Test - Papo & Yo : Vergangenheitsbewältigung
- PC
Es gibt viele Wege, Erlebnisse aus der Vergangenheit zu verarbeiten. Manche machen dies mit sich selbst aus, manche schreiben ein Buch und in seltenen Fällen werden Videospiele entwickelt, in denen das Erlebte an andere weitergegeben wird. So geschehen im Fall von Papo & Yo, in dem Vander Caballero seine teils weniger schöne Kindheit in ein Spiel verfrachtete. Sein Vater frönte dem Alkohol und immer, wenn er im Rausch war, hatte die ganze Familie unter seinen Gewaltausbrüchen zu leiden.
Vor einem Dreivierteljahr erschien Papo & Yo exklusiv für die PlayStation 3. Jetzt endlich kommt der Titel auch für den PC und kann auf Steam oder anderen Download-Plattformen erworben werden. Am grundlegenden Spielinhalt hat sich natürlich nichts geändert. Auch in der PC-Version schlüpft ihr in die Rolle des kleinen Jungen Quico. Dessen bester Freund ist das meist sanftmütige „Monster“. Dieses hat jedoch ein Problem, denn es ist ganz verrückt nach giftigen Fröschen. Jedes Mal, wenn es diese genascht hat, rastet Monster aus. Wer hier welche Rolle darstellt, dürfte klar sein.
Ihr habt die Aufgabe, euch mit Quico durch eine südamerikanisch angehauchte Spielwelt zu rätseln. Hierzu müsst ihr Schalterrätsel lösen, Gebäude umstellen, versteckte Treppen finden und auf die Hilfe von Monster bauen. Hat Monster keinen Frosch gegessen, könnt ihr beispielsweise auf dessen Bauch springen, um so auf einen höher gelegenen Abschnitt zu gelangen. Zudem findet ihr recht bald den kleinen Roboter Lula, der euch unter anderem als Jetpack dient. Immer wieder müsst ihr dafür Sorge tragen, giftige Frösche wegzusperren, damit Monster sich diese nicht schnappen kann.
Alkohol und Flashbacks
So rätselt ihr euch durch die Spielwelt, wobei auch in der PC-Version die Reise nach wenigen Stunden bereits ihr Ende findet. Die Phantasiewelt des kleinen Quico, in der er mit eurer Hilfe ein kleines Mädchen verfolgt, präsentiert sich wie schon auf der PlayStation 3 wunderschön. Papo & Yo versteht sich nicht als actionreiches Spiel, vermittelt dafür jedoch sehr gut, was Dinge wie Alkohol in einer Familie anrichten können. Immer wieder werden Flashbacks eingespielt, in denen Szenen aus der wahren Welt Quicos gezeigt werden. Die Rätsel sind zwar teilweise anspruchsvoll, sollten jedoch niemanden vor zu große Hindernisse stellen.
Die PC-Version bietet im Vergleich zur PS3-Version die hübschere Grafik, zumindest wenn ein schneller Rechner vorhanden ist. Da in den Optionen die Grafik jedoch in vielen Punkten eingestellt werden kann, werdet ihr auch auf langsameren PCs in den Genuss dieses Spielerlebnisses kommen können, dann jedoch mit optischen Einschränkungen. Gesteuert wird am PC mit Maus und Tastatur oder aber mit einem Controller, wobei Entwickler Minority von einem Xbox-360-Controller ausgeht, dessen Tasten sinnvoll belegt sind. Vorbesteller bekommen als Bonus zudem den Soundtrack des Spiels mitgeliefert.
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