Test - Need for Speed: Pro Street : Unterwegs rasen – mit Motorschaden
- DS(i)
Wenn man nur das Potenzial von 'Need for Street: Pro Street' bewerten würde, dann hätte der aktuelle Teil sicherlich höhere Wertungen erhalten. Auch die DS-Version lässt viel erhoffen und bleibt dann doch schon beim Start mit Plattfuß auf der Strecke liegen.
Besonders viele hochkarätige Rennspiele gibt’s für den DS-Handheld nicht. Schon 'Juiced 2' konnte aufgrund der zu simplen Spielmechanik nicht punkten. 'Need for Speed: Pro Street' macht in diesem Bereich Boden gut: Die Wagen fahren sich relativ anspruchsvoll, auch wenn sie in den Kurven sehr abrupt zum Ausbrechen neigen und sich in jeder Disziplin eher wie Drift-Autos bewegen lassen.
Das Prinzip der Heimfassungen, jedem Spielmodus einen eigenen Wagen zuzuordnen, kommt in der DS-Version nicht mehr zum Tragen. Ein Wagen muss für alle Wettbewerbe herhalten. Einstellungen werden keine gemacht, einfach nur fahren heißt die Devise. Drift-Rennen sind dabei noch mit am spannendsten umgesetzt und machen relativ viel Spaß. Auch Speed-Challenges sind aufgrund des ordentlichen Geschwindigkeitsgefühls gut zu fahren. Allerdings gibt es immer wieder böse Überraschungen, die den Spielspaß stark trüben.
Schwierigkeitsgrad von leicht bis hyperschwerNehmen wir uns zuerst die Drag-Rennen zur Brust. Ob man gewinnt, scheint in der DS-Version allein vom Glück abhängig zu sein. Manchmal preschen die Gegner davon und sind erst wieder im Ziel sichtbar, dann auf einmal lassen wir sie gut zehn Sekunden hinter uns. Ganz besonders ärgerlich sind die Handicap-Rennen. Wer zuerst starten darf, wird anhand der zur Verfügung stehenden Leistung ermittelt. Dumm nur, dass die starken Wagen einige Sekunden am Start warten müssen, bis sie sich auf die Verfolgungsjagd machen dürfen. Diese Rennen sind, wenn man das stärkere Fahrzeug hat, nicht mal mit der durchgehenden Zündung von Nitro zu gewinnen. Also sich schnell eine alte Schrottkarre kaufen und dann selbst mit dem Vorsprung sauber über die Ziellinie fahren.
Die Speed-Challenges sind eigentlich ganz okay umgesetzt. Nur ein Detail stört gewaltig: Während wir in Grip-Rennen im unteren Display eine Karte zur Verfügung haben, wird bei den Hochgeschwindigkeitsrennen ein überdimensioniertes Tachometer angezeigt. Wo, wenn nicht hier, wäre eine Karte sinnvoller?! Für die Geschwindigkeit reicht mir auch die kleine Zahl im oberen Bildschirm. Die Driftrennen sind rein fahrerisch in Ordnung, allerdings finden sie auf den normalen Pisten statt, die ab und zu sehr lange Gerade bieten. Völlig ungeeignet für diese Art von Rennen.
Stilbruch und unschaffbarAls absoluter Hohn hat sich ein neuer Spielmodus erwiesen, der in keiner anderen Version eingebaut wurde: Hydraulik. Dahinter verbergen sich die berühmt-berüchtigten Lowrider. Fahrzeuge mit hydraulischem Fahrwerk, das den Wagen auf Knopfdruck herumspringen lässt. Was diese Art von Wettbewerb bei 'Pro Street' zu suchen hat, verschließt sich unserer Logik. Zumal in der Darstellung auch noch ein klarer Stilbruch vorgenommen wurde. Während des Minispiels, bei dem Tasten im richtigen Moment gedrückt werden müssen, schwebt das Fahrzeug im leeren Raum, wo ganz Flower-Power-like geometrische Formen und Blumen über den Bildschirm schwirren. Egal, welches Kraut die Entwickler geraucht haben, es muss besonders stark gewesen sein. Die Härte kommt allerdings noch: Hydraulikspiele sind unschaffbar schwer geraten. Während die ersten acht bis zehn Tasten noch einfach gedrückt werden können, rasen urplötzlich aus allen Himmelsrichtungen die Buttons in die Mitte, sodass zwei, drei oder sogar alle vier Tasten auf einmal gedrückt werden müssen. Absurd.
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