Special - PlayStation 4 NEO vs. Project Scorpio : Verliert Sony den Anschluss?
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Kommenden Monat wird Sony höchstwahrscheinlich verraten, was wir von der aufgemotzten PlayStation erwarten können. Während es zu Project Scorpio von Microsoft schon offiziell bestätigte Spezifikationen gibt, stützen sich die aktuellen Informationen zur Konkurrenzkonsole von Sony derzeit noch auf unbestätigte Leaks. Wie stünde die PlayStation 4 NEO anhand der aktuellen Informationslage gegenüber Scorpio da?
Seit einigen Monaten ist klar, dass sowohl Sony als auch Microsoft den Weg verfolgen, den Gerüchte schon länger prophezeit haben. Der klassische Konsolenzyklus wird von beiden Unternehmen durchbrochen. Mit der PlayStation 4 NEO und Project Scorpio erwarten uns Geräte, die noch nicht der nächsten Konsolengeneration angehören, dafür aber technisch um einiges zulegen. Auf der E3 zeigte Microsoft zwar noch keinen Prototyp der Konsole, doch es wurden mit einer Leistung von 6 Teraflops sowie Optimierung auf 4K und VR große Versprechungen gemacht.
Zum Vergleich: Die aktuelle Xbox One verfügt über gerade einmal 1,2 Teraflops. Der Leistungszuwachs zu Scorpio entspricht folglich einer Verfünffachung. Ähnliches gilt für die Speicherbandbreite: Von 102 GB/s bei der Xbox One geht es hinauf zu 320 GB/s. Die Ankündigung, Spiele in 4K und VR in High-End-Qualität zu ermöglichen, scheint also mehr als Säbelrasseln aus Microsofts Lager zu sein. Es dürfte allerdings unwahrscheinlich sein, dass Scorpio dabei konstant, wenn überhaupt, eine Framerate von 60 fps zustande bringt. Eine GeForce GTX 980 Ti mit einer vergleichbaren Leistung von 6,2 Teraflops schafft eine 4K-Auflösung nur im 30-fps-Bereich.
(Xbox One S)
Aktion und Reaktion
Da Microsoft darüber hinaus mit einem 8-Kern-Prozessor arbeiten will, steht uns mit Project Scorpio offenbar ein echter Muskelprotz ins Haus. Aber auch Sony rüstet natürlich auf und hat womöglich gut daran getan, noch keine Informationen bezüglich des Hardware-Upgrades preiszugeben, um erst einmal abzuwarten, wie viele Jetons die Konkurrenz auf den Tisch legt. Lediglich die Arbeit an einer aufgebohrten PS4 ist bislang offiziell. Trotzdem häufen sich die auf angebliche Leaks zurückzuführenden Informationen, nach denen schon feststeht, welche Innereien in der NEO stecken sollen.
Acht Jaguar-Kerne mit einer Taktung von 2,1 GHz sollen in der Konsole verbaut sein, was einer 1,3-fachen Verbesserung gegenüber der aktuellen PS4 mit ihren acht Kernen zu je 1,6 GHz entspräche. Die GPU soll auf 36 „verbesserte“ GCN-Recheneinheiten bei 911 MHz setzen. Auch der Arbeitsspeicher soll um 24 Prozent vergrößert werden. Zumindest auf dem Papier hat Microsoft eindeutig die Nase vorne. Da allerdings seitens Sony noch nichts bestätigt worden ist, könnte es durchaus sein, dass die mögliche Vorstellung während des Events im September Spezifikationen präsentiert, die sich auf Augenhöhe mit Microsoft befinden. Seit Ende 2013 liegt Sony technisch um eine Nasenlänge vorne, was vor allem Einfluss auf die frühen Käufer hatte.
(PlayStation 4 White)
Wie weit kann Microsoft gehen?
Microsofts technischer Vorsprung könnte mit Scorpio aber so groß werden, dass er deutlich mehr Durchschnittskunden beeindruckt, die mit feinen Unterschieden auf der Waagschale nichts anfangen können, sich aber bei einer immer breiter werdenden Lücke für die voraussichtlich deutlich leistungsfähigere Hardware entscheiden. Dabei kommt aber noch ein zusätzlicher, nicht unwesentlicher Faktor ins Spiel: der Preis. Sollte Sony keinen ebenso drastischen Zuwachs an Technik ankündigen wie Microsoft, wird die PlayStation 4 NEO vermutlich mit dem massentauglicheren Preis aufwarten.
PCs mit einer vergleichbaren Leistung wie Project Scorpio schlagen mit über 1.000 Euro zu Buche – zu viel für eine Konsole. Mit einem Blick in die Glaskugel schwebt Hardware-Kollege Andreas ein Preisschild von 600 bis 700 Euro vor dem geistigen Auge. Trotz technischer Vorzüge wandelt Microsoft, was den Preis angeht, auf Messers Schneide. Schreckt er die Kundschaft ab, ist die Hardware-Basis zu klein, um künftige Exklusivtitel zu rechtfertigen. Gleichzeitig lässt er potenziell dem PC zugetane Spieler lieber auf ihrer Plattform verweilen, die sie, wahrscheinlich im Gegensatz zu Project Scorpio, jederzeit nachrüsten können.
Für viele ist der Preis ein wesentlich wichtigerer Faktor als bloße Rechen-Power. Dann könnte der Punkt wieder an Sony gehen, egal, wie groß die mögliche Kluft ausfällt. Nicht zu vergessen ist, dass beide Geräte auch passende 4K-Bildschirme benötigen, um überhaupt die Muskeln spielen lassen zu können. Was Sony im September auch ankündigen mag, der Vergleich zwischen beiden Konsolen könnte im Anschluss spannender und schwieriger denn je werden.
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