Special - Pokémon Sonne / Mond : Noch mehr Spekulationen
- 3DS
Nachdem wir beim letzten Mal einige Hinweise aus bisher gezeigtem Material zu Pokémon Sonne und Mond analysiert haben, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die neuen Spiele vermutlich in einer an Hawaii angelehnten Region spielen werden. Das japanische Logo der nächsten Pokémon-Generation offenbart überdies ein weiteres Detail, das noch mehr Anlass zu Spekulationen gibt. Wartet vielleicht sogar eine neue Art der Entwicklung auf uns?
Als im Januar 2013 die Editionen Pokémon X und Y angekündigt wurden, ging in den ersten Tagen in all dem Trubel um 3-D-Grafik und neue Pokémon ein Detail unter. Im japanischen Logo steckte in der „n“-Katakana-Silbe des transkribierten Namens „Poketto Monsuta“ eine regenbogenfarbene Doppelhelix.
Zunächst nicht weiter beachtet, entwickelten Fans anhand dieses Merkmals wilde Theorien, die neuen Spiele würden das Thema Pokémon-Genetik beleuchten und die titelgebenden Buchstaben wären eine Anspielung auf die X- beziehungsweise Y-Chromosomen. Wie sich herausgestellt hat, war nichts davon wahr. Wertlos war der kleine Hinweis dennoch nicht, denn es zeigte sich, dass es das Symbol war, das aufleuchtet, wenn die Taschenmonster eine Mega-Entwicklung durchführen, die zur damaligen Zeit neu eingeführt wurde.
Ein bereits bekanntes Geheimnis?
Ein Jahr später handhabte Game Freak es mit essenziellen Elementen der Remakes Omega Rubin und Alpha Saphir ähnlich. Der gleiche Silbenbestandteil wurde durch farblich passende Edelsteine mit einem Alpha- und einem Omega-Symbol ersetzt. Wieder handelte es sich dabei nicht einfach um eine optische Spielerei, da die Steine nichts Geringeres waren als der rote und der blaue Stein, die notwendig sind, um Groudon beziehungsweise Kyogre zur Protomorphose zu verhelfen, durch die sich die Geschichte zwischen Original und Neuauflage elementar unterschied.
Inzwischen schreiben wir das Jahr 2016. Auch diesmal haben die Entwickler einen offenbar wichtigen Gegenstand aus Sonne und Mond in den japanischen Logos untergebracht, um uns alle vor der offiziellen Aufklärung verrückt zu machen. Wollen wir das Rätsel lösen, kann es nicht verkehrt sein, in die Vergangenheit zurückzublicken. Im Rahmen der Marketing-Strategie zur Vermarktung von Pokémon Schwarz und Weiß wurden 2010 neue Anime-Staffeln, neue Karten für das Trading Card Game und schließlich auch ein neuer Manga veröffentlicht. Ein halbes Jahr nach Release erschien „Pokémon ReBURST“ im „Weekly Shōnen Sunday“. Der bis vor Kurzem weitgehend unbekannte Manga eröffnete ein vollkommen neues Konzept im Pokémon-Universum.
„Digimon“ lässt grüßen
In besagtem Manga können Menschen Pokémon nicht nur fangen, trainieren und sich mit ihnen anfreunden, sondern auch eine Verbindung mit ihnen eingehen – und zwar wortwörtlich. Möglich macht das ein „Burst Heart“ genannter Stein, der – ihr habt es erraten – dem Kristall im Logo der neuen Spiele nicht unähnlich ist. Trägt ein Taschenmonster ein solches Objekt, kann sein Trainer mit ihm fusionieren und ein Mischwesen aus Mensch und Pokémon bilden. Ein ähnliches Konzept wurde Jahre zuvor schon in späteren Staffeln der Anime-Serie „Digimon“ gezeigt. Gewisse Vorwürfe, erstgenannte Marke würde sich zu weit von ihrem Ursprung entfernen, wären dann zumindest nicht mehr allzu abwegig.
Ganz neu ist das Thema allerdings auch im Kanon der Kernreihe nicht. Schon in der ersten Generation müssen wir Bill helfen, mithilfe des Zelltransporters seine menschliche Gestalt wieder anzunehmen, nachdem er in ein Piepi verwandelt worden ist. Ein einmaliges Experiment zur Verschmelzung von Pokémon wurde darüber hinaus bereits in Pokémon Schwarz 2 und Weiß 2 gewagt. Damals konnte Kyurem dank des DNS-Keils mit Zekrom oder Reshiram fusioniert werden. Ein Feature, das seither nicht wieder zurückgekehrt ist. Mensch und Taschenmonster zu einem Wesen zusammenzufügen wäre ein sehr drastischer Eingriff in das weitgehend unangetastete Gameplay. Einen echten Mehrwert können wir uns zum aktuellen Zeitpunkt ohnehin nicht vorstellen.
Die „softe“ Lösung
Viel wahrscheinlicher ist ein ganz anderer Ansatz, das Band zwischen dem Trainer und seinem Tierwesen deutlicher in den Fokus zu rücken. Wieder gibt es darauf bereits Hinweise aus der jüngsten Vergangenheit, die noch nicht vollends geklärt sind. Angenommen, Mensch und Pokémon verschmelzen nicht zu einer Kreatur, sondern Letztere nehmen das Aussehen des Protagonisten an, wenn sie eine starke freundschaftliche Basis verbindet und der gezeigte Kristall vorhanden ist. Das zumindest zeigt das „Ash-Quajutsu“. Im Sommer letzten Jahres enthüllte Game Freak nicht nur neue Formen des legendären Pokémon Zygarde, sondern auch ein Quajutsu, dessen Körper sich an die Farbgebung von Ash Ketchums Kleidung angepasst hat.
Seit der Enthüllung wurden die Umstände der ungewöhnlichen Entwicklung nicht näher erläutert. Zumindest erfuhren wir, dass Ash und sein Quajutsu im Einklang miteinander sind und es zu einer Synchronisation zwischen beiden kommt, durch die der Trainer die Schmerzen seines Pokémon spüren kann. Die amerikanische Pokémon-Website beschreibt, dass diese Art der Entwicklung schon einmal vor Hunderten Jahren in der Kalos-Region vorgekommen sei. Damit ist vermutlich Azetts Floette gemeint. Ob Pokémon Sonne und Mond das Thema weiterspinnen und wir bereits Indizien vorgesetzt bekamen, wird sich Ende des Jahres zeigen.
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