Test - Planet 51 – Das Spiel : Menschliches Alien entdeckt!
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Am dritten Dezember wird Sony Pictures mit Planet 51 einen neuen Animationsfilm in unseren Kinos starten lassen. Wie schon fast üblich ist das passende Videospiel bereits etwas früher zu haben. Wo reiht sich Planet 51 - Das Spiel ein? Beim Lizenzschrott oder den Perlen?
Heile Welt
Grüner Rasen, so weit das Auge blicken kann, weiße Gartenzäune und weithin duftende Barbecues erinnern an die Vorstadtidylle in den U.S.A. der 50iger-Jahre. Allerdings fuhren dort keine Hovercraft-Fahrräder auf den Straßen, auf denen grüne Männchen saßen. Kein Wunder, denn wir befinden uns auch nicht auf der Erde, sondern auf Planet 51. Hier führen die Leute ein sorgloses Leben und - sehr verwunderlich für Aliens - ihre einzige große Angst ist, von genau diesen heimgesucht zu werden. Man beachte dabei bitte die verzwickte Lage, die durch die verschiedenen Standpunkte gegeben ist: In diesem Fall sind nämlich wir Menschen die Aliens!
Es kommt, wie es kommen muss, natürlich trifft genau diese gefürchtete Heimsuchung ein. Zwar nicht im großen Stil, doch die Landung des menschlichen Astronauten Charles „Chuck" Baker reicht vollkommen aus, um die spießige Retro-Welt von Planet 51 gehörig durcheinanderzuwirbeln. Eure Aufgabe ist es nun, mithilfe von Chucks Roboterfreund Rover und des einheimischen Jugendlichen Lem das Raumschiff zu reparieren und Planet 51 wieder zu verlassen. Im Spiel beginnt ihr, die Welt von Planet 51 als Lem zu erkunden, und lernt gleichzeitig die Steuerung der verschiedenen Fahrzeuge. Später übernehmt ihr auch die Rollen von Chuck und Rover.
Homer Simpson lässt grüßen!
Wer Simpsons: Hit and Run gespielt hat, kann sich jetzt schon ein Bild davon machen, wie das Spiel in groben Zügen abläuft. Ihr lauft oder fahrt durch eine relativ frei begehbare, offene Spielwelt und erledigt Dinge für verschiedene Auftraggeber. Anfangs Unspektakuläres wie Zeitungen austragen oder Rasen mähen, später wird es dann schon interessanter und auch komplexer. Außerdem hat jeder Charakter seine speziellen Eigenschaften beziehungsweise eine Ausrichtung der Spielmechanik auf verschiedene Hauptgesichtspunkte. Mit Lem könnt ihr euch sehr frei bewegen, er ist schließlich Einheimischer.
Chuck ist dagegen ständig auf der Flucht und bevorzugt es, dabei in bester Punkrock-Konzert-Manier in Mülltonnen zu „diven". Rover macht am liebsten, was er am besten kann: Steine analysieren! Es gibt zwar einige Missionen, die ihr wiederholen müsst, grundsätzlich wurde das Spiel aber löblich abwechslungsreich gestaltet. Dazu tragen auch die Rennen und Verfolgungsjagden bei, zu denen ihr immer wieder zwischendurch antreten müsst. Hier geht es auch mal ordentlich zur Sache und es darf heftig gerempelt und geschubst werden. Die Fahrzeuge vom Fahrrad bis zur Limousine schaltet ihr übrigens erst nach und nach frei und dürft sie danach allesamt an einer Art Teleporter abrufen, dessen Verteilerstationen überall in der Stadt verstreut sind.
Solide Sache
Von der technischen Seite betrachtet gibt es nicht viel zu bemängeln. Auf allen Systemen garantiert eine eingängige Steuerung, dass die Masse der kindlichen Zielgruppe das Spiel ohne Probleme handhaben kann. Auch der Schwierigkeitsgrad ist entsprechend niedrig angesiedelt, Profizocker könnten sich also ein wenig so vorkommen, als würden sie einen interaktiven Film ohne Herausforderung durchspielen. Ob ihr das positiv oder negativ sehen wollt, müsst ihr selbst entscheiden. Die Menüführung ist überschaubar, allzu viele Optionen warten hier allerdings auch nicht auf euch.
Grafisch bietet Planet 51 nichts wirklich Weltbewegendes. Solide Kost, die bei der Gesamtdarstellung der Spielwelt etwas mehr Details vertragen könnte. Wenn wir den grob festzumachenden grafischen Systemstandard der jeweiligen Konsolen betrachten, liegt das Werk der Pyro Studios ungefähr im Mittelfeld. Die Geräuschkulisse hat eine für Filmumsetzungen inzwischen fast übliche hohe Qualität mit einem kleinen Manko: Wir konnten nicht genau ausmachen, zu welchen Gegebenheiten die Hintergrundmusik ein- und ausgeblendet wird. Manchmal herrscht komplette Stille, dann werden wir wieder mit einem Lied beehrt. Ein wirkliches Konzept konnten wir dabei nicht ausmachen.
Planet 51 - Das Spiel kann sicher vor allem seine jungen Fans begeistern, aber auch Erwachsene, die Spaß am Film haben werden, dürfen einen Blick riskieren. Grundsätzlich macht das Spiel auf jeden Fall Spaß und ist im Vergleich mit anderen Lizenztiteln eher in Richtung Perle einzuordnen als bei den absoluten Gurken.
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