Test - Patrizier IV: Aufstieg einer Dynastie : Koop-Handel
- PC
Als Patrizier IV angekündigt wurde, schlugen bei allen Fans von Wirtschaftssimulationen die Herzen schneller. Und tatsächlich konnte der neueste Titel der bekannten Reihe aus deutschen Landen überzeugen und heimste fast überall gute Wertungen ein. Trotzdem gab es einiges - wie zum Beispiel den fehlenden Mehrspielermodus - zu bemängeln. Ob das jetzt erschienene Add-on davon etwas ausbügelt, könnt ihr in unserem Test nachlesen.
Mehrspielerüberraschung
Seit dem ersten Teil der Reihe ist er dabei: der Mehrspielermodus. Deswegen überraschte es schon ein wenig, dass Patrizier IV ohne selbigen erschienen ist, vor allem, da er sich in einer Handelssimulation geradezu aufdrängt. Mit dem Add-on Patrizier IV: Aufstieg einer Dynastie wird er nun nachgeliefert - und sorgt für die nächste Überraschung: Der Mehrspielerteil beinhaltet lediglich einen Koop-Modus.
Konkurrenz belebt nicht nur das Geschäft, sie ist auch integraler Bestandteil des Handelslebens - heute ebenso wie zur Hansezeit und auch in Videospielen. Diese nur dem Computer zu überlassen, ist eine Verschwendung der Möglichkeiten. Da scheint das gemeinsame Handeln schon fast etwas absurd. Für Patrizier IV ist ein Koop-Modus allerdings durchaus sinnvoll. Gerade im späteren Verlauf des Spiels können der Handel und das Verwalten von vielen Kontoren und noch mehr Konvois schon etwas unübersichtlich werden.
Hier kommt der Koop-Modus gerade recht. Handelsgebiete oder die Verwaltung bestimmter Aufgaben können unter mehreren Spielern aufgeteilt werden. Dafür ist allerdings eine gute Absprache erforderlich. Dank Text- und Voice-Chats alles kein Problem. Wer mag, kann mit bis zu drei Mitspielern auf diese Weise sein Wirtschaftsimperium verwalten. Freunde dürfen jederzeit online oder per LAN ein- und aussteigen. Allerdings muss zuerst ein Mehrspieler-Account bei Kalypso angelegt werden. Unterm Strich bleibt aber doch die leichte Enttäuschung, dass ein „richtiger" Mehrspielermodus fehlt. Hoffentlich wird dieser im nächsten Add-on nachgeliefert.
Karren statt Kraier
Nachgeschoben wird in Patrizier IV: Aufstieg einer Dynastie auch der Landhandel. Ehe ihr allerdings Ochsenkarren auf den Weg nach Minden oder Berlin schicken könnt, dürfte einige Zeit vergehen. Denn erst wenn ihr Ratsherr seid, werden nach und nach die 8 Binnenstädte und 26 Landhandelsrouten freigeschaltet. Um es euch nicht zu einfach zu machen, könnt ihr diese neuen Routen natürlich nicht einfach so benutzen, sondern müsst euch erst mit dem Landesfürsten gutstellen oder - wenn ihr denn über das nötige Kleingeld verfügt - die Provinzen, durch die die Wege führen, einfach kaufen. Ansonsten funktioniert der Landhandel genauso wie der Seehandel.
Eine neue Kampagne gibt es nicht, das heißt, dass sich das Add-on zumindest bis zur Hälfte genauso anfühlt wie das Hauptspiel. Im Detail wurde allerdings einiges nachgebessert. So agieren die Piraten dank angepasster KI realistischer als vorher. Auch die Seekarte sieht jetzt ein wenig besser aus. Neben Endlosspiel und Kampagne haben die Entwickler noch sechs Szenarien dazugepackt. In diesen werden euch Aufgaben präsentiert, die ihr in relativ engem Zeitrahmen lösen müsst. Ob bei der Jagd auf Piraten oder als Städtegründer, hier wird euch einiges an Geschick abverlangt.
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