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Test - PaRappa the Rapper : Remake des Musikspiel-Kultklassikers

  • PSP
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Im Jahre 1996 erblickte ein Hund namens PaRappa das Licht der PSone-Welt, um in einer schrägen Comic-Stadt um das Herzen der Sonnenblume Sunny zu rappen. Das skurrile Musikspiel wurde rasch zum Kult. Wer den Klassiker verpasst hat oder ihn noch einmal erleben möchte, kann zum PSP-Remake greifen. Doch was hat die Umsetzung zu bieten?

Minimalisten-Rap

Erklärt das bitte mal jemandem, der sich nicht mit Videospielen auskennt: Da ist dieser Hund namens PaRappa, der ist in die Sonnenblume Sunny verknallt und fängt deshalb an zu rappen, damit er Kung-Fu lernen, Auto fahren oder einen Kuchen backen kann. Masaya Matsuura schuf vor knapp elf Jahren nicht nur die Story zu ‘PaRappa the Rapper’, sondern gleichzeitig eines der eigensinnigsten Spiele aller Zeiten.

Das Konzept ist schnell erklärt: Ihr müsst sechs Musikstücke lang durchrappen, indem ihr Liedzeile um Liedzeile die richtigen Knöpfe drückt. Dieses Senso-Prinzip wurde in eine echte Grafik mit einer echten Story und einer echten Musik verpackt, was für damalige Verhältnisse revolutionär erschien. Allerdings hätte sich Matsuura kaum einen strittigeren Stil aussuchen können, weshalb die Resonanz von “legendär“ bis “Sondermüll“ reichte. Umso stärker dürften sich die Geister an dieser sehr akkuraten Umsetzung für die PSP scheiden.

Grafisch erinnert ‘PaRappa the Rapper’ entfernt an ‘Paper Mario’, nur dass die Figuren deutlich größer sind, die Kameraperspektive viel wilder agiert und das Charakterdesign an Kinderzeichnungen erinnert. Der irre Stil mag einigen missfallen, aber er zieht sich konsequent durch das Spiel und besitzt definitiv seinen eigenen Charme. ‘PaRappa the Rapper’ gehört zu jenen Programmen, welche ihr schon nach dem ersten Screenshot mögt oder nicht.

Zeitloser Soundtrack

Gleiches gilt für die Musik, und die war vor elf Jahren gar ein 90-Punkte-Kandidat. Der Schreiber dieser Zeilen ist alles andere als ein Verehrer der Rapkunst, aber sowohl die Melodien als auch die Texte sind auf ihre Art schlichtweg brillant. Wohlgemerkt: Das alles ist absichtlich trivial und enorm infantil geschrieben, doch genau darin liegt der Reiz. Allein der erste Song, in dem ihr von einem Kung-Fu-Meister mitsamt Zwiebelkopf die Karatekunst erlernt, strahlt extrem viel Witz aus, sofern ihr euch auf diesen “Quatsch“ einlasst. Dazu gesellen sich fantastische Sound-Effekte, welche enorm viel Liebe zum Detail ausstrahlen. So passt sich der Ton euren Künsten an und wechselt in vier Stufen zwischen euphorisch und langweilig.

Zu leicht für Profis, zu schwer für alle anderen

Während der Sound kaum gealtert ist, macht das Spiel selbst keine so gute Figur. Schon damals waren sechs Lieder viel zu wenig und anno 2007 hat sich an diesem Umstand kaum etwas geändert. Im Kontrast dazu steht der Schwierigkeitsgrad, der euch entweder das Spiel innerhalb weniger Stunden durchzocken oder euch schon beim ersten Lied verzweifeln lässt. Die optische Hilfe, welche am oberen Bildschirmrand den Rhythmus und die Art der zu drückenden Knöpfe angibt, ist mehr als grobe Orientierung zu verstehen. Ihr müsst schon auf euer Gehör vertrauen und wer diesbezüglich Probleme hat, der scheitert von Grund auf. Habt ihr dagegen Rhythmus im Blut, rauscht ihr von Song zu Song regelrecht durch.

Der Easy-Modus versucht immerhin, Einsteigern eine Chance zu geben, und in der Tat ist das dort verlangte Timing viel großzügiger. Doch zum einen dürft ihr nur die ersten drei Lieder zocken, zum anderen stellt sich kein echter Lerneffekt ein, weshalb ein anschließendes Spielen des Normal-Modus kaum Verbesserungen eurer Leistungen zeigt.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass im Spiel eine Download-Funktion integriert ist, dank der ihr alternative Remixe herunterladen könnt. Allerdings war dies zum Testzeitpunkt noch nicht möglich, weshalb wir nichts über deren Qualität sagen können.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Die Zeit hat es gar nicht gut gemeint mit Sonys alten Rap-Hund, denn außer der eigenwilligen, aber durchaus brillanten Musik hat ‘PaRappa the Rapper’ wenig Gutes zu bieten. Für Fans des Originales rein aus nostalgischen Gründen bedingt empfehlenswert.

Überblick

Pro

  • eigenwilliger, aber brillant komponierter Soundtrack
  • fantastische Sound-Effekte
  • für Fans infantiler Geschichten mehr als witzig ...

Contra

  • ... während alle anderen ungläubig den Kopf schütteln
  • mit sechs Liedern viel zu kurz
  • unbarmherziges Timing sorgt für Frust bei Rhythmusunbegabten

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