Test - Patapon 2 : Knuffig, aber etwas schwächelnd
- PSP
Endlich sind sie wieder da, die kleinen possierlichen Krieger aus Patapolis, und versuchen, eure PSPs und Herzen zu erobern. Haben sie das geschafft, müsst ihr sie auf ihrer Reise ans Ende der Welt begleiten. Für euch bedeutet das viel Kopfzerbrechen über Angriffstaktik, Essensversorgung und andere Trivialitäten.
Was wollen die eigentlich?
Um genauer zu sein, heißt das Ziel Erdende. Nachdem die Patapons die Segel gehisst hatten, um Erdende zu erreichen, wurden sie bald angegriffen und viele von ihnen verschwanden. Nur Hatapon, der die Pata-Trommel wie seinen Augapfel hütete, blieb übrig. In Kombination mit der bereits vorhandenen Pon-Trommel dürft ihr schon mal Patapons den Marsch blasen und theoretisch auch angreifen. Um dies tun zu können, benötigt ihr jedoch überhaupt erst einmal angriffsfähige Patapons. Hatapon ist nämlich lediglich dafür zuständig, euer Banner und gegebenenfalls Wunder zu tragen, verkörpert gleichzeitig aber eine der wichtigsten Figuren im Spiel - stirbt Hatapon, ist die aktuelle Mission sofort gescheitert. Wirklich sterben ist jedoch nicht möglich, da gefallene Patapons vom Baum des Lebens fast immer wieder erschaffen werden.
Pata Pata Pata Pon - Im Laufschritt MARSCH!
Die Steuerung erfolgt ganz einfach mit den Knöpfen der PSP. Diese repräsentieren jeweils eine andere Trommel, die, in richtiger Kombination und vor allem im Takt geschlagen, bestimmte Aktionen hervorrufen. Neben Angriff, Abwehr, Marsch und Rückzug zählen dazu auch Wunder und Pseudo-Quick-Time-Events, bei denen ihr zum Beispiel einem Totem über den Weg lauft und das abgebildete Muster nachspielen müsst.
In feinster 2D-Seitenscrollmanier befolgen die kleinen Krieger immer eure Befehle und stellen sich dabei allen möglichen Gefahren: Die Reise nach Erdende erfordert das Besiegen von verschiedensten gegnerischen Truppen, Monstern und sprechenden Kanonen, aber auch das Beschaffen von Nahrungsmitteln und Rohstoffen sowie das Absolvieren von Hindernisstrecken.
Neue Features
Von den neuen Leveldesigns abgesehen, weist Patapon 2 vor allem drei wichtige Neuerungen auf. Zuerst einmal wäre da der Held, der stärker ist als die anderen Patapons und auch bei Verlust aller seiner Trefferpunkte während einer Mission wiederkehren kann. Wer es schafft, mehrfach hintereinander den Takt perfekt zu treffen, wird außerdem mit speziellen Angriffen belohnt. All das macht den Helden zu einer hervorragenden Ergänzung eurer kleinen, aber feinen Armee.
Weiterhin wurde das Levelsystem der Patapons erneuert. Anstatt sie einfach nur generell höher zu stufen, wird euch hier mehr Entscheidungsfreiheit gelassen. Je nachdem, wofür ihr euch entscheidet, ändern sich auch die entsprechenden Attribute. Somit könnt ihr in einer Einheit mehrere Krieger mit jeweils völlig unterschiedlichen Eigenschaften haben. Zu guter Letzt wäre da noch der neue Mehrspielermodus. Dieser besteht allerdings nur aus dem Nachkämpfen von bereits bestrittenen Endkämpfen und verliert dadurch schnell wieder an Reiz.
Kunterbunt ...
Ein interessantes Feature sind auch die veränderlichen Masken eurer Patapons. Diese sehen dadurch viel bunter gemischt aus als im ersten Teil. Davon abgesehen hat sich aber optisch nicht viel geändert. Es sind immer noch die gleichen quietschbunten Welten, die zweifarbigen Charaktere (Schwarz und eine weitere Farbe) sowie das gleiche grundlegende Design. Insgesamt ähnelt die Optik sehr dem ersten Teil. Dies steht im Gegensatz zu der Musik, die ein wenig erweitert wurde und wesentlich mehr Abwechslung bietet. Wer es genau wissen will, erhält jetzt auch Titelinformationen jeweils am Missionsbeginn. Nettes Feature, aber wohl nicht unbedingt nötig.
... wenn auch nicht tiefgründig
Wer Patapon mangelnde Tiefgründigkeit der Haupthandlung angekreidet hat, wird auch hier nicht glücklich werden. Und Meden ist auch wieder mit von der Partie, die, wenn den diversen Foren glauben geschenkt werden darf, nicht gerade viele Anhänger hat. Bei den verschiedenen neuen Spielmodi bleibt das Prinzip ebenfalls immer das gleiche: Marschieren, angreifen, abwehren, angreifen, eventuell zurückziehen und dann mit voller Angriffskraft alles bis zum Ziel niederwalzen. Wer dies übrigens bereits im ersten Teil getan hat, kann diverse Dinge mit in den zweiten Teil übernehmen. Gleiches gilt für die Demo-Version.
Patapon 2 ist ein schwieriger Fall: Einerseits kann man es einfach nicht nicht mögen, andererseits wird es auf Dauer irgendwie eintönig und oberflächlich. Dann wiederum wird das strategische Denken sehr beansprucht, ebenso wie die „Niedlichkeitsrezeptoren". Allerdings werden Taktmuffel große Schwierigkeiten bekommen, auch wenn dem Spieler wesentlich mehr verziehen wird als noch im Vorgänger.
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