Test - Pro Evolution Soccer 2011 : Bewegter Fußball für die Wii
- Wii
Mit dem Fußball für Xbox 360 und PlayStation 3 hat Pro Evolution Soccer 2011 für die Wii nur wenig gemein. Nicht nur optisch unterscheidet sich der Titel gravierend, auch spielerisch passt sich der Kick an die Möglichkeiten der Konsole an. Hier schwingt ihr Nunchuk und Wiimote, um zum Torerfolg zu kommen. Das Konzept funktioniert, wenn auch nicht ganz fehlerfrei.
In einem Punkt bleibt sich die Serie allerdings treu. Nach wie vor ist Pro Evolution Soccer 2011 eine Fußballsimulation mit viel taktischem Tiefgang. Allerdings dirigiert ihr im Wii-Ableger eure Truppe mit Nunchuk und Wiimote über den Platz. Das fühlt sich vor allem zu Beginn fremd an. Zum Glück führen euch die japanischen Entwickler auf Wunsch durch ein ausführliches Trainingscamp, das euch die Steuerung Schritt für Schritt nahebringt. Habt ihr erst einmal die Grundlagen verinnerlicht, stellen sich schon bald erste Erfolge ein. Dann schickt ihr gezielt Spieler in Freiräume, übt in der Verteidigung hohen Druck auf die Gegenspieler aus oder schließt eine Kombination per Nunchuk-Rüttler erfolgreich ab.
In jede Richtung
Neu ist das 360-Grad-Dribbling, das euch in Kombination mit dem Nunchuk einige Finten erlaubt. Die solltet ihr auf den höheren Schwierigkeitsgraden auch nutzen, da die insgesamt gute KI sehr wachsam agiert und ihr neben intelligentem Passspiel so Freiräume eröffnen könnt. Der angenehm taktische Spielablauf überzeugt weitgehend. Jedoch offenbaren sich nach einigen Partien auch Schwächen.
Erfolgreiche Doppelpässe sind viel zu umständlich zu aktivieren. Hier hätte man eine bessere Lösung finden können. Ebenso gestaltet sich der Torabschluss nicht präzise genug. Oftmals habt ihr trotz Fadenkreuz nicht die hundertprozentige Kontrolle über die Richtung des Schusses. Wer auf den sogenannten Playmaker-Stil verzichten will, greift auf herkömmliche Steuerungsvarianten zurück. Spielt ihr etwa mit dem Classic Controller, erinnert das Spielgefühl stark an frühere PlayStation-2-Fassungen.
Viel Abwechslung
Während im Netzwerkmodus Duelle gegen menschliche Gegner schön übersichtlich ablaufen, erweisen sich Mehrspielerpartien gegeneinander in geselliger Runde als weniger unterhaltsam. Hauptgrund hierfür sind die Fadenkreuze, die sich gleichzeitig auf dem Fernseher tummeln. Dennoch bieten schnelle Spiele gegen Freunde immer wieder kurzweiligen Spaß, vor allem kooperativ.
Solisten wird allerdings wesentlich mehr geboten. Ihr greift nach dem Champions-League-Pokal, feiert Erfolge in der Copa Libertadores Santander oder kickt euch in der Meisterliga zu Ruhm und Ehre. Im Champions-Road-Modus werbt ihr nach Triumphen Spieler von anderen Teams ab oder baut euch in „Mein Team" eine eigene Truppe aus Mii-Charakteren auf. Die dürft ihr dann in jeder Spielvariante, ausgenommen Meisterliga und Champions Road, einsetzen.
Typisch PES
Fast schon traditionell gibt sich die Präsentation des Spiels. Und in diesem Fall ist das durchaus negativ zu verstehen, denn grafisch hinkt Pro Evolution Soccer 2011 der Konkurrenz hinterher. Der detailarmen Flimmeroptik samt hässlichem Publikum stehen immerhin ein flüssiger Spielablauf und überwiegend butterweiche Animationen gegenüber. In den Menüs begleiten euch einige mehr oder weniger passende Pop-Songs. Wolff Fuss und Hansi Küpper verfolgen das Spielgeschehen auf dem Platz mittels Standardfloskeln solide, während die immer gleichen, uninspirierten Fan-Gesänge kaum Stadionatmosphäre aufkommen lassen.
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