Die uns gestellte Aufgabe bestand darin, einen Arzt mittels geschickter Manipulationen dazu zu bringen, seinen Patienten zu töten. Dadurch, dass wir die Handfesseln des Opfers gelöst haben und der Arzt ihm durch unser Zutun eine falsche Substanz spritzt, führt eins zum andern. Da die verabreichte Substanz den Patienten in Rage versetzt, sieht der Arzt keine andere Möglichkeit mehr, als ihn in Notwehr zu töten. Laut Aussagen von Capcom wird es nur eine Handvoll dieser Memory-Remixes im fertigen Spiel geben. Man wolle nicht, dass der Titel zu sehr die Richtung eines Heavy Rain einschlägt.
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