News - PlayStation 4 : Publisher drängten nicht auf DRM

Mit der Bekanntgabe, weder den Gebrauchtspiele-Handel einzuschränken noch eine Internet-Verbindung zum Betrieb vorauszusetzen, konnte Sony auf den Punktzetteln vieler Beobachter die E3 gewinnen. Den Angaben von Andrew House, CEO und President von Sony Computer Entertainment, zufolge war diese Strategie schon lang in Stein gemeißelt.

"Es gibt eine interessante Hintergrundgeschichte dazu. Ich schätze, angefangen bei unserem Februar-Event, gab es Fragen darüber, wie unsere Online-Politik aussehen würde. Und ich muss sagen, dass wir ein bisschen perplex waren, weil wir nicht die Absicht hatten, das Modell zu ändern, das uns in den letzten Plattform-Lebenszyklen gut gedient hat", so House im Gespräch mit The Guardian. "Und dann waren es natürlich die Aktionen von anderen und die Reaktionen der Kunden, die zu mehr Spekulationen geführt haben. Daher dachten wir, mit der E3 und der Pressekonferenz am Montagabend, dass es eine wirklich gute Möglichkeit war, die Sache richtigzustellen. Aber es gab keine Veränderungen, die wir in Erwägung gezogen haben."

Ob es Druck von Publishern gab, ein ähnliches System wie bei der Xbox One zur damaligen Zeit zu implementieren? "Nicht, dass ich wüsste, nein. Und wir hatten nicht das Gefühl, auf irgendeinen externen Druck reagieren zu müssen", so House weiter. 

Da Sony selbst ein Spielepublisher ist, zeigte House zwar Verständnis für ihre Wünsche, am Gebrauchtspiele-Markt mitverdienen zu wollen, betont aber auch: "Der Kunde betracht den Besitz als einen Schlüsselvorteil, wenn er ein physikalisches Produkt kauft. Und die Kehrseite des Arguments ist, dass Händler dir erzählen werden, dass die große Mehrheit des Eintauschwerts sofort für neue Käufe von Spielen verwendet wird, und diese Leute wiederum erzeugen eine Mund-zu-Mund-Werbung und mehr Interesse."

Nach der heftigen Kritik an der DRM- und Online-Strategie bei der Xbox One hat sich auch Microsoft vor wenigen Wochen überraschend wieder davon distanziert (wir berichteten).