News - Paper Mario: Die Legende vom Äonentor : Kontroverse um transsexuellen Charakter flammt nach 20 Jahren neu auf
- NSw
Als RPG-Ableger der klassischen Jump'n'Run-Spiele des schnauzbärtigen Klempners wartet die Paper Mario-Reihe mit einer ganzen Reihe eigener Charaktere und einer etwas komplexeren Geschichte als "Rette die Prinzessin und fall dabei nicht in die Lava!" auf. Einer dieser Charaktere hat allerdings bereits in der ursprünglichen GameCube-Version für Verwirrung gesorgt und das scheint sich auch im aktuellen Remake nicht zu ändern.
Konkret geht es um Barbara, ein Mitglied des Schattentrios, die Mario ans Leder wollen. Später im Spiel verlässt Barbara allerdings die Gruppe und schließt sich dem Klempner auf seiner Reise an. In der japanischen Originalfassung war Barbara eindeutig als transsexueller Charakter geplant, in der englischen Übersetzung wurde jedoch jedwede Anspielung darauf gestrichen.
Im Original wird Barbara von einer ihrer Schwestern gefragt, wie sie sich denn als "Schattenschwester" bezeichnen kann und wirft ihr dann vor, dass sie ja eigentlich ein Mann sei. An einer anderen Stelle erzählt sie selbst, dass sie einige Zeit gebraucht hätte, um zu verstehen, dass sie kein Bruder, sondern eben eine Schattenschwester ist.
Bei der Lokalisierung ins Englische hat man sich dazu entschieden, diesen Teil von Barbaras Geschichte komplett zu ignorieren. Statt über ihr Geschlecht macht sich ihre Schwester hier zum Beispiel über ihr Aussehen lustig und bezeichnet sie als hässlich. Während in anderen Ländern der ursprüngliche Sinn der Aussagen wiederhergestellt wurde, hat man sich in Deutschland damals dazu entschieden, der englischen Version zu folgen.
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Stellt sich also die Frage, wie das jetzt erscheinende Remake mit der ganzen Situation umgeht und tatsächlich ist Barbara zumindest in der englischen Switch-Fassung (heißt dort Vivian) wie ursprünglich vorgesehen transsexuell. Die Übersetzer der deutschen Version haben sich allerdings wieder für die verfremdete Variante entschieden, in der Barbara zwar beschimpft und für alles Mögliche verantwortlich gemacht wird, ihre Sexualität spielt dabei aber keine Rolle.
Kollege Denis war in seinem Test übrigens stark angetan vom jetzt erscheinenden Remake des Paper-Mario-Spiels, welches ab dem 23.05. für alle spielbar sein wird.
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