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Preview - Ni no kuni: Wrath of the White Witch : Wie im Anime

  • PS3
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Eigentlich sollte Ni no kuni: Wrath of the White Witch das Projekt zum zehnjährigen Jubiläum des japanischen Entwicklers Level 5 sein. Dank der Kooperation mit den Ghibli-Studios, die für Anime-Meisterwerke wie "Prinzessin Mononoke" oder das Oscar-prämierte "Chihiros Reise ins Zauberland" verantwortlich sind, entstand daraus etwas noch Größeres. In Japan bereits auf dem Markt, erscheint das PS3-Rollenspiel bei uns erst 2013. Warum dies so ist und wie sich der Titel spielt, konnten wir am Global Gamer's Day von Namco Bandai in Erfahrung bringen.

Die Geschichte von Ni no kuni: Wrath of the White Witch dreht sich um den Jungen Oliver. Dessen Mutter bewahrt ihn davor zu ertrinken, stirbt aber selbst bei der Rettungsaktion. Durch Olivers Tränen erwacht auf einmal dessen Plüschtier zum Leben und entführt ihn in eine andere Welt. Dort bekommt der Junge die Gelegenheit, wiederum das Leben seiner Mutter zu retten. Dazu hat er allerdings ein gefährliches Abenteuer zu bestehen.

Bei der Präsentation von Namco Bandai konnten wir verschiedene Abschnitte des Titels anspielen. In einer Stadt müssen die Helden den Palast der Prinzen aufsuchen. Oliver war dabei mit je einem Jungen und einem Mädchen unterwegs. Die nächsten Missionsziele sowie alle zu Gesprächen bereiten NPCs werden auf einer Karte angezeigt. Während die Helden so durch die Stadt wandelten, begannen sich auf einmal ganze Häuserzeilen auf Schienen zu verschieben. Die Innenstadt verwandelte sich dabei in einen Schauplatz für eine Militärparade, während sich sämtliche Bewohner in Schweine verwandelten – eine Anspielung auf "Chihiros Reise ins Zauberland", wo Ähnliches passiert.

Kämpfe mit Anspruch

Der erste Kampf stand dann beim Eintreffen im Palast auf dem Programm. Die Auseinandersetzungen finden in Echtzeit statt. Jeder der drei Helden hat je zwei Begleiter, ähnlich dem Plüschtier von Oliver, dabei, von denen je einer am Kampf teilnimmt und die sich während der Gefechte beliebig auswechseln lassen. Dies bedeutet, dass ihr sechs Charaktere mit eigenen Angriffen, Zaubersprüchen und anderen Fähigkeiten gleichzeitig unter Kontrolle haben müsst. Zwar könnt ihr das Spiel jederzeit pausieren, dennoch sind die Kämpfe zumindest während des ersten Anspielens überraschend anspruchsvoll.

Ansonsten gehen die Auseinandersetzungen in bekannter Japan-Rollenspiel-Manier über die Bühne. So besitzt Oliver neben einem Heilspruch einen Feuer- und einen Eiszauber. Diese wirken mehr oder weniger effektiv gegen verschiedene Gegner. Daneben habt ihr noch weitere Befehle, wie totale Offensive oder Defensive, zur Verfügung, mit denen ihr eurer Gruppe eher allgemeine Strategien vorgeben könnt.

Ni no Kuni: Wrath of the White Witch - A Special Gift Trailer
Auch heute gibt es wieder einen neuen Trailer zum PS3-Titel Ni no Kuni: Wrath of the White Witch auf GamesweltTV.

Erkundung zu Fuß und per Schiff

Außerhalb der Städte erkundet ihr die Welt auf einer Übersichtskarte. Darauf sind die auf euch lauernden Monster zu sehen, die, wenn ihr ihnen zu nahe kommt, die Verfolgung aufnehmen. Zudem kann zum Beispiel überraschend eine Feindesgruppe aus den Wäldern stürzen und euch auf dem falschen Fuß erwischen. Die Welt ist dabei frei erkundbar – auch per Schiff. Allerdings merkten wir nach dem Übersetzen auf einen anderen Kontinent relativ schnell, dass die Helden noch viel zu schwach für die dortigen Gegner waren.

Beeindruckend ist die Inszenierung. Besonders die vielen Zwischensequenzen wirken tatsächlich wie aus einem Ghibli-Anime entsprungen. Die nächtlichen Umgebungen sind in warmes Licht getaucht und grandios ausgeleuchtet. Und mit den kleinen Begleitern kommt auch die Vorliebe der Ghibli-Studios für süß-skurrile Charaktere zum Tragen. Die Spielgrafik kommt nicht ganz an die Anime-Qualität heran, besitzt aber trotzdem eine hervorragende Charakteranimation.

Warum dauert es noch so lange?

Natürlich tauchte die Frage auf, warum es noch so lange dauert, bis das Spiel in Europa erscheint. Der Grund dafür soll die relativ komplizierte Lokalisierung sein. So gebe es im Original etwa verschiedene japanische Dialekte, die man so auch in die internationalen Versionen übertragen will. Wir sind gespannt, ob die lange Zeit tatsächlich dazu beiträgt, dass das Spiel besser klingt als die der Konkurrenz.

Fazit

Martin Steiner - Portraitvon Martin Steiner
Ghibli-Fans kommen mit Ni no kuni: Wrath of the White Witch voll auf ihre Kosten. Der Titel besitzt tatsächlich den Look der bekannten Trickfilme und im Verlaufe des Spiels gibt es einige Anspielungen auf das bisherige Schaffen des japanischen Filmstudios. Ob der Titel aus spielerischer Sicht überzeugen kann, muss sich erst noch zeigen. Jedenfalls sind die Kämpfe anspruchsvoller, als die kindliche Aufmachung vermuten lässt. Andererseits wirkt das Ganze etwas sehr konventionell. So gab es beim Kampfsystem, abgesehen von den bis zu sechs gleichzeitig zu steuernden Charakteren, nichts, was wir nicht auch schon bei anderen Vertretern des Genres gesehen hätten.

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