Test - Rampage: Total Destruction : Rampage: Total Destruction
- PS2
Midway lässt erneut kultige Monster durch virtuelle Städte toben und alles zerstören, was ihnen vor die riesigen Hände gerät. Ob das Klassiker-Remake ’Rampage: Total Destruction’ auch heutzutage noch die destruktive Ader im Spieler ansprechen kann, klären wir im Review.
Zu viel Soda ist ungesundSeid ihr gefrustet? Habt ihr genug von öden Ego-Shootern? Wollt ihr mal so richtig die Sau rauslassen? Dann seid ihr die Zielgruppe von ´Rampage´: Gestartet in den 80er Jahren als Spielhallenautomat, möchte Midway mit ´Total Destruction´ den alten Arcade-Charme in die Neuzeit transferieren. Leider ist dieses Vorhaben nicht besonders gut geglückt, denn neue Ideen oder gar ein ausgereiftes Spieldesign konnten wir nicht ausmachen.
Doch der Reihe nach: Sieben Großstädte warten darauf, von euch in möglichst destruktiver Weise zerstört zu werden. Gab es in den Vorgängern gerade mal eine Hand voll Monster, summiert sich deren Anzahl in ´Total Destruction´ auf satte 30 Stück. Egal ob als klassischer King Kong, dämonenartige Höllenbrut oder eklig, schleimiger Calamari: Zumindest in diesem Punkt zeigen die Entwickler viel Liebe zum Detail. Leider steuern sich praktisch alle Viecher gleich, auch wenn unterschiedliche Geschwindigkeits- oder Angriffs-Werte das Gegenteil suggerieren.
Und täglich grüßt das MonstertierEin Level funktioniert stets nach dem gleichen Schema: Vor euch stehen mehrere Gebäude, an denen ihr herumklettert und welche ihr kaputtschlagen und/oder -trampeln müsst. Feinde gibt es in Form der Polizei und des Militärs, die ihr Arsenal im Laufe des Spieles vom mickrigen Streifenwagen bis hin zum Bomberflieger aufstocken. Um eure angeknackste Lebensenergie wieder zu regenerieren, müsst ihr entweder Menschen oder Lebensmittel auffuttern. Erstere laufen auf der Straße herum oder winken aus ihren Fenstern heraus, Letztere hingegen kommen hinter zerstörten Gebäudeteilen zum Vorschein. Doch die Zerstörungsorgie birgt weitere Gefahren, denn ab und an versteckt sich kein saftiges Steak in der frisch demolierten Wohnung, sondern eine giftige Flüssigkeit. Ebenfalls sehr schmerzhaft können ein plötzlich auftretendes Feuer, ein Stromschlag oder ein Wasserrohrbruch sein. Für etwas Abwechslung sollen zusätzliche Schlagmoves sorgen, welche ihr mithilfe von Bonuszielen sammelt, wie z. B. das Fressen von zehn SWAT-Einheiten oder das Zerstören eines riesigen Heliumballons. Leider sind diese Moves entweder unnütz oder viel zu stark, sodass ihr letztendlich am effektivsten seid, wenn ihr immer den gleichen Schlag benutzt.
Langeweile allein oder zu zweitDer Multiplayer-Modus ist ebenfalls nicht gerade berauschend, weil ihr gerade mal zu zweit gleichzeitig Häuser zerschmettern dürft. Verglichen mit den Arcade-Vorgängern, deren erster und zweiter Teil sich im Übrigen als Bonus auf der DVD befinden, ist dies mehr als schwach, denn dort waren bis zu drei oder vier Spieler am Werke. Selbst die Steuerung bereitet uns Kopfschmerzen, denn trotz der simplen Spielbarkeit sorgt das störrische Verhalten der Monster immer wieder für kleine Frustmomente, welche nur aufgrund des allgemein niedrig gehaltenen Schwierigkeitsgrades abgemildert werden. Richtig unlogisch wird es, sobald zwei Häuser hintereinander stehen: Das vordere könnt ihr problemlos hochkraxeln, egal ob frontal oder von der Seite. Beim hinteren geht jedoch Letzteres nicht, obwohl es von der entsprechenden Richtung erreichbar ist. ´Total Destruction´ lebt einzig von der wirklich schicken Grafik, speziell die Monster sind sehr schön gestaltet und liebevoll animiert. Andererseits stört die immer gleiche graue Hintergrundoptik, nur selten gibt es mal etwas anderes zu sehen, zum Beispiel in Form einer zu zerstörenden Burg.
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