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Test - Orcs & Elves : Ein Fest für Rollenspielveteranen

  • DS(i)
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Rollenspiele im Hosentaschenformat gibt es mittlerweile einige. Doch wenn die Shooter-Gurus von id Software ein solches Spiel präsentieren, horcht die gesamte Branche auf. Wir haben uns den Fantasy-Titel auf DS genau angeschaut.

Gerade die Rollenspieler des älteren Semesters denken auch in Zeiten von 'Mass Effect' und 'Final Fanatsy XIII' noch immer wehmütig an einstige Genrehighlights wie zum Beispiel 'Eye of the Beholder'. Okay, die Spielmechanik war simpel, die Grafik nach aktuellen Maßstäben grausig und der Schwierigkeitsgrad teilweise jenseits von Gut und Böse. Aber diese Atmosphäre ... Heute noch denkbar? Eigentlich nicht, doch die Actionexperten von id Software schicken mit 'Orcs & Elves' jetzt trotzdem ein solch augenscheinlich betagtes Rollenspiels ins Rennen – mit beachtlichem Erfolg.

Zurück zu den Wurzeln

Eines gleich vorweg: 'Orcs & Elves' ist ein Spiel für den zweiten Blick. Denn im ersten Moment wirkt nahezu jeder Aspekt des DS-Rollenspiels ebenso antiquiert wie oberflächlich. Im Gegensatz zu vielen anderen Titeln dieser Art bekommt ihr einen fertigen Helden vorgesetzt, der sich, mit einem sprechenden Zauberstab bewaffnet, in die mächtige Zwergenfestung Zharrkarag begibt, um dort das Böse auszuräuchern. Wahl einer Rollenspielklasse, Taufe des Helden oder imposante Introsequenz – all das gibt es bei 'Orcs & Elves' nicht. Vielmehr landet ihr quasi von der ersten Minute an direkt im Geschehen und steht einer Monsterhorde nach der anderen gegenüber. Feurige Lavamonster tummeln sich ebenso in den düsteren Katakomben der Festung wie Geistwesen, Goblins und Skelettkrieger – die übliche Rollenspielkost eben. Weniger üblich ist der Ablauf der zahlreichen Kämpfe, die ihr während eurer Reise durch die zwölf Levels bestreitet. Im Gegensatz zu vielen modernen Genrevertretern läuft das Geschehen in Runden ab: Jede Aktion – egal ob Angriff, Bewegung oder Heiltrank schlürfen – "kostet" eine Runde. Danach sind die Gegner dran. Einige Monster dürfen sogar zwei Runden hintereinander ausführen.

Liebe auf den zweiten Blick

Klingt nicht nach einem mitreißenden Spiel, ist es aber doch – zumindest die meiste Zeit über. Das fängt bereits mit den besagten Rundenkämpfen an: Trotz dieser "Einschränkung" ist das Spielgeschehen alles andere als langatmig, sondern überraschend actionreich. Zudem bringt das Rundensystem taktische Tiefe in die Kämpfe. Soll man lieber noch einen Heiltrank einwerfen oder doch zum (hoffentlich) tödlichen Schlag ausholen? Hinzu kommen allerlei Komfortfunktionen wie zum Beispiel die automatische Karte, die euch in den düsteren Korridoren stets den Überblick behalten lässt.

Nette Idee: Auf dem unteren Bildschirm könnt ihr wahlweise auch eine Ansicht eures Gürtels einblenden lassen und somit direkt auf die gewünschten Gegenstände zugreifen. Was den Touchscreen betrifft: Die Steuerung per Stylus funktioniert recht gut, doch wir empfehlen den Griff zum Digitalkreuz, das etwas präziser funktioniert. Was ebenfalls funktioniert ist die Präsentation des Spiels – wenn man ein Fan der eingangs erwähnten Rollenspielklassiker ist. Die teilweise etwas verpixelte 3D-Ansicht ist keinesfalls zeitgemäß und erinnert an die Mobile-Phone-Herkunft von ’Orcs & Elves', ruft aber immerhin nostalgische Gefühle hervor.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
'Orcs & Elves' ist ein ebenso simpel gestricktes wie unterhaltsames Rollenspiel – vor allem für Abenteurer älteren Semesters. Grafik und Spielmechanik hauen keinen vom Hocker, doch für einen Streifzug zwischendurch animiert das Spiel stets aufs Neue – trotz oder gerade wegen des simplen Spielprinzips.

Überblick

Pro

  • Nostalgiebonus
  • leichter Einstieg
  • taktisches Rundenprinzip
  • Auto-Map

Contra

  • Spielmechanik ohne Tiefgang
  • Grafik nicht zeitgemäß
  • vorgefertigter Held

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