Test - Oben : Ganz nach oben oder tiefer Fall?
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Mit Oben hat Disney Pixar einen neuen Animationsstreifen in die Kinos gebracht. Passend dazu serviert THQ Entertainment eine Spielumsetzung für zahlreiche Konsolen, die wir uns natürlich genauer angesehen haben.
Wir lassen an dieser Stelle den üblichen Einstieg mit abgedroschenen Phrasen im Stil von "Lizenzspiele zu bekannten Filmen bergen die Gefahr blabla" beiseite und widmen uns lieber den Fakten. So ist es beispielsweise wichtig anzumerken, dass die uns vorliegenden Versionen von verschiedenen Entwicklern stammen. So zeichnet das Team von Asobo Studio für die PC- und die PlayStation-2-Version verantwortlich, während die Heavy Iron Studios sich an die Next-Gen-Fassungen gewagt haben.
Das ist schon deswegen bemerkenswert, weil seltsamerweise die PC- und die PlayStation-2-Version inhaltlich mehr zu bieten haben und letztendlich auch am meisten Spaß machen. Es gibt einige zusätzliche Passagen und die Atmosphäre kommt dank einiger - wenn auch nicht einwandfrei inszenierter - Zwischensequenzen besser rüber; lediglich die nicht invertierte Steuerung macht in den besagten Versionen ein paar Probleme.
Ungleiches Duo
Abgesehen davon bieten sämtliche Fassungen dieselbe Spielmechanik. Ihr schlüpft in die Rollen des kauzigen Carl Frederickson und des pummeligen Pfadfinders Russell, die sich durch mehrere Passagen schlagen. Die Schauplätze sind dabei - anders als die Handlung - recht eng an die Filmvorlage angelehnt und entführen euch unter anderem in den üppigen Dschungel oder in das Cockpit eines Doppeldeckers. Prinzipiell basiert Oben auf einem kooperativen Spielkonzept, bei dem ihr gemeinsam mit einem Freund durch die Levels marschiert. Auf Wunsch übernimmt die KI den Platz eines menschlichen Kameraden.
Jede der beiden Figuren verfügt über individuelle Fähigkeiten, die bei den meist recht offensichtlichen Hindernissen und Rätseln zum Einsatz kommen. So kann Carl mithilfe seines Gehstocks beispielsweise überraschend gut klettern und Gegner verdreschen. Russell hingegen setzt sowohl sein Schmetterlingsnetz als auch seinen Rucksack ein. In manchen Abschnitten ist Teamwork angesagt, um beispielsweise Abgründe zu überwinden oder andere Hindernisse zu umgehen. Hin und wieder gibt es auch Geschicklichkeitseinlagen oder den bereits erwähnten Ausflug in die Lüfte.
Vergängliches Vergnügen
Dies alles macht anfangs durchaus Spaß, verliert jedoch aus mehreren Gründen schnell an Reiz. Zum einen mangelt es auf Dauer an Abwechslung, da sich die Herausforderungen rasch wiederholen und somit ein Gefühl der Eintönigkeit aufkommt. Zudem zickt die Kamera recht oft herum und fängt das Spielgeschehen nicht immer optimal ein. Das führt gerade in etwas hektischeren Situationen zu mangelnder Übersicht und unfreiwilligen Patzern. Außerdem müssen sich alle Versionen vorwerfen lassen, dass sie nicht sonderlich umfangreich ausgefallen sind. Geübte Spieler fühlen sich nicht nur unterfordert, sondern sehen nach maximal zwei Stunden bereits den Abspann über den Bildschirm flimmern. Die verbleibenden Minispiele für bis zu vier Teilnehmer reißen da auch nicht mehr viel raus.
In Bezug auf die Grafik haben die Next-Gen-Fassungen eindeutig die Nase vorn, ohne jedoch mit echten Highlights glänzen zu können. Die PC-Version macht gemeinsam mit der PS2-Variante übrigens optisch den schlechtesten Eindruck, da viele Texturen detailarm und verwaschen daherkommen - da geht doch eigentlich mehr.
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