Special - Overwatch ohne Ranglistenmodus : Welpenschutz?
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Es ist eine ungewohnte Vorgehensweise. Anstatt sich an anderen kompetitiven Multiplayer-Shootern zu orientieren, entscheidet sich Blizzard dagegen, von Beginn an einen Ranglistenmodus in Overwatch einzubinden. Fehlt dem Titel damit nicht eine grundlegende Komponente? Ein Live-Interview auf Facebook gab Aufschluss darüber, warum Blizzard sich noch Zeit lässt. Zudem wird deutlich, wie vor allem die Spieler durch diese Entscheidung gewinnen.
Ganz neu ist der Ranglistenmodus in Overwatch nicht. Bereits zum Ende der geschlossenen Beta probierte Blizzard den kompetitiven Modus aus. Aufgrund des Feedbacks hat man sich jedoch dagegen entschieden, ihn in die offene Beta zu integrieren. Vor Kurzem gab Game Director Jeff Kaplan in einem Overwatch-Live-Interview auf Facebook bekannt, dass der Ranglistenmodus auch weiterhin auf sich warten lässt. Ein konkretes Datum gibt es bisher nicht. Lediglich die Information, dass er vielleicht im „ersten, großen Inhaltsupdate“ im Juni enthalten sein könnte.
Der Plan hinter der Verzögerung leuchtet ein. Kaplan erklärt, sein Team arbeite aktuell aus, wie lange eine Saison des Ranglistenmodus dauern solle, ohne dass Spieler den Eindruck bekommen würden, sie hätten zu wenig Zeit, um Platzierungen in der Ladder hochzuklettern. Hier soll das System hinter dem digitalen Kartenspiel Hearthstone zur Orientierung dienen. Zudem sollen Mechaniken wie das Sudden Death optimiert werden, damit am Ende einer knappen Runde kein Team benachteiligt ist. Das alles kostet selbstverständlich Zeit.
Der große Vorteil
Gut an der Wartezeit bis zum Ranglistenmodus ist, dass man sich ohne Druck in Overwatch einarbeiten kann. Durch die Variation der verschiedenen Klassen und Helden wird es vor allem die Spieler Zeit kosten, Synergien zwischen den einzelnen Figuren zu erkennen und Taktiken auszuarbeiten, die bisher keine Erfahrung in ähnlichen Titeln wie beispielsweise Team Fortress 2 oder Overwatch sammeln konnten. Einsteiger können die Zeit nutzen, um bis zum ersten großen Update fit genug für die Rangliste zu sein. Dadurch bleiben auch frustrierende Abende im Matchmaking aus.
Jedoch profitieren auch die Hardcore-Spieler, die bereits jede mögliche Minute mit den einzelnen Betatests verbracht haben. Ein großes Problem im Ranglistentest war die hohe Quote an Spielern, die das Match frühzeitig verließen oder mit taktischen Absprachen überfordert waren. Beide Probleme könnten zu großen Teilen durch die kommende Übungsphase im schnellen Spiel reduziert werden. Ein erneuter holpriger Start der Rangliste wäre schade.
Der Blizzard-Vertrauensbonus
Die Spieleschmiede aus Irvine hat durch Titel wie WarCraft III, StarCraft II, Hearthstone oder Heroes of the Storm enorm viel Wissen über kompetetives Gameplay angesammelt. Daher blicken wir der Veröffentlichung des Ranglistenmodus beruhigt entgegen. Selbst wenn man sich gerade ärgern sollte, dass eine wichtige Spielmechanik in Overwatch fehlt, kann man diese Wartezeit als eine Chance betrachten. Die große Lücke zwischen Einsteigern und den Vielzockern, die schon die Betaphasen mitgemacht haben, kann in aller Ruhe geschlossen werden und so lange steht der pure Spaß im Vordergrund. Die Zeit des unerbittlichen Kampfes um Punkte beginnt noch früh genug.
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